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Eine vielversprechende Premiere

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Am letzten Sonntag realisierte Noémie Kolly Historisches. Bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen – ihrem ersten Start im Weltcup – klassierte sich 20-Jährige aus La Roche mit Rang 29 sogleich in den Punkterängen. Es war das erste Mal seit 34 (!) Jahren, dass sich ein Skifahrer, oder in diesem Fall eine Skifahrerin, aus dem Kanton Freiburg im Weltcup Punkte ergattern konnte. 1985 hatte das zuletzt Jacques Lüthy geschafft – mit einem 11. Platz im Super-G von … Garmisch-Partenkirchen.

Stress vor dem Start

«Ins Ziel zu kommen und alle meine Freunde, die angereist sind, und die Familie auf der Tribüne jubeln zu sehen, war fantastisch», sagte Noémie Kolly gestern mit ein wenig Abstand. Sie habe sich nicht vorstellen können, dass sie gleich bei ihrem Weltcup-Debüt in Deutschland in die Punkte­ränge fahren würde. Denn der Respekt vor dem Start war gross, nachdem sie im Training auf der berüchtigten und herausfordernden Kandahar­strecke noch gestürzt war. «Auch deshalb war ich wirklich sehr gestresst.» Nicht ruhiger werden liess sie der Umstand, dass sie vor ihrem Start mit der Nummer 39 einige andere Fahrerinnen auf den TV-Bildschirmen im Startbereich stürzen sehen musste. «Es gelang mir dann aber im Starthäuschen, den Kopf einigermassen freizubekommen.» Trotzdem ging Kolly nicht volles Risiko ein. «In einigen Kurven habe ich ein bisschen abgebremst, aus Angst, abzufliegen.» Trotzdem reichte es schliesslich für die Top 30, weshalb die Weltcup-Feuertaufe für die Freiburgerin auch in Bezug auf das Resultat eine tolle Erfahrung war.

Physisch noch Defizite

Auf Ebene Weltcup sei alles anders, als das, was sie bisher im Europacup, wo sie primär engagiert ist, erlebt habe. Die Professionalität hat Kolly, die sich insbesondere durch ihr gutes Fahrgefühl auszeichnet, beeindruckt. Dabei habe sie in Garmisch-Partenkirchen von den Einschätzungen und Tipps einiger arrivierten Schweizer Skifahrerinnen profitieren können. «Einige Mädchen haben mir Ratschläge gegeben, andere, die sehr fokussiert waren, nicht», erklärt Kolly, ohne Namen zu nennen. Dass die eigenwillige Lara Gut-Behrami zu den schweigsamen Fahrerinnen gehört hatte, bestätigt die Freiburgerin gleichwohl mit einem Schmunzeln.

Nicht wettmachen konnte sie trotz aller gut gemeinten Tipps ihre noch vorhandenen Nachteile im physischen Bereich. Mit einer Körpergrösse von 159 Zentimetern und einem Gewicht von gerade einmal 50  Kilogramm ist sie im Vergleich zu den Spitzenathletinnen noch klar im Hintertreffen. «Ich habe zwar zuletzt bereits an Stabilität gewonnen, aber körperlich fehlt mir zu den Topfahrerinnen noch einiges. Viele von ihnen sind jedoch auch bereits 30 Jahre alt, und ich habe noch etwas Zeit, um an Gewicht und Kraft zuzulegen.»

Überhaupt einmal auf höchster Wettkampfstufe Skifahren zu können, daran hat Kolly lange Zeit nicht gedacht. «Ich hatte wirklich Glück in meiner Kindheit, dass ich zusammen mit meinem älteren Bruder (Red.: Baptiste fuhr ebenfalls Rennen auf der Stufe Fis) und dessen Freunden frei Ski fahren gehen konnte.» So sei das Skifahren für sie immer mit sehr viel Freude und Leichtigkeit verbunden gewesen, «und nicht nur mit den täglichen Trainings.»

Wegweisender GP Migros

Das Talent der Freiburgerin vom Skiclub La Berra hatte sich jedoch früh abgezeichnet: Im Alter von zehn Jahren gewann sie den Final im Grand Prix Migros, einem nationalen Nachwuchsevent. «Da habe ich mir gesagt, dass für mich im Skisport etwas möglich ist.» Die Erfolge stellten sich denn auch schnell ein. 2013 gewann Kolly in der Schweizer U16-Juniorenmeisterschaft im Super-G Silber. Ein Jahr später nahm sie als 15-Jährige erstmals an FIS-Rennen teil. 2016 folgte das Debüt im Europacup. Inzwischen steht ihre Bilanz bei drei Siegen bei FIS-Rennen, zahlreichen Top-10-Plätzen im Europacup, dem Schweizer Juniorenmeistertitel in der Abfahrt (2017) und zwei Teilnahmen an Junioren-Weltmeisterschaften (25. in der Abfahrt 2017 in Are und 6. in der Abfahrt sowie 10. in der Kombination 2018 in ­Davos).

Junioren-WM im Fokus

Trotz der gelungenen Premiere wird die Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen in diesem Winter der einzige Start im Weltcup von C-Kader-Mitglied Kolly bleiben. «Ich hätte zwar noch die Abfahrt in Crans-Montana (Red.: eine von zwei verbleibenden Weltcup-Abfahrten) absolvieren können, doch mein grosses Ziel in dieser Saison war und ist die Junioren-WM, die zur gleichen Zeit stattfindet. Deshalb habe ich mich gegen Crans-Montana entschieden.»

So wird Kolly statt im Wallis vom 17. bis 27. Februar im italienischen Val de Fassa an den Start gehen. Dabei konzen­triert sie sich auf die Speed-Disziplinen, nachdem sie früher auch im Riesenslalom erfolgreich gewesen war. «Ich kenne die Strecke in Val de Fassa bereits. In der Abfahrt strebe ich einen Podestplatz an. Im Super-G lief es mir zuletzt weniger gut und ich muss schauen, was in dieser Disziplin möglich ist.» Ein 17.  Platz im Europacup-Super-G vom Dienstag in Les Diablerets unterstreicht die Einschätzung Kollys, die damit nach dem Weltcup-Auftritt rasch wieder im Alltag gelandet ist.

Auf dem Weg ins B-Kader

Für Noémie Kolly wird die WM in Italien aus Altersgründen die letzte auf Juniorenstufe sein. Für den nächsten Winter hat sie sich den Aufstieg ins B-Kader von Swiss-Ski als Ziel gesetzt. «Ich kann zwar schon jetzt mit dem B-Kader trainieren, Teil davon zu sein würde aber insbesondere finanziell einiges ändern, weil mehr an Kosten vom Verband übernommen werden.» Stand heute ist Kolly auf bestem Weg, den Sprung zu schaffen. Gefordert ist ein Platz in den Top 15 im Europacup. In der Abfahrt belegt sie zurzeit in der Gesamtwertung den fünften Platz.

«In einigen Kurven habe ich ein bisschen abgebremst, aus Angst, abzufliegen.»

Noémie Kolly

Freiburger Skifahrerin

«Ich habe zwar zuletzt bereits an Stabilität gewonnen, aber körperlich fehlt mir zu den Topfahrerinnen noch einiges.»

Noémie Kolly

Freiburger Skifahrerin

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