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«Wie sollen wir neue Kleider kaufen?»

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«Als ich am Abend durch das Gebäude gegangen bin, habe ich bei den Sanitäranlagen Feuer gesehen. Ich habe sofort den Verantwortlichen benachrichtigt, danach alarmierten wir die anderen», erinnert sich der 34-jährige Diouf. Er ist einer von zwanzig Asylbewerbern, die bei einem Brand im Asylzentrum Poya in Freiburg am Montagabend fast alle ihre Habseligkeiten verloren haben.

Nachbargebäude gerettet

Um 22.41 Uhr ging am Montagabend bei der Feuerwehr ein Notruf ein. Als sie wenige Minuten später an der General-Guisan-Allee ankam, brannte der Pavillon 2 der Asylunterkunft Poya bereits lichterloh. «Nachdem wir den Pavillon evakuiert hatten, begannen wir vom Innenhof und von der Strasse her zu löschen», sagte Laurent Kollyvom Feuerwehrstützpunkt Freiburg auf Anfrage. Nach rund 40 Minuten hatten die 35 Feuerwehrleute den Brandeingedämmt. Dank des schnellen Eingreifens habe die Feuerwehr verhindern können, dass sich der Brand auf die Nachbargebäude ausweitete, sagte Joseph Brügger, Sprecher der Freiburger Kantonspolizei. Die Rettung des betroffenen Pavillons sei jedoch nicht mehr möglich gewesen. «Dieser bestand vor allem aus Holz: Das Feuer konnte sich deshalb sehr schnell ausbreiten.»

Vieles verloren

Der Tag nach dem Brand zeigt ein trauriges Bild: Auf dem noch nassen Boden liegen verkohlte Gegenstände, wo einmal die Kajütenbetten standen, ragen nur noch schwarze Pfosten in die Höhe, das Gebiet ist abgesperrt.

«Ich hatte einen Koffer im Zimmer. Dieser ist verbrannt», sagt Diouf. Darin habe er vor allem Kleider und Schuhe gehabt, vieles davon habe er aus seiner Heimat mitgenommen. «Wir haben fast alles verloren, und wir verdienen nichts. Wie sollen wir uns neue Kleider kaufen?»

 Manche der betroffenen Asylbewerber hätten ihre Sachen in einem Depot in einem anderen Gebäude gehabt, sagte Claude Gumy, Operativer Leiter der ORS Service AG, welche für die Betreuung der Asylbewerber und den Betrieb des Zentrums verantwortlich ist. Andere hätten jedoch viel verloren. «Mit einigen mussten wir heute Morgen einkaufen gehen, damit sie wenigstens etwas zum Anziehen haben.»

Niemand verletzt

 Trotz des Sachschadens: «Das Wichtigste ist, dass niemand ernsthaft verletzt wurde», betont Gumy. Zwar mussten am Montagabend acht Personen mit einer leichten Rauchvergiftung zur Kontrolle ins Spital, bis gestern konnten jedoch alle wieder in die Unterkunft zurückkehren.

Brandursache noch unklar

Verschiedene Medien meldeten gestern, die Brandursache sei ein Boiler-Kurzschluss. Dies könne er nicht bestätigen, sagte Pierre-André Waeber, Sprecher der Freiburger Kantonspolizei. «Die Untersuchungen laufen noch. Im Moment können wir nichts ausschliessen.» Klar ist aber, dass der Brand einen grossen Schaden angerichtet hat. Gemäss Jean-Claude Cornu, Direktor der Kantonalen Gebäudeversicherung, beträgt der Schaden rund 600 000 Franken.

Unterkunft: Für alle zwanzig Personen eine Lösung gefunden

D er Pavillon 2 des Asylzentrums Poya brannte am Montagabend vollständig nieder. Darin waren zwanzig Asylbewerber beherbergt worden.

In der Nacht auf Dienstag habe man alle betroffenen Personen in der Zivilschutzanlage der Primarschule Jura unterbringen können, sagte Claude Gumy, Operativer Leiter der ORS Service AG, die vom Kanton für den Betrieb der Asylzentren mandatiert wurde. «Mittlerweile haben wir aber für alle eine dauerhafte Lösung gefunden.» So werde ein Teil der zwanzig Asylbewerber weiterhin in der Unterkunft an der General-Guisan-Allee bleiben. «In den unbeschädigten Pavillons hatte es noch einige leere Betten», so Gumy. Auch im Foyer du Bourg, das sich ebenfalls in Freiburg befindet, habe es noch einige freie Plätze gehabt.

Ob der nun abgebrannte Pavillon wieder aufgebaut werde, sei noch nicht klar, sagte Claudia Lauper, Pressesprecherin der Direktion für Gesundheit und Soziales. «Wir müssen zuerst die Situation analysieren, dann bestimmen wir, was wir machen. Im Moment ist noch nichts entschieden.» rb

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