Freiburg «Die Freiburger Jäger haben mit Erfolg zur Wildschweinjagd geblasen», hält der Staatsrat in einer Pressemitteilung vom Freitag fest. Mit 103 erlegten Tieren haben die Jäger den bisherigen Rekordabschuss in der Tat weit übertroffen. Der bisher höchste Abschuss mit 69 Wildschweinen wurde im Jahre 2008 verzeichnet.
55 000 Franken Schaden
In die Höhe geschnellt ist im vergangenen Jahr auch der von den Wildschweinen angerichtete Schaden in der Landwirtschaft. Die Schadensumme kletterte auf 55 000 Franken. Die bisherige Rekordsumme mit 31 000 Franken stammt ebenfalls aus dem Jahr 2008. «Die Wildschweinbestände und die verursachten Schäden sind stark voneinander abhängig», schreibt der zuständige Sektorleiter Roman Eyholzer.
Dabei weist er auf eine Statistik der letzten zehn Jahre hin, die beweist, dass die Kurven der Zahl der Abschüsse und der Schadensumme sehr parallel verlaufen. So wurden beispielsweise im Jahre 2009 20 Wildschweine erlegt, und die Schadensumme belief sich auf 17 000 Franken.
Laut Eyholzer haben die Präventionsmassnahmen am Südufer des Neuenburgersees ihre Wirkung nicht ganz verfehlt. Jedenfalls wurden im vergangenen Jahr 20 Prozent der Schäden in den Freiburger Voralpen festgestellt. «Die Wildschweine sind also vermehrt in den Voralpen anzutreffen», hält er weiter fest.
Dieser Entwicklung sei schon im Jahre 2010 Rechnung getragen worden, indem die Bejagung der Wildschweine in den Voralpen gefördert wurde. «Dort ist die Prävention besonders schwierig», ergänzt Eyholzer. Mit zwei Präventionsprojekten werde aber im laufenden Jahr versucht, die Schäden zu verkleinern.
Laut Mitteilung des Staatsrates werden zudem die Jagdmöglichkeiten mit den angrenzenden Kantonen, vor allem mit der Waadt, abgestimmt, um eine noch effizientere Bejagung zu erreichen. So hofft der Staatsrat, dass die Schäden durch die Wildschweine im laufenden Jahr wieder abnehmen werden, wenn auch nicht ganz verschwinden. «Denn das Wildschwein ist Teil unserer Umwelt und wird im Kanton Freiburg in angepassten Beständen toleriert», fügt der Staatsrat bei. az