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Wie zwei Düdinger Filmfans ihren Traum vom eigenen Kino wahr machten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zwei grosse Filmfans haben ihr privates Traumprojekt verwirklicht und in Düdingen ein kleines Kino eröffnet. Das Kleinkino Kran zeigt keine Blockbuster, sondern eher unbekannte Filme, welche die beiden ganz individuell auswählen. Zu Besuch in einem originellen Alternativkino.

Es ist in der heutigen Zeit schon etwas ungewöhnlich, zu hören, dass ein neues Kino aufgegangen ist. Denn bereits vor der Corona-Pandemie mehrten sich die Meldungen, dass traditionelle Kinos in der Krise stecken. Dies, weil die jüngere Generation mit dem breiter werdenden Angebot an sogenannten Streamingdiensten einen neuen Weg eingeschlagen hat, Filme und Serien zu konsumieren.

Kultur im Kran

Doch ganz ist das Kino nicht tot. Das beweist das Kleinkino Kran. Der Krise zum Trotz haben Josef Fässler und Astrid Mülhauser mitten in der Corona-Zeit ein Herzensprojekt verwirklicht. Die Werkstatt, die bis vor rund zehn Jahren zum Betrieb der damaligen Fässler Holzbau AG mitten in Düdingen gehörte, wurde kurzerhand in ein Kino umgestaltet.

Josef Fässler und Astrid Mülhauser sind grosse Filmfans.
Imelda Ruffieux

Die Umwandlung der früheren Werkräume hat nicht von heute auf morgen stattgefunden. Bereits in den letzten sechs Jahren haben Josef Fässler und Astrid Mülhauser an der Bahnhofstrasse Kultur im kleinen Rahmen angeboten, zum Beispiel in Form von Ausstellungen, Vorträgen und Workshops. Mit dem Kino wollten die beiden nun etwas mehr strukturelle Regelmässigkeit in ihr Kulturlokal bringen. Dieses hat seinen Namen übrigens vom rostigen Kran, der neben dem Gebäude steht.

Kunst statt Kommerz

Die Pandemie mit all ihren Einschränkungen hat den Enthusiasmus der beiden nicht gebremst. «Wir wollten unsere Idee ausprobieren und schauen, wie es läuft», erklärt Josef Fässler. «Wir sind beide schon immer gerne ins Kino gegangen», sagt Astrid Mülhauser. Für die beiden war klar, dass sie im Kran keine Blockbuster zeigen wollen. Vielmehr suchen sie sich kleinere, eher unbekannte Filme und weniger kommerzielle Produktionen aus und stellen damit ein handverlesenes Programm zusammen.

Als Mitglied von Procinema, des Verbands der Schweizer Kinobetreiber und Filmverleiher, haben sie Zugang zur wöchentlichen Startliste der Filme, die in der Schweiz erhältlich sind. Sie informieren sich über die Filme, schauen Trailer und wählen aus dem grossen Angebot ein paar Filmperlen aus aller Welt aus. «Wir zeigen nur Filme, die wir selbst auch gerne schauen», sagt Josef Fässler. Und Astrid Mülhauser ergänzt, dass sie die meisten Produktionen vorher nicht ganz anschauen, sondern sich auf ihr Bauchgefühl verlassen. «So sind sie dann auch für uns jeweils eine Überraschung.»

25 Plätze

Gezeigt werden pro Monat drei Filme in einem Turnus von mehreren Wiederholungen, wobei es in einem Film immer um Kunst, Architektur oder Design geht. Zusätzlich haben die beiden ab und zu einen Kinder- beziehungsweise einen Familienfilm im Programm. «Das kann auch mal ein alter Film sein, der uns gut gefallen hat», sagt Josef Fässler. Die beiden nehmen gerne in Kauf, dass ihre Filmauswahl ein kleineres Publikum anspricht: 

Wir haben Platz für 25 Leute. Wir freuen uns, wenn wir Full House haben. Es ist aber auch okay, wenn nur eine Handvoll da ist.

Die beiden betreiben ihr Kino aus lauter Freude an der Sache und nicht, weil sie damit ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Da damit der wirtschaftliche Druck wegfällt, erlauben sie sich auch, das Kino nach ihren persönlichen Bedürfnissen flexibel zu betreiben.

Stimmungsvoller Raum

Letzten Donnerstag hat das Kino nach der Sommerpause mit dem Film «6 Dias en Barcelona» seinen Betrieb wieder aufgenommen – mit einer ausverkauften Vorstellung. Astrid Mülhauser sagt: 

Die Rückmeldungen der Leute sind sehr gut, sie schätzen die Ambiance.

Die roten Occasionssessel stammen aus einem ehemaligen Kino in Schaffhausen, eine ausgediente SBB-Kiste dient als Empfangspult, ein paar Filmrollen-Behälter und ein antiker Filmprojektor als Dekoration in dem sonst sehr schlichten, aber stimmungsvollen Raum.

Auf gutes Echo stösst auch die Möglichkeit, vor oder nach der Vorstellung in der kleinen Bar etwas trinken und mit anderen Besuchern plaudern zu können. Vereinzelt kommen auch junge Leute ins Kino. Vor allem sind es aber «Mittelalterliche», die mit der Kinokultur aufgewachsen sind und sie zu schätzen wissen. Entgegen dem Trend in vielen Kinos werden hier die Filme in der Originalversion mit deutschen und französischen Untertiteln gezeigt – auch dies ein Anliegen der beiden Filmfans.

In einer alten Telefonzelle ist die Technik des Kinos untergebracht.
Imelda Ruffieux

Professionelle Technik

Auch wenn das Kleinkino Kran ein Liebhaberprojekt für die beiden ist, so legen sie doch Wert auf Professionalität, was die Technik betrifft. Damit die Filme im MP4- oder Blueray-Format abgespielt werden können, haben sie mit Marvin und Claudia Kupferschmied von der Firma Zagidrön zusammengearbeitet. «Gute Technik ist wichtig, um einen Film geniessen zu können», sagt Josef Fässler. Zum Charme des Kinos passt, dass der Technikraum nicht 0815 ist, sondern sich in einer alten, noch fast original ausgestatteten Telefonzelle befindet.

Kommentar (1)

  • 17.12.2022-M. Vonlanthen

    Super Artikel über eine genial umgesetzte Idee in Düdingen.

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