Ja, auch wir Sensler fühlen uns geehrt, dass der neue Pont de la Poya in der ganzen Schweiz auf Bewunderung stösst. Etwas anders verhält es sich mit der Zähringerbrücke. Wir verstehen nicht, was gemeint ist, wenn am Brückenanfang steht: «Pont de Zaehringen fermé». Es ist zu vermuten, dass es sich dabei um den Hinweis auf einen Bon für etwas Fermentiertes handelt, also etwa um einen Gutschein für ein «Juschts»-Bier. Dies wohl zum Trost für uns Sensler, die sich nicht mehr wie früher beim Warten in der Autoschlange auf die Einfahrt in das so singinoisfreundliche Fribourg einstimmen können.
Genial ist hingegen die Idee, auf der Zähringerbrücke Gebäude zu erstellen. Die Fasburgera schlägt vor, ganz nach dem Vorbild des Florenzer Ponte Vecchio im Erdgeschoss auch eine ganzjährige Uhren- und Schmuckmesse durchzuführen, sozusagen als neue Touristenattraktion. Ja, aus der ganzen Welt würden Besucher anreisen. Damit diese auch genügend Parkplätze vorfinden, könnte man die Kathedrale in ein Parkhaus umbauen – ohne dabei am Turm zu rütteln. Das Parkhaus würde sicher auch verhindern, dass dieses meist ungenutzte Gotteshaus weiter bröckelt.
Sicher würde die Brücke auch Platz bieten für die Verlegung des liegenden Gewerbes aus der Alten Brunnengasse. Die Stadt wäre ein heisses Problem los. Der St.-Nikolaus-Turm könnte unzweideutig das Rotlicht ersetzen. Vor allem würde das flache Brückentrassee auch verhindern, dass die Freier, im Gegensatz zum Verkehr in der steilen und glitschigen Alten Brunnengasse, auf der Moral ausrutschen.