Wieder
Exodus bei Freiburg?
Mit einem 3:1-Sieg im letzten Saisonspiel gegen Neuenburg sicherte sich der Volleyball-Club Freiburg den Verbleib in der Nationalliga B der Frauen. Die Frage ist nur, mit welchem Kader?
«Ich bin mit der Leistung meiner Spielerinnen gegen Neuenburg sehr zufrieden. Sie zeigten einen guten Match», fand Trainer Christophe Donadello lobende Worte. Doch gleichzeitig bedauerte er, dass sein Team zuletzt nicht immer so auftrat: «Es braucht halt eine gewisse Einstellung, um Erfolg zu haben. Schade war dies nicht immer so. Hätten wir immer so gespielt wie am Sonntag, wäre ein anderer Saisonverlauf möglich gewesen.»
Eine turbulente Saison
Bei Freiburg war eigentlich schon vor dem Meisterschaftsstart der Wurm drin. Wenige Tage vor dem ersten Match bestand das Team nur aus einer Handvoll Spielerinnen, ehe doch noch einige Zuzüge vermeldet werden konnten. Dann, nach neun Spielen, trat überraschend Roland Murith in seiner vierten Saison als Trainer zurück. Nachdem TK-Chefin Mirante den Posten interimistisch für drei Spiele übernommen hatte, wurde Christophe Donadello bis Saisonende verpflichtet. Dieser bemängelte immer wieder die Einstellung der Spielerinnen und konnte den Gang in die Relegationsrunde nicht verhindern.
Zuerst die Spielerinnen,
dann der Trainer
Nicht mehr bei Freiburg spielen werden in der kommenden Saison Jeanine Engel und Joëlle da Fonseca (beide zu Düdingen) sowie Lorianne Jungo (in die zweite Liga zu Rechthalten). Offen ist die Zukunft von Sandra Stocker und Ludmila Mintscheva. Präsident Philippe Berther: «Mit diesen Spielerinnen werden wir jetzt diskutieren. Zumindest Mintscheva hat mir vor einem Monat gesagt, dass sie bei uns weiterspielen will.» Mit Trainer Donadello, der das Team in einer schwierigen Lage übernahm, sei man zufrieden, erklärte Berther weiter. Auf beiden Seiten ist ein Interesse zur weiteren Zusammenarbeit da. «Aber nur zu anderen Konditionen», wie Donadello betonte. Dass der Club jetzt zunächst mit den Spielerinnen und erst dann mit ihm sprechen will, ist wohl kaum in Donadellos Sinne.
Ein allfälliger Rückzug aus der NLB steht laut Präsident Berther nicht zur Diskussion: «Ich lehne dies ab. Es entspricht nicht meiner Philosophie. Wir werden unser Maximum geben, um den Platz in dieser Liga zu halten. Klar ist aber, dass es immer schwieriger wird ein Kader zusammenzustellen, zumal mit Düdingen nun ein zweiter Freiburger Club in der NLB spielt.» fs
Freiburg – Neuenburg 3:1
(25:17, 14:25, 25:18, 25:22)
VBC Freiburg: Stocker, Yerly, Kaseva, Mintscheva, Engel, Jungo; Aymon, Pauchard, Murith.
