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«Das Eis im Riesenslalom ist dünn»

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Swiss-Ski schnitt im vergangenen Winter bei den Frauen so erfolgreich ab wie seit über 20 Jahren nicht mehr. In der Saison 1994/95 hatte Vreni Schneider im Alleingang für den Gewinn der grossen und zwei kleinen Kristallkugeln gesorgt. In diesem Frühjahr gab es Kristall für Lara Gut, die neben dem Gesamtweltcup auch die Super-G-Wertung für sich entschied, und Wendy Holdener (Kombination).

Neunjährige Durststrecke

Doch der Riesenslalom blieb bei den Schweizerinnen die Zitterdisziplin. Das Schweizer Riesenslalom-Team der Frauen steht und fällt mit den Leistungen von Lara Gut. Die Gesamtweltcupsiegerin gewann im letzten Winter in Aspen und Lienz und wurde Dritte in der Disziplinenwertung. Seit Guts Weltcup-Debüt im Dezember 2007 stand aber ausser der Tessinerin nie mehr eine andere Schweizerin auf dem Podest. Einzig Dominique Gisin (2012 in Sölden als Vierte) und Fabienne Suter (2009 in Are als Fünfte) schafften es überhaupt einmal in die Top 6.

«Im Riesenslalom sind wir noch nicht so weit, wie wir es gerne wären», gibt Hans Flatscher zu, der seit Frühling 2012 Cheftrainer der Schweizer Frauen ist. «Lara hält die Stellung. Dahinter gibt es immerhin noch Wendy und Simone (Wild). Aber das Eis ist dünn.» Das zeigt nicht zuletzt auch die Bilanz in Sölden, wo 1993 erstmals Weltcup-Rennen stattfanden. Seither gab es in Tirol erst zwei Schweizer Platzierungen in den Top 3, nämlich 2001 durch Hans Flatschers Ehefrau Sonja Nef (2.) und 2013 dank Guts Sieg.

Lara Gut nochmals verbessert

Lara Gut feilte in der vergangenen Woche im Wallis an ihrer Riesenslalom-Form. Dabei machte die 25-jährige Tessinerin auf Beobachter einen noch stärkeren Eindruck als vor Jahresfrist. In die Erfolgssaison 2015/16, die mit sechs Siegen und 13 Podestplätzen geendet hatte, war Gut mit Platz 4 gestartet, ihrem zweitbesten Resultat in Sölden bei sieben Starts. Mit fünf weiteren Top-4-Platzierungen vollzog sie danach die Rückkehr in die Weltspitze im Riesenslalom.

In Abwesenheit von starken Konkurrentinnen wie Lindsey Vonn, Anna Veith (vormals Fenninger) und Viktoria Rebensburg könnte die 18-fache Weltcupsiegerin gleich beim Gletscher-Prolog ein Ausrufezeichen setzen. Daran mag Gut selber nicht denken: «Ich kann in Sölden maximal 100 Punkte holen. Was ich jedoch sicher nicht kann, ist den Gesamtweltcup zu gewinnen.» Die grosse Kristallkugel werde schliesslich erst beim Finale in Aspen vergeben. «Vor März muss man nicht schauen, wie es in der Gesamtwertung aussieht», fordert Gut.

Holdener: Nie besser als Fünfzehnte

Von Guts jüngeren Schweizer Teamkolleginnen, die beim Gletscher-Auftakt dabei sind, folgt mit Wendy Holdener die zweitbeste in der Riesenslalom-Weltrangliste erst als 30. Die 23-jährige Schwyzerin hat sich in dieser Disziplin noch nie besser als im 15. Rang klassiert. «Ich will besser in die Saison starten als letztes Jahr und von Anfang an voll dabei sein», so Holdeners Absicht. Im vergangenen Winter war sie in Sölden 26., danach schied sie in Aspen aus.

Im Gegensatz zur gleichaltrigen Holdener hat Simone Wild im Weltcup in ihrer Spezialdisziplin Riesenslalom zwar bereits eine Top-10-Platzierung vorzuweisen. Doch ausser dem 8. Rang in Are reichte es der Zürcherin bislang erst zweimal in die Punkteränge. Für Aline Danioth (18), Mélanie Meillard (18), Junioren-Weltmeisterin Jasmina Suter (21) und Weltcup-Debütantin Camille Rast (17) wäre am Samstag das Erreichen des Finaldurchgangs der besten 30 Fahrerinnen bereits als Erfolg zu werten.sda

Männer

Hoffnungen in der Sorgendisziplin

Die Swiss-Ski-Fahrer halten für den Riesenslalom am Sonntag in Sölden auf dem Papier schlechte Karten in den Händen. Vor vier Jahren gab es beim Tiroler Weltcup-Opening letztmals eine Schweizer Top-10-Platzierung.

«Vier Fahrer im zweiten Durchgang und zwei im Schlussklassement in den Top 15», erhofft sich Thomas Stauffer für den Saisonauftakt auf dem Rettenbachgletscher oberhalb Söldens. Dabei denkt der Cheftrainer der Schweizer Männer in erster Linie an die 24-jährigen Justin Murisier und Gino Caviezel, die besten zwei Riesenslalom-Fahrer der vergangenen Saison.

«Justin befindet sich in den Top 15 der Disziplinenwertung und besitzt damit eine ganz andere Ausgangslage als in der Vergangenheit. Zwar hat er das eine oder andere ‹Bobo›, dennoch wird er in Sölden attackieren», ist Stauffer vom Walliser überzeugt. Murisier war im letzten Winter ein Muster an Zuverlässigkeit. In neun von zehn Riesenslaloms gewann der Walliser Punkte, siebenmal erreichte er die Top 15.

Gino Caviezel dagegen schied 2015/16 in der Hälfte der Rennen aus, nur einmal reichte es ihm in die Top 10. Über den Bündner sagt Stauffer: «Gino fuhr im Sommer-Training viel konstanter als zuvor.» Auch der noch nicht 20-jährige ­Loïc Meillard, einem der grössten Hoffnungsträger von Swiss-Ski, attestiert Stauffer «einen grossen Schritt nach vorne».

Janka in Sölden dabei

Carlo Janka war im März 2011 der letzte Schweizer, der in der Sorgendisziplin Riesenslalom auf dem Podest stand. Damals gewann der Bündner, nur eineinhalb Wochen nach einem operativen Eingriff am Herz, das Rennen in Kranjska Gora. In der vergangenen Saison bestritt er wegen seiner Rückenbeschwerden erst ab Ende Februar Riesenslaloms. Heuer entschied sich der 30-Jährige für einen Start in Sölden. Die entscheidende Besserung in dieser Disziplin, in der er Weltmeister (2009) war und Olympiasieger (2010) ist, ist wohl erst ab nächstem Herbst zu erwarten.

Insgesamt starten am Sonntag acht Schweizer. In der internen Qualifikation setzten sich unter anderem auch der Freiburger Pierre Bugnard durch. Letzterer steht mit 23 Jahren vor seinem Weltcup-Debüt.sda

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