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Wie soll die Farbe sein?

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Wie soll die Farbe sein?

Zur Problematik der Kälbermast

Will der Konsument nur helles Kalbfleisch oder darf es auch rotes sein? Ist die Kälbermast artgerecht oder mangelhaft? Sind Abzüge gerechtfertigt oder nicht? Über die Kälbermast informierte der Freiburgische Bauernverband am Dienstag in Alterswil.

Von IRMGARD LEHMANN

Weisses Kalbfleisch gilt als qualitativ hochstehend. Doch nicht alles Fleisch ist weiss. Ein Teil ist rosa, anderes wiederum rot. Im Laden gibt es keine Preisunterschiede. Auch Qualitätsunterschiede sind keine auszumachen, sagte Isabelle Morel von der Forschungsanstalt Posieux am Dienstag in Alterswil. Im Gegenteil, rotes Kalbfleisch sei gar geschmackvoller. Die Fleischfarbe hängt von drei Komponenten ab: von der genetischen Veranlagung, von der Fütterung und von der Haltung. Dass ein gewisser Prozentsatz rot ist, entspricht der Norm.

Abzug auf rotem Fleisch

Seit einiger Zeit gibt die Farbe des Fleisches zu Auseinandersetzungen Anlass. Der Tierschutz sorgt sich um eine artgerechte Haltung und der Landwirt wehrt sich gegen die Abzüge für rosa Fleisch (60 Rappen pro Kilo Schlachtgewicht) und rotes Fleisch (3 Franken).

Gegen den Abzug ist auch die Tierschutzvereinigung «Vier Pfoten» angetreten. Mit dem Abzug werde die Produktion von weissem Fleisch forciert. Diese wiederum verletzte die Regeln einer artgerechten Tierhaltung. «Vier Pfoten» sprach gar von Folterung der Tiere (La Liberté vom 22. Juli).

Einzig das Alter soll entscheiden

Um über die Kälbermast grundlegend zu informieren, hat der Freiburgische Bauernverband am Dienstag zu einer Medienkonferenz nach Alterswil eingeladen. «Wir fordern, dass jedes Tier im Alter von weniger als sechs Monaten als Kalb betrachtet wird, egal, ob seine Fleischfarbe weiss, rosa oder rot ist», sagte Daniel Blanc, Sekretär des Freiburgischen Bauernverbandes.

Aber warum wird denn so auf weisses Fleisch gepocht? Sind es die Konsumenten, die solches verlangen? «Ich habe noch nie gehört, dass eine Kundin oder ein Kunde in der Metzgerei ausschliesslich weisses Kalbfleisch verlangt, sagte Dana Raemy, Präsidentin der Konsumentenvereinigung Westschweiz, Sektion Freiburg.
In der Schweiz werden jährlich über 700 000 Kälber aufgezogen. Auch Landwirt Josef Fasel hat rund 35 Tiere im Stall (produziert nach dem Label IP-Suisse). Am Dienstag informierte er über die Art und Weise der Kälbermast. Als Basis dient die aus der Greyerzer-Verarbeitung anfallende Sirte, welche mit Pulver ergänzt wird.

Das Kalb muss aber auch Raufutter zu sich nehmen. «Beinhaltet dieses Raufutter wie z. B. Heu, jedoch zu viel Eisen, so führt das zu mehrheitlich rotem Fleisch», erklärt Fasel. Der Landwirt füttert daher «gutes Stroh», da dieses einen geringeren Eisengehalt aufweist. Das Fleisch wird heller.

-In der Kälbermast werden im Unterschied zur Rindermast die Kalorien vorwiegend über Flüssigfutter zugeführt. Spätestens mit sechs Monaten müssen die Kälber zur Schlachtbank geführt werden.

Von hellem Fleisch soll die Rede sein

Ein weiterer Faktor in der Kälbermast ist das Umfeld. «Zugluft ist Gift für die Tiere», bemerkt Fasel. Frischluft jedoch ein Muss. Die Tiere werden jeden Tag mit frischem Stroh neu «gebettet». Fasel setzt sich für den Begriff «helles» Fleisch ein, und dazu soll sowohl das weisse wie das rosa Fleisch gehören. «Der Abzug für rosa Fleisch ist nicht gerechtfertigt und kommt einem autorisierten Diebstahl gleich.»

Fasel verlangte ebenfalls mehr Flexibilität bezüglich der Abzüge bei Mehrgewicht. «Wenn ein Kalb nur 100 Gramm zu schwer ist, wird dem Produzenten auf dem Gesamtgewicht Geld abgezogen.» Gerechtfertigt wäre einzig ein Abzug auf dem Übergewicht, meinte Fasel. «Tiergerechte Haltung und der Wunsch der Konsumenten nach hellem Fleisch sind kein Widerspruch und absolut machbar», sagte der Landwirt abschliessend.

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