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«Wir bieten ein Erlebnis»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Eingangsbereich des Werkhofs in der Freiburger Unterstadt mit seinen runden Pflastersteinen ist ersichtlich, dass das mächtige Gebäude im Jahr 1555 erbaut worden ist. Wer aber mit dem Lift in den zweiten Stock fährt, steigt im Hier und Jetzt aus: Weis­se Wände, Technik und eine moderne Infrastruktur prägen das Bild.

Hier, im zwölf Meter hohen Espace 1606, soll ab September 2019 ein Modell der Stadt Freiburg ausgestellt werden. Es stellt die Stadt im Jahr 1606 dar. Während mehr als zehn Jahren, von 1998 bis 2009, arbeiteten über 600 arbeitslose Architekten und Ingenieure im Rahmen des Weiterbildungsprogramms Frima Formations daran. Als Vorlage diente der Stadtplan des Kupferstechers Martin Martini.

Virtuelle Personen

Noch ist der Saal leer, nur Lampen zeigen, wo das Modell dereinst zu stehen kommt. Im Kopf von Georges Baechler aber, dem Präsidenten des Vereins Werkhof-Frima, ist schon alles da: das Modell in der Mitte des Saals, die Informationstafeln rundherum, die sechs virtuellen Personen, die aus ihrem Alltag im Jahr 1606 erzählen werden.

Der Soldat, die Bäuerin, der Mönch, der Bürger, der Schmied – und auch Martin Martini selber. «Die Ausstellung wird sehr dynamisch», sagt Baechler. «Wir bieten mehr als das Modell – wir bieten ein Erlebnis.» Dem Verein Werkhof-Frima gehört das 55  Quadratmeter grosse und fünf Tonnen schwere Modell; der Verein wird auch die Ausstellung betreiben. «Wir schauen mit Freiburg Tourismus und Region, ob wir mit ihnen zusammenarbeiten können.»

Bis das Modell und die Figuren stehen, braucht es noch viel Arbeit. Diese leisten nebst den Vereinsmitgliedern vor allem Beschäftigte des Weiterbildungsprogramms Frima Formations, das im Werkhof gleich im Stock unter dem Espace  1606 eingemietet ist. Sie sorgen für die Beleuchtung des Modells mit Beamern, stellen im 3 D-Drucker acht Millimeter kleine Figuren her und konzipieren die virtuellen Personen. «Mit unserer Ausbildung sind wir immer auf dem neusten technischen Stand», sagt Ausbildner Nicolas Tapia.

Werkhof-Frima muss einiges investieren, um die Inszenierung des Modells finanzieren zu können. Georges Baechler rechnet mit einer Million Franken; für 900 000 Franken hat der Verein bereits Zusagen.

Auch eine Kopie des Stadtplans von Martin Martini wird im Werkhof zu sehen sein. «Es ist der beste Plan der Stadt aus dieser Zeit», sagt Georges Baechler. «Er ist enorm reich an Details.» Martin Martini hat nicht alles massstabgetreu nachgezeichnet, sondern Wichtiges hervorgehoben. So ist die Kathedrale auf seinem Plan überproportional gross. Und es sind Quartiere ersichtlich, die aus dem Blickwinkel von Bürglen her eigentlich nicht zu sehen sind.

«Freiburg war im Jahr 1606 eine reiche Stadt», sagt Georges Baechler. So brachten Freiburger Händler mit Booten, die im Werkhof hergestellt wurden, Ware bis nach Solothurn und verkauften sie dort. Auch diese Boote sind auf dem Kupferstich von Martini zu sehen. Später durchlebte Freiburg wirtschaftlich harte Zeiten. «Dank dieser Armut blieben die alten Gebäude erhalten, denn das Geld für Neubauten fehlte», sagt Baechler. «Und so stehen in Freiburg heute noch viele der Gebäude, die in unserem Modell zu entdecken sind.»

Zahlen und Fakten

Einzigartig in der Schweiz

Der Werkhof in der Freiburger Unterstadt war ursprünglich eine Werkstatt für den Schiffbau. Das erklärt die Grösse des 1555 erbauten Gebäudes: 20  Meter hoch und 44  Meter lang ist es. Seit 1803 besitzt die Stadt Freiburg den historisch wertvollen Werkhof – der einzige seiner Art in der ganzen Schweiz. In den 1990er-Jahren sollte aus dem Gebäude ein Museum werden. 1998 brannte der alte Werkhof jedoch ab, 2000 begann der Wiederaufbau. Die Ver­sicherungsgelder reichten aber nur für die Hülle, das Innere des Werkhofs blieb über zehn Jahre ungenutzt. Im Jahr 2006 wurde der Verein Werkhof-Frima gegründet: Er setzte sich zum Ziel, im Werkhof das Modell der Stadt Freiburg nach Martin Martini auszustellen. Das Vorhaben scheiterte jedoch an den Finanzen. So übernahm 2012 die Stadt die Federführung. 2015 sprach der Freiburger Generalrat einen Baukredit von 6,1 Millionen Franken für den Innenausbau. Letzten Sommer sind der Verein Reper, eine Filiale der ausserschulischen Betreuung der Stadt Freiburg sowie Frima Formations, das Weiterbildungsprogramm für Arbeitslose, eingezogen. Im September 2018 wird der Bau im Rahmen der Tage des Denkmals eingeweiht. Im Herbst 2019 soll die Aus­stellung mit dem Modell der Stadt Freiburg offiziell eröffnet werden.

njb

 

 

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