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Wieder sorgt ein hauchdünner Vergabeentscheid für Missmut

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Murten Wegen einer winzigen Preisdifferenz war letzten Mai ein lukrativer Bauauftrag für eine Kanalisationssanierung in Murten nicht an eine einheimische Firma gegangen, sondern an ein Solothurner Unternehmen. Das führte in Murten zu einigen Diskussionen (die FN berichteten). Man werde die Kriterien überarbeiten und künftig nicht nur auf den Preis schauen, versicherte damals der Gemeinderat.

Nun hat sich der Fall wiederholt, wie der Bauunternehmer Kurt Gugger den FN schreibt. Seine Baugruppe Gugger, in Murten ansässig, hatte sich um einen Kanalisations-Bauauftrag beworben. Guggers Offerte lag bei 57023 Franken. Und er hatte Pech: Der Auftrag ging an die ML AG, deren Offerte um 27 Franken tiefer lag.

Gugger übt Kritik: Die ML AG sei nicht ISO-zertifiziert, bilde keine Lehrlinge aus und sei keine echte Murtner Firma. Gugger bezeichnet sie als «Briefkasten-Firma». Weiter schreibt er: «Wir machen gegen diesen Entscheid keine Beschwerde, hoffen aber, das bei den nächsten Vergaben mehr auf solche Kriterien Rücksicht genommen wird.»

Kriterien waren bekannt

Werner Liechti, der den Auftrag erhalten hat, nimmt Guggers Kritik gelassen. «Es war bekannt, dass man mit der günstigsten Offerte den Auftrag erhält», sagt er. «Ob das richtig ist, ist eine politische Frage», findet Liechti. Dass seine Firma in Murten nur einen Briefkasten und kein Büro habe, treffe ebenfalls zu, erklärt er weiter. Dies sei aber in der Branche nichts aussergewöhnliches. Seine Firma habe den Werkhof in Cressier, also in der Region; und er wohne in Büchslen, das wohl auch bald zu Murten gehöre. Zudem betont Liechti: «Ich würde gerne einen Lehrling ausbilden, bemühe mich auch darum, aber ich finde schlicht keinen.»

Problem bereits behoben

Murtens Stadtpräsident Christian Brechbühl bestätigt den neuerlichen hauchdünnen Vergabeentscheid. «Dieser Auftrag wurde nach dem alten System ausgeschrieben», so Brechbühl. Der günstigste Preis sei das einzige Kriterium gewesen, wie schon beim Fall im Mai 2011. Für künftige Ausschreibungen gelte nun aber ein neuer Leitfaden.

Der Murtner Bauverwalter Stefan Portmann bestätigt dies. Der neue Leitfaden sei seit Mitte November in Kraft. Der Preis sei jedoch immer noch das wichtigste Kriterium; er werde mit 60 Prozent gewichtet. Denn ausschliesslich auf Murtner Firmen zuschneiden dürfe man die Kriterien nicht.

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