Zum letzten Mal stellte Gemeinderat Ivo Zumwald den Bürgern von Schmitten an der Gemeindeversammlung vom Freitag die Jahresrechnung vor. Die Laufende Rechnung des vergangenen Jahres schliesst, wie schon im Jahr zuvor, negativ: Bei Aufwand und Ertrag von rund 18 Millionen Franken resultierte ein Defizit von 325 841 Franken. Ein Fehlbetrag war zwar bereits budgetiert worden – allerdings nur in der Höhe von 255 600 Franken.
Zumwald erklärte: «Bei der Budgetierung wussten wir nicht, dass noch obligatorische Abschreibungen auf uns zukommen.» Ein weiterer Grund für das Defizit sei, dass die vor einem Jahr beschlossene Steuererhöhung ihre Wirkung noch nicht richtig gezeigt habe.
Ausnahme Schmitten
Ein Bürger ergriff das Wort: Wer in den letzten Tagen Zeitung gelesen habe, dem sei aufgefallen, dass viele andere Gemeinden im Bezirk positive Jahresabschlüsse auswiesen – im Gegensatz zu Schmitten. «Da muss man sich fragen, ob ihr nicht über eure Verhältnisse gelebt habt», sagte er an die Adresse des Gemeinderats.
«Es ging uns in den letzten zwanzig Jahren gut, und es geht uns immer noch gut», so Finanzchef Zumwald. Er verwies auf die Pro-Kopf-Verschuldung: Diese betrug in Schmitten letztes Jahr 4690 Franken. «Mit diesem Wert sind wir bei den Leuten», so Zumwald.
Die 136 anwesenden Bürger hiessen die Laufende Rechnung sowie die Investitions- und die Bestandesrechnung gut. Ebenfalls sagten sie Ja zu zwei überarbeiteten Reglementen: Die Gebührenordnung im Baureglement sowie das Strassenreglement werden somit an kantonale Vorgaben angepasst.
Dreimal warmer Applaus
48 Jahre Engagement im Gemeinderat bringen die drei Ratsmitglieder zusammen, die am Freitagabend das letzte Mal am Gemeinderatstisch Platz nahmen. Bernadette Mäder-Brülhart zieht sich nach 15 Jahren aus der Gemeindepolitik zurück. Syndic André Burger lobte die Zukunftsvisionen der Bildungspolitikerin: «Dank ihr war Schmitten in Sachen Schulen immer eine Nasenlänge voraus.» Auch Vize-Syndic Ivo Zumwald war nicht wieder angetreten. «Ihm ist es zu verdanken, dass wir die finanzielle Basis stabil gehalten haben», so Burger.
Auch Syndic André Burger selber verlässt am Ende dieser Legislaturperiode den Gemeinderat–nach zwanzig Jahren. Im Bereich Raumplanung, aber auch für das kulturelle Leben habe er viel geleistet, sagte Ivo Zumwald in seinen Dankesworten. Und erzählte eine Anekdote: Als Burger sich vor zehn Jahren für ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden starkmachte, so auch in der Buvette beim Fussballplatz, hatte dies offenbar auch «unsportliche Reaktionen» zur Folge.
André Burger konnte über die Anekdote schmunzeln. Und dennoch stellte er fest: «Der Respekt gegenüber den Behörden ist leider etwas verloren gegangen.» Burger wünschte dem neuen Gemeinderat deshalb die nötige Wertschätzung seitens der Bürger – und erhielt, wie zuvor schon die beiden anderen abtretenden Gemeinderäte, einen warmen Applaus.