Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Wir dürfen ruhig selbstbewusster auftreten»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Wir dürfen ruhig selbstbewusster auftreten»

Im Gespräch mit den Staatsratskandidaten: Heute Beat Vonlanthen (CVP)

Der 47-jährige Beat Vonlanthen will sich als CVP-Vertreter für einen Kanton Freiburg einsetzen, der sich positiv entwickelt und steuerlich wie auch einkommensmässig ins Mittelfeld der Kantone vorrückt.

Mit BEAT VONLANTHEN
sprach ARTHUR ZURKINDEN

Herr Vonlanthen, wieso möchten Sie Staatsrat werden?

Ich bin überzeugt, mit meinen Erfahrungen als Grossrat, aber auch vor dem Hintergrund meiner bisherigen beruflichen Aufgaben beim Bund gut gerüstet zu sein, um einen Beitrag zu leisten für die Weiterentwicklung des Kantons. Als ein Mitglied des Kollegiums «Staatsrat» möchte ich mithelfen, die Zukunft unseres Kantons mit Pragmatismus, aber auch mit klaren Visionen auszugestalten. Ich glaube, genügend belastbar zu sein, um diese Herausforderung anzunehmen. Wichtig ist mir dabei auch die Bodenhaftung. Als Bauernsohn bin ich noch heute stark durch eine bodenständige Kultur und eine gesunde Arbeitsmoral geprägt.

Was möchten Sie denn anders, besser machen?

Freiburg besitzt viele Trümpfe: gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen, eine gute Lebens- und Wohnqualität, hat Unternehmen und Gewerbebetriebe, die florieren, und ein hervorragendes Bildungssystem. Freiburg weist die tiefste Arbeitslosenquote der Westschweiz auf, hat zwei Sprachkulturen und ist auch der jüngste Kanton der Schweiz mit dem grössten Anteil Jugendlicher. Ich möchte zuerst diese Vorzüge ins Zentrum stellen und darauf aufbauen. Die Freiburgerinnen und Freiburger sind ja eher bescheidene Menschen. Wir dürfen ruhig offener, selbstbewusster und mit Stolz auftreten.

Andererseits muss sich Freiburg auch einigen Herausforderungen stellen. Finanziell ist unser Kanton stark abhängig von Bern. Ich denke auch an das niedrige Volkseinkommen – 20 Prozent unter dem schweizerischen Mittel – oder an die hohe Steuerbelastung der natürlichen Personen. Hier besteht Handlungsbedarf.

Auch die Sorgen und Nöte der Menschen, ihre Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, der Zusammenhalt des Kantons usw. sind Herausforderungen, auf die Antworten gefunden werden müssen, ganz nach dem Leitmotiv: Die Stärke eines Staates und einer Gesellschaft misst sich an ihrem Umgang mit den Schwächsten.

Und wie wollen Sie diese Herausforderungen angehen?

Wir müssen ein Zukunftsprojekt für den Kanton Freiburg entwickeln und dabei Lösungsansätze erarbeiten, die den Kanton weiterbringen. In einzelnen Bereichen müssen wir uns ehrgeizige Ziele setzen. Wir müssen uns vom chinesischen Sprichwort leiten lassen: «Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die andern Windmühlen.» Wir müssen also den Wind des Wandels positiv nutzen, müssen die Vollkasko-Mentalität verlassen und mit neuen Ideen und neuen Ansätzen die Zukunft anpacken.

Freiburg muss Ihrer Ansicht nach selbstbewusster auftreten. Wie soll dies geschehen?

Ich denke da zum Beispiel an die Beziehungen mit dem Bund. Ich bin ein Verfechter eines starken Föderalismus. Der Bund geht aber in eine andere Richtung. Er will den Kantonen Autonomie wegnehmen, zum Beispiel die Steuerhoheit im Rahmen des Steuerpakets oder in der Regionalpolitik. Der Staatsrat darf nicht zum Verwalter von Bundesaufgaben degradiert werden. Freiburg muss seine Politik selber bestimmen können. Die Position der Kantone muss gestärkt werden. Ich bin überzeugt, dass Freiburg diesbezüglich eine Leaderrolle übernehmen könnte. Aber es braucht einen starken Willen, ein gutes Netzwerk und die Bereitschaft, mit den andern Kantonen zusammenzuarbeiten. Diese Herausforderung würde ich sehr gerne annehmen. Ich messe den interkantonalen Konferenzen eine sehr grosse Bedeutung bei. Mit einer guten Zusammenarbeit unter den Kantonen könnten wir einiges erreichen, könnten selber Rahmenbedingungen ausgestalten, die uns vorwärts bringen.

In Ihren Augen müsste Freiburg bezüglich Zweisprachigkeit eine Vorreiterrolle spielen können. An was denken Sie dabei besonders?

Bekanntlich soll in der Schweiz ein Kompetenzzentrum für die Zwei- und Mehrsprachigkeit entstehen. Freiburg muss dieses Zentrum unbedingt beherbergen können. Auch Bern und Graubünden sind sehr daran interessiert. Deshalb müssen wir den Beweis erbringen, dass die Zweisprachigkeit bei uns nicht bloss leere Worte sind.

Da sich Claude Lässer für die Finanzdirektion interessiert, wird der Nachfolger von Urs Schwaller wohl Baudirektor und muss sich mit Projekten wie Poyabrücke, Umfahrung von Düdingen usw. befassen.

Zuerst ist einmal festzuhalten, dass sich Kandidierende für den Staatsrat zur Übernahme jeder Direktion bereit zu halten haben. Die Führung der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion wäre für mich kein «Muss», sondern eine willkommene neue Herausforderung.

Projekte wie Poyabrücke und Umfahrung von Düdingen sind tatsächlich interessante Infrastrukturprojekte, aber nicht die einzigen wichtigen «Bauplätze» dieser Direktion. Ich denke dabei an die angekündigte Totalrevision des Raumplanungs- und Baugesetzes, das für die wirtschaftliche Entwicklung des Kantons, aber auch für den Erhalt einer attraktiven Wohnregion und von Natur und Landschaft eine massgebende Grundlage darstellt.

Als Grossrat haben Sie sich stets für ein starkes Parlament eingesetzt. Würden Sie dies auch als Staatsrat weiterhin tun?

Selbstverständlich. Es ist im Interesse der Regierung selber, ein starkes Parlament zu haben. In der Tat habe ich mich für die Stärkung des Grossen Rates engagiert. Ich habe vor allem die Schaffung von ständigen parlamentarischen Kommissionen sehr befürwortet. Dank dieser Kontinuität hätten sich die Kommissionen Kompetenzen aneignen können, um selber eine aktive Politik zu entwickeln und um gegenüber dem Staatsrat kompetent auftreten zu können. Leider war diesen ständigen Kommissionen nur ein kurzes Leben beschieden.

Viel zu reden gibt gegenwärtig das Spital Merlach. Was dürfte Deutschfreiburg in dieser Frage von einem Staatsrat Vonlanthen erwarten?

Eine Weiterführung des Spitals Meyriez/Merlach als Bezirksspital mit dem bisherigen Auftrag ist nicht denkbar. Die spitalmedizinischen Grundversorgungsbedürfnisse der Bevölkerung des Seebezirks sind aber so abzudecken, dass eine gleichwertige Behandlung aller Kantonsbürgerinnen und Kantonsbürger sichergestellt ist. Ich bin zuversichtlich, dass die vom Staatsrat eingesetzte Arbeitsgruppe in diesem Sinne bald eine gangbare Lösung präsentieren wird. Es sind daher jetzt deren Schlussfolgerungen abzuwarten.

Sie haben bereits öffentlich erklärt, dass sie der neuen Verfassung zustimmen werden, aber ohne grosse Begeisterung. Weshalb?

Die neue Verfassung ist ein Kompromiss. Sie nimmt neue Anliegen auf, die ich sehr begrüsse. Ich denke da an die Familie, an die Bildung, an die Innovationen usw. Es gibt aber auch Bestimmungen, die problematisch sind. Das Stimm- und Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer auf Gemeindeebene schafft eine gespannte Atmosphäre. Viele Bürgerinnen und Bürger haben damit Mühe, sind überfordert. Die Gemeinden sollten selber festlegen können, ob sie ihrer ausländischen Bevölkerung diese Rechte gewähren wollen. Ich persönlich ziehe erleichterte Einbürgerungen

Meistgelesen

Mehr zum Thema