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«Winterdienst ist eine Gratwanderung»

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Autor: karin aebischer

Der Wecker von Erich Jelk klingelt jeweils um drei Uhr morgens. Dann steht er auf und wirft einen prüfenden Blick nach draussen. Ist Schnee gefallen, holt er sein Pony und beginnt, die Trottoirs und Plätze von Giffers vom Schnee zu befreien. Besteht die Gefahr von Eisglätte, steigt er in sein Auto und macht eine Kontrollfahrt durchs Dorf.

Die frühe Tagwache ist wohl für so manchen Werkhofleiter in diesem Winter zwangsläufig zur Gewohnheit geworden. Der Schneeräumungsdienst der Gemeinden war bisher auch in den tiefer gelegenen Gemeinden stark gefordert. So sind in Überstorf in einer Wintersaison normalerweise acht bis maximal fünfzehn Tonnen Salz nötig. In diesem Jahr waren es bereits 42 Tonnen. «Es ist ein total extremes Jahr», bringt es Peter Jenny, der Verantwortliche des Werkhofes Überstorf, auf den Punkt.

Gemeinde kommuniziert

Seit 20 Jahren ist Jenny in der Gemeinde für die Schneeräumung zuständig, so etwas habe er allerdings noch nie erlebt. Es sei auch das erste Mal, dass der Überstorfer Gemeinderat auf der Homepage die Grundsätze der Schneeräumung publizieren musste, weil es zu Reklamationen und Unstimmigkeiten gekommen sei, erklärt der für die Strassen verantwortliche Gemeinderat Gerhard Lehmann. «Die Bürgerinnen und Bürger haben viele Wünsche», meint er nur.

Nichts persönlich nehmen

Auch Erich Jelk hat in Giffers bereits so viel Salz gestreut wie in den drei Jahren zuvor zusammen. «Dieser Winter wird mir immer in Erinnerung bleiben», meint er. Dies jedoch nicht nur im positiven Sinne. Die vielen Reklamationen machen ihm zu schaffen. So sei ein Bürger wütend, weil Jelk schon um vier Uhr morgens bei ihm vorbeifahre, ein anderer wiederum sei unzufrieden, wenn Jelk sein Trottoir erst um sieben Uhr morgens putze. «Ich darf es einfach nicht persönlich nehmen. Man kann es nie allen recht machen», sagt er sich.

Dieser Problematik ist sich auch der Gifferser Gemeinderat Othmar Neuhaus bewusst. «Schneeräumung ist eine Gratwanderung», gibt er zu verstehen. Und es stecke viel mehr dahinter, als die Leute meinten. Auch die Budgetierung sei jeweils eine gewagte Prognose. «Wir orientieren uns am Vorjahr. Aber man weiss natürlich nie, was der Winter dann tatsächlich bringt», erklärt Neuhaus.

Schnee nicht gewohnt

Viel häufiger mit dem Schneepflug unterwegs als anderer Jahre ist auch der Düdinger Werkhofleiter Alexander Ayer. Er hat den Eindruck, dass die Bevölkerung durch die intensiven Schneefälle für die Schneeräumung stärker sensibilisiert wurde. «Vorher war man den Schnee einfach nicht mehr gewohnt», meint er. Wenn Schnee auf den Strassen liege, könne man nun mal nicht zur gleichen Zeit aufstehen wie sonst, um pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen.

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