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Wiesen als Lebensraum aufwerten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ökologische Ausgleichsflächen (Sommerserie Teil 3)

Autor: Von JACQUES STUDER

Intensiv genutzte Wiesen werden gedüngt, haben entsprechend hohe Erträge und werden vier bis sechs Mal im Jahr geschnitten. Extensiv genutzte Wiesen dagegen werden nicht gedüngt, währenddem auf wenig intensiv genutzten Wiesen eine Mistgabe im Jahr möglich ist. Extensiv und wenig intensiv genutzte Wiesen werden jährlich nur ein bis zwei Mal gemäht, wobei der erste Schnitt gemäss Direktzahlungsverordnung in der Talzone ab dem 15. Juni und in der Bergzone 1 ab dem 1. Juli erfolgen kann.

Häufigste ökologische Ausgleichsflächen

Extensiv und wenig intensiv genutzte Wiesen sind auch die am häufigsten angelegten ökologischen Ausgleichsflächen. In den 13 Sensler Gemeinden mit Vernetzungsprojekten machen sie mit 750 Hektaren rund 75 Prozent aller ökologischen Ausgleichsflächen aus. Nicht umsonst wird im Rahmen der Umsetzung der Vernetzungsprojekte den Wiesen als ökologischen Ausgleichsflächen eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Extensiv, aber nicht unbedingt blumenreich

Viele extensiv genutzte Wiesen wurden in den letzten zehn Jahren angelegt und sind aus intensiv genutzten Wiesen hervorgegangen. Wie bereits gesagt, sind intensiv genutzte Wiesen selten blumenreich. Die Umstellung auf eine extensive Nutzung senkt zwar die Erträge, macht die Wiese aber nicht blumenreicher, wenn nicht bereits in der Nähe Blumen vorhanden sind, die absamen können. In den 13 Projektgemeinden gibt es nur 35 Hektaren blumenreiche Wiesen, die den Kriterien der Öko-Qualitätsverordnung entsprechen und durchschnittlich sechs typische Zeigerpflanzen aufweisen.Befindet sich die extensiv genutzte Wiese an sonniger Lage und ist sie genügend ausgemagert, aber nicht blumenreich, kann es sinnvoll sein, die Fläche oder einen Teil davon mit einer Blumenmischung anzusäen. Im vergangenen Frühling wurden im Rahmen der Vernetzungsprojekte und in Zusammenarbeit mit dem landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve auf 60 Betrieben rund 40 ha extensiv genutzte Wiesen nach diesem Verfahren aufgewertet. Blumenwiesen sind nicht nur eine Augenweide, sondern liefern Nektar für die Bienen und Schmetterlinge und Futter für die Raupen. Viele Raupen sind auf einzelne Pflanzenarten spezialisiert. Fehlt die Pflanze, so fehlt der Schmetterling. Als Beispiel sei hier der Schwalbenschwanz genannt, dessen Raupe auf den Rüben oder wilden Möhren lebt.

Altgrasbestände statt Blumenpracht

Auch mit dem besten Willen lassen sich nicht alle extensiv genutzten Wiesen in Blumenwiesen umwandeln. Standorte, die von Natur aus nährstoffreich sind, oder solche an schattigen Lagen sind für Blumenwiesen nicht geeignet. Solche Flächen haben auch ihre Bedeutung. Braucht es für die Schmetterlinge eine hohe Blumenvielfalt, verhält es sich mit den Käfern, Heuschrecken und Spinnen anders. Diese Arten reagieren auf die Strukturen. Wo keine Blumen aufkommen, werden Strukturen geschaffen.Die einfachste Struktur ist das Stehenlassen von zehn Prozent der Wiese, die als Altgrasbestand überwintern. Altgrasbestände dienen den Kleintieren als Rückzugsgebiet während der Mahd und bieten ihnen auch Unterschlupf im Winter. Ein ungemähter Streifen auf einer Wiese bedeutet also nicht, dass da einer zu faul war, sein Werk zu vollenden, oder dass der Mäher ausgefallen ist. Es ist einfach eine ökologische Massnahme zu Gunsten der Artenvielfalt.

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