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Wie zwei Freiburger Künstlerinnen darstellen, was viele Eltern plagt

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Zwei Freiburger Künstlerinnen widmen sich in ihrer Ausstellung persönlichen Erfahrungen. Ihre Werke handeln von der Leere, die bei Müttern entsteht, wenn die Kinder flügge sind. Ein Thema, das nur auf den ersten Blick weiblich ist. 

Eine Frau sitzt auf einem roten Sessel, den Kopf in die Hand gestützt. Ihr leerer Blick geht in die Ferne. Neben dem Sessel türmen sich Teddybären auf Kinderbüchern. Die Kinder sind ausgezogen. Loslassen schmerzt. Was im Englischen als «Empty-Nest-Syndrome» bekannt ist, hat im Deutschen keinen Namen. Die Freiburger Künstlerinnen Diana Rachmuth und Valeria Caflisch haben dem Gefühl des leeren Nests Werke gewidmet. Gemeinsam stellen sie sie noch bis zum 13. Juni unter dem Motto «The Fullness of the Emptiness» in der Galerie Trait Noir in Freiburg aus.

In den Werken sind ihre persönlichen Erfahrungen eingestickt, abgedruckt, geformt und gemalt. «Wir sind als Mütter das Bindeglied zwischen den Generationen», sagt Valeria Caflisch. In der Zeit, in der die Kinder flügge werden, werden die eigenen Eltern gebrechlich. Dann werde man wieder Tochter, sagt die 50-jährige Künstlerin. Eine Zeit, die für Frauen ihrer Generation oft nicht einfach sei. Objekte wie Möbel stehen sinnbildlich für diese Gefühle: Den Sessel, in dem die Mutter sass, hat sie geerbt. Er ist mit Erinnerungen behaftet. Doch die Kinder wollen den Sessel noch nicht. Sie bleibt wortwörtlich darauf sitzen. 

Auch für Männer

Eine feministische Ausstellung? «Wir sind keine militanten Frauenrechtlerinnen», sagt Diana Rachmuth, die den roten Sessel in zwei Werken thematisiert. Angesprochen können genauso gut Väter sein, ergänzt Valeria Caflisch. Zwar sei Kunst immer politisch. Die beiden Frauen möchten aber nicht ihre Meinung ausdrücken. Sie wollen eine Meinungsdebatte anregen. Deshalb organisieren sie im Rahmen ihrer Ausstellung eine Diskussionsrunde (siehe Kasten). 

Texte von Hubert Schaller

Mit dabei wird auch ein Mann sein, der einen wesentlichen Beitrag zu einem von Diana Rachmuths Werken geleistet hat: der Sensler Autor Hubert Schaller. «Seine Texte waren wie ein Geschenk von oben», sagt die 69-jährige Künstlerin und reisst dabei die Arme in die Höhe. Über seine Gedichte wie «Mutter» ist sie gestolpert und hat sie dann in Lacken gestickt. In Tücher, die von ihrer Mutter in Rumänien stammen und die ihre Tochter nicht haben wollte.

Diana Rachmuth beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit der Mutter-Tochter-Beziehung.
Simone Frey

Den Werken Sinn verliehen

Wieder die Mutter-Tochter-Verbindung, die sich in Material ausdrückt. Wieder schliesst sich der Kreis. Mit der Ausstellung haben die Künstlerinnen zueinandergefunden und ihren Werken – die teilweise schon vor Jahrzehnten entstanden sind – einen Rahmen gegeben. «Ich wusste gar nicht, weshalb ich das angefertigt hatte. Ich habe es einfach gemacht.», sagt Diana Rachmuth und zeigt auf die Skulptur einer Frau, die ein Hühnerei im Bauch trägt. Die Verbindungen zwischen den Werken der beiden Künstlerinnen sind gesucht, aber auch gefunden.

Auch Valeria Caflisch hat geerbtes Material verarbeitet: die Halskrausen ihres Grossvaters aus Sizilien. Ihrem eigenen Konterfei hat sie damit einen Kragen und ein Korsett gemacht. Es trägt einen Hut. «Das bin ich als General», sagt sie und bricht damit vollends mit der Weiblichkeit.

Valeria Caflisch bezeichnet sich selbst als männliche Künstlerin.
Simone Frey

Vorschau

Eine Diskussionsrunde rund ums leere Nest

Am 11. Juni um 19 Uhr liest Hubert Schaller erst aus seinen Texten vor. Im Anschluss diskutiert er mit der Vizedirektorin des Museums für Kunst und Geschichte, Caroline Schuster Cordone, mit Psychoanalytikerin Violaine Clément und mit Marie Bagi, Gründerin des Espace Artistes Femme in Lausanne, über das Gefühl des leeren Nests. Auch Diana Rachmuth und Valeria Caflisch nehmen an der Runde teil. Interessierte sind gebeten, sich per E-Mail unter association.traitnoir@gmail.com anzumelden. sf

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