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Wieder unter dem Strich

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Wieder unter dem Strich

Gottéron von Rapperswil bös überrollt

Diese 8:5-Niederlage in Rapperswil schmerzt die Freiburger gewaltig. 3288 Zuschauer sahen gestern Abend ein Spiel der offenen Tore mit mehr als einem Dutzend Treffer. Gottérons Abwehr inklusive Goalie Mona zeigten sich bei der ersten Saisonniederlage gegen die St. Galler ausser Rand und Band.

Von KURT MING

Thomas Walser, Thomas Nüssli, schon einmal gehört? Dies sind keine Kandidaten im Music-Star-Wettbewerb des Schweizer Fernsehens, sondern Rapperswils zwei 21-jährige Torschützen beim gestrigen Torfestival im Lido. Eigentlich hätten Gottérons Youngsters Julien Sprunger und Sandro Abplanalp diesen Talenten beim Tabellenzehnten die Stange halten sollen. Aber es kam ganz anders. Gleich beim ersten Einsatz kassierte Freiburgs vierter Block mit Marquis als defensive Absicherung den ersten Gegentreffer in diesem interessanten Vergleich, und er wurde fortan auf dem Eis nicht mehr gesehen. Anders die Rapperswiler Jungs, die bis zum Schluss durchspielten und tüchtig mithalfen, die Differenz für ihr Team zu machen. In dieser Tatsache sah Rappi-Chef Kari Eloranta auch einen Grund für den ersten Saisonsieg seiner Mannschaft gegen Gottéron.

Gottérons Abwehr versagte

Anfangs Saison hatte Gottéron-Trainer Evgeny Popichin einmal gesagt, wenn wir nicht nicht mehr als zwei Gegentore erhalten, können wir gewinnen. Bisher spielte der HCF in dieser Saison defensiv erstaunlich stark. Ausser beim Startspiel in Langnau kassierte Gottéron nie mehr als fünf Gegentreffer pro Spiel. Gestern im Lido brachen bei den Saanestädtern hinten plötzlich alle Dämme. Dies begann bei Goalie Mona, der sein schwächstes Spiel im Gottéron-Dress zeigte und nach dem siebten Gegentor vom Coach vom Eis geholt wurde. Aber der Tessiner war für diese Schlappe nicht allein schuld. In der Abwehr erreichte kaum ein Spieler seine Normalform. «13 Tore, für die Fans war es sicher ein gutes Spiel, aber diese 60 Minuten haben mich um Jahre älter gemacht», ärgerte sich Popichin über den ersten Punktverlust in seiner Freiburgzeit gegen seinen alten Klub. Da nützten die drei guten Paraden von Ersatzgoalie Kohler am Schluss kaum mehr etwas.

Karlsbergs Hattrick nutzte nichts

Alle fünf Freiburger Tore, und normalerweise reichen so viele Mouchen auch zu Punkten, gingen diesmal auf das Konto des offensiv stark spielenden Karlberg-Sturms. Einzig dem schwedischen Goldhelm hatten es die Gäste zu verdanken, dass sie nach 40 Minuten noch im Spiel waren. Vorweg der Shorthander nach 13 Minuten war enorm wichtig. Den beiden anderen Angriffen gelang nur ganz wenig, aber die vielen unnötigen Gegentreffer schienen vor allem dem Oldie-Duo Montandon/Howald mächtig auf den Nerv zu drücken. Zudem ging Elorantas Taktik, seinen besten Sturm mit Stacy Roest nicht gegen den Gottéron-Sturm laufen zu lassen, voll auf. «Gottérons Ausländer haben wohl vier Tore erzielt, aber auch ein paar kassiert. Und im Überzahl hatte dann mein Paradeblock die entscheidenden Tore erzielt», freute sich der Finne an der Rappi-Bank über seinen gelungenen Schachzug.

Eigentlich stand in diesem Match für Gottéron viel mehr auf dem Spiel als für Rapperswil, das bis zum Saisonschluss eigentlich nur noch den Abstand zum Vorletzten Langnau halten muss. An und für sich ist das Lido für die Drachen sonst ein gutes Pflaster, hier holte man vor zwei Jahren mit einem Sieg den späten Einzug ins Play-off. Auch gestern Abend lachte Göttin Fortuna lange Zeit den Gästen zu. Als es aber im letzten Drittel um die Wurst ging, versagten beim HCF zum x-ten Mal in dieser Saison die Nerven. Nüssli, Reuille und McTavish machten innert vier Minuten aus einem 4:4 ein vorentscheidendes 7:4. «In dieser Phase zeigte meine Mannschaft klar den grösseren Siegeswillen und auch mehr Emotionen», meinte ein deutlich zufriedener Eloranta in der Kabine. In dieser Phase zeigten die Saanestädter überhaupt keine Gegenwehr. Und prompt waren die beiden wichtigen Punkte im Playoff-Kampf weg. Meistens kommt ein Unglück nicht alleine. In der Verliererkabine ging am Ende die Meldung um, dass die direkten Konkurrenten Ambri und Kloten ihre Spiele gewonnen hatten. Dies bedeutete, dass Freiburg elf Runden vor Schluss der Quali wieder unter den Strich gerutscht ist.

Einmal pro Saison habe jede Mannschaft ein solches Spiel zugute, nahm Popichin seine niedergeschlagenen Boys in Schutz. Nur schade, dass diese desolate Leistung ausgerechnet gegen einen Gegner zu Stande kam, der zumindest im defensiven Bereich alles andere als unschlagbar schien. Aber gerade dieser Match hat einmal mehr Freiburgs Limiten aufgezeigt. In der Abwehr gibt es nach dem Wegzug von Bizzozero noch weniger Ausweichmöglichkeiten, und Freiburgs vierter Sturm ist wohl der schwächste der Liga. Aber verloren haben laut seinem Trainerduo gestern nicht einzelne Spiele, sondern das Kollektiv.
Rapperswil – HCF 8:5 (1:1, 3:3, 4:1)

Lido. 3288 Zuschauer. – SR: Kurmann, Popovic/Wehrli.
Rapperswil/Jona: Berger; Martikainen, Schefer; Stephan, Michel Kamber; Geyer, Gmür; Lüber; McTavish, Roest, Peltonen; Siren, Bütler, Reuille; Heim, Morger, Walser; Nüssli, Hürlimann, Baumann.
Freiburg/Gottéron: Mona (ab 48. Kohler); Rhodin, Gerber; Birbaum, Marquis; Berger, Gianini; Haldimann; Hentunen, Karlberg, Wirz; Schneider, Montandon, Howald; Berthoud, Schümperli, Plüss; Sprunger, Hildebrand, Sandro Abplanalp.
Tore: 6. Stephan (Morger) 1:0, 14. Karlberg (Ausschluss Berger!) 1:1, 25. Roest (Reuille, McTavish/Ausschluss Schümperli) 2:1, 28. Wirz (Karlberg/Ausschluss Nüssli) 2:2, 30. Walser (Stephan) 3:2, 32. Karlberg (Hentunen, Wirz) 3:3, 35. Karlberg (Hentunen, Rhodin) 3:4, 38. Walser (Roest) 4:4, 44. (43:36) Nüssli (Baumann, Lüber) 5:4, 45. (44:55) Reuille (McTavish/Ausschluss Gerber) 6:4, 48. McTavish (Lüber/Ausschluss Stephan!) 7:4, 51. Hentunen (Karlberg, Rhodin/Ausschluss Martikainen) 7:5, 60. (59:36) Reuille (Roest/ ins leere Tor) 8:5.
Strafen: Rapperswil/Jona 5 x 2 Minuten; Gottéron 4 x 2 Minuten.
Bemerkungen: Rapperswil ohne Capaul, Wegmüller (beide verletzt), Häberlin (überzählig); Gottéron ohne Vauclair (verletzt). Pfostenschuss: Siren (56.). Time-out HCF (57:15) danach mit 6 Feldspielern ohne Goalie. Schussverhältnis: 37:33. Wahl zu den besten Spielern: Walser, Karlberg.
Jetzt TV-Spiel gegen Lausanne

Morgen Sonntag treffen im Romandderby mit Gottéron und Lausanne die zwei grossen Verlierer der Freitagsrunde aufeinander. Die drei bisherigen Saisonvergleiche endeten jeweils mit Heimsiegen, was eigentlich die Freiburger für dieses TV-Spiel favorisieren sollte. Beim HCF war man sich nach dem Rappispiel im Klaren, dass man morgen Nachmittag den eigenen Fans eine ganz andere Leistung zeigen muss. Und nach diesem Rückschlag sind die Chancen der Üechtländer auf die Playoffs noch mehr gesunken. Der Tagesanzeiger-Journalist Hansjörg Klossner, besser bekannt als Scharfschreiber von Dübendorf, ging in seiner Prognose sogar so weit, Rappi und Gottéron würden sich in dieser Saison sicher noch zweimal sehen, und er freue sich schon jetzt auf das Fondue in Freiburg.

Es liegt nun am Popichin-Team mit einem Heimsieg gegen das verletzungshalber geschwächte Lausanne das Playoff-Flämmchen am Leben zu erhalten. «Zweimal nacheinander können wir gar nicht so schlecht spielen», gab sich der Trainer im Hinblick auf den Sonntagsmatch zuversichtlich. Ob dann Mona oder Kohler für den HCF das Tor hüten werden, wollte er noch nicht festlegen. Aber dies wird so oder so nicht

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