Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Wir fühlen uns als Gemeinde unterstützt»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit dem 1. Februar haben über 120 Asylsuchende aus rund 30 verschiedenen Nationalitäten vorübergehend im Asylzentrum Wünnewil gelebt. Die Gemeindepräsidentin von Wünnewil-Flamatt, Doris Bucheli-Betschart, zieht im Gespräch mit den FN eine positive Zwischenbilanz. Die Gemeinde erhält auch gute Noten von der ORS Service AG, welche das Asylzentrum leitet (siehe Kasten).

 

 Frau Bucheli, Roman Della Rossa von der ORS Service AG hat gegenüber den FN betont, dass es im Asylzentrum in Wünnewil so gut läuft wie sonst fast nirgends. Was sagen Sie dazu?

Als Gemeinde sind wir ein wichtiger Stein im gesamten Mosaik. Wir tun sicher das Unsrige zum guten Ablauf dazu, es gibt aber auch Aspekte, die wir nicht beeinflussen können. Die Zusammensetzung der Asylbewerber spielt beispielsweise eine grosse Rolle.

Die Leitung im Asylzentrum leistet zudem sehr gute Arbeit. Einfach ist es nämlich nicht immer, wenn so viele verschiedene Menschen auf engem Raum zusammenwohnen. Zum Beispiel während des Ramadan, der Fastenzeit der Moslems, war es etwas schwierig. Die muslimischen Asylbewerber haben in der Nacht gegessen, wenn die anderen schlafen wollten. Solche kulturellen Unterschiede können zu Spannungen führen.

Wie bewerten Sie aus Sicht der Gemeinde das bisherige Funktionieren des Zentrums?

 Es läuft tatsächlich gut, das ist die Quintessenz der Zwischenbilanz. Gelegentlich gibt es interne Konflikte im Zentrum, aber davon ist die Gemeinde schlussendlich nicht betroffen. Ich hoffe, das bleibt auch weiterhin so.

 

 Wie sind die Reaktionen aus der Bevölkerung der Gemeinde?

Die Reaktionen sind hauptsächlich positiv. Viele Leute sind überrascht, dass alles so rund läuft. Einige, die sich vor Errichtung des Asylzentrums kritisch geäussert haben, erzählen mir jetzt beispielsweise, dass die Asylbewerber stets freundlich grüssen, wenn sie im Dorf unterwegs sind.

Um den Kontakt zwischen der Bevölkerung und den Menschen im Asylzentrum zu verbessern, hat die Gemeinde eine Kontaktgruppe gebildet. Was tut diese genau?

Die Kontaktgruppe besteht aus rund 15 Personen aus der Gemeinde. Diese nehmen die Asylbewerber beispielsweise mit auf Spaziergänge oder Velotouren. In den Sommerferien hat die Gruppe einmal einen Ausflug nach Schwarzsee organisiert, oder vor Kurzem konnten die Asylbewerber in einem Steinofen Brot backen. Am Dorfmarkt im Oktober wird die Kontaktgruppe zudem zusammen mit den Asylbewerbern und der Zentrumsleitung einen Stand haben.

 

 Schätzen die Asylbewerber diese Angebote?

Ja, sehr. Es machen natürlich nicht immer alle mit, aber viele freuen sich wirklich. Zum Beispiel hat ihnen das Mitmachen am Fieldsoccer-Turnier in Staffels gut gefallen. Dennoch können wir natürlich nicht ändern, dass es den Asylbewerbern oft sehr langweilig ist.

 

 Besuchen Sie selbst die Asylsuchenden ebenfalls?

Das Asylzentrum besuche ich regelmässig. Mir ist es ein Anliegen, dass es gut läuft, und ich stehe in regelmässigem Kontakt mit dem Zentrumsleiter Michel Jungo. Von mir, wie aber auch von der Kontaktgruppe, wird ein enger Kontakt mit den Asylbewerbern aber nicht angestrebt. Die Wechsel sind so häufig, die Menschen dürfen nicht abhängig werden von uns.

 

 Sie haben den Kontakt mit dem Zentrumsleiter erwähnt. Wie ist der Kontakt mit der ORS, mit dem Kanton und der Polizei generell?

Die Zusammenarbeit läuft gut, wir fühlen uns als Gemeinde unterstützt. Es finden Treffen statt, in denen Probleme diskutiert werden können. Die Polizei haben wir als Gemeinde beispielsweise noch nie gebraucht, die Interventionen waren stets im Zentrum selbst. Gleichzeitig hat die Polizei ihre Präsenz im Dorf als präventive Massnahme erhöht.

 

 Eine Bedingung der Gemeinde war von Beginn weg, dass das Asylzentrum nach einem Jahr wieder geschlossen wird. Ist dies immer noch so?

Ja. Am 31. Januar 2013 wird das Asylzentrum ein Jahr offen sein, dann gibt es eine Abbauphase und am 30. April sollte es vollständig geräumt sein.

Die Gemeindepräsidentin von Wünnewil-Flamatt, Doris Bucheli-Betschart. Bild zvg

Zentrum: Polizeieinsätze notwendig

D ie ORS AG, welche das Asylzentrum in Wünnewil im Auftrag des Bundes führt, zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Ablauf. «Eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist sehr wichtig. Diese funktioniert in Wünnewil-Flamatt hervorragend», sagt Claude Gumy, operativer Leiter bei ORS, auf Anfrage der FN. Er schätzt auch die Kontaktgruppe, welche die Gemeinde gegründet hat. Gumy lobt zudem das Betreuungsteam im Zentrum, das «mit viel Fingerspitzengefühl» arbeite und die Bedürfnisse der Asylsuchenden genau kenne.

Laut ORS AG sind im Asylzentrum in Wünnewil seit der Eröffnung im Februar über 120 Menschen vorübergehend untergebracht worden. Momentan ist es mit 50 Personen aus 29 Nationen voll belegt, darunter befinden sich neun Frauen. Kinder und Jugendliche werden in Wünnewil nicht untergebracht. Die meisten Gesuchsteller stammen aus Ländern wie Eritrea und Georgien, gefolgt von Nigeria und Afghanistan.

Trotz des guten Funktionierens des Zentrums musste die Kantonspolizei seit der Eröffnung 19 Mal intervenieren, wie Mediensprecher Raphael Hermann auf Anfrage der FN sagte. Dies unter anderem aufgrund von verschiedenen Tätlichkeiten oder Drohungen. Zu den Interventionen gehören aber auch provisorische Ausweisungen einzelner Unruhe stiftenden Asylbewerber, welche die Zentrumsleitung beantragt hatte. Hermann hält fest, dass die bürgernahe sowie die mobile Polizei ihre Präsenz in Wünnewil verstärkt habe. Dies als präventive Massnahme. Der Mediensprecher betont, dass die Zusammenarbeit mit der Zentrumsleitung sehr gut funktioniere. mir

Meistgelesen

Mehr zum Thema