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«Wir gehören zu den Aufräumarbeiten»

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«Ich habe das Gefühl, die Poyabrücke ist nun eröffnet, die Luft raus–und wir gehören zu den lästigen Aufräumarbeiten, die es noch zu erledigen gilt», sagt Dominik Egloff auf Anfrage. Er ist Präsident des Quartiervereins Palatinat-Grandfey–jenes Vereins, der mit dem Ziel gegründet wurde, den Unannehmlichkeiten beim Bau der Poyabrücke mit einer einzigen Stimme begegnen zu können.

«Seit die Bauarbeiten beendet sind, ist es im Quartier deutlich ruhiger geworden», sagt Egloff (siehe Kasten). Die Arbeit geht dem Quartierverein aber nicht aus. Er hat diese Woche einen Brief an den Kanton geschrieben. Der Grund: Manche Häuser haben während der Bauarbeiten Schaden genommen und weisen Risse in Fassaden oder gar Mauern auf. «Bisher hat sich der Kanton aber noch kaum darum bemüht, die Schäden zu beheben», sagt Egloff.

Klare Kommunikation fehlt

Bevor die Arbeiten für die Poyabrücke und den Tunnel begannen, hätten Spezialisten eine Bestandesaufnahme gemacht, erzählt Egloff. «Die Baudirektion gab uns ein pauschales Versprechen, dass die Schäden bei einer zweiten Kontrolle erfasst und dann behoben würden.»

Im Dezember, zwei Monate nach der Eröffnung der Poyabrücke, habe er als Privatperson der Baudirektion diesbezüglich einen Brief geschrieben. «Ich bekam einen standardisierten Antwortbrief mit der Zusicherung, es werde sich ‹demnächst› jemand melden.» Gehört habe er danach–wie auch viele andere Quartierbewohner–lange nichts mehr. Erst am vergangenen Montag habe er vom Ingenieurbüro, das der Kanton beauftragt hat, Besuch erhalten.

Er zweifle er nicht daran, dass der Kanton für die nötigen Reparaturen aufkommen werde, betont Egloff. Er störe sich aber an der Vorgehensweise. So gebe es keine klare Kommunikation, keinen verbindlichen Zeitplan und auch die Kriterien, wann jemand Anrecht auf Entschädigungen habe, seien nicht klar. Dies alles haben die Anwohner in ihrem Brief bemängelt. «Wir müssen wieder einmal für etwas kämpfen, das eigentlich selbstverständlich sein sollte», bemängelt Dominik Egloff.

Risse von zwei Zentimetern

Einer, der am stärksten von den Schäden betroffen ist, ist Pierre Marchioni, Generalrat und Co-Präsident der städtischen SVP. Sein Haus am Palatinatweg bestehe aus einem älteren Teil sowie einem Anbau aus den 1960er-Jahren, erklärt er auf Anfrage. «Während der Bauarbeiten haben sich die beiden Gebäudeteile bewegt–nur leider nicht in dieselbe Richtung.» Dadurch seien bis zu zwei Zentimeter breite Risse entstanden. Gefährlich für die Statik des Gebäudes sei dies zwar offenbar nicht: Denn während der Bauarbeiten hatte der Kanton ein privates Ingenieurbüro beauftragt, die Gebäude regelmässig zu überprüfen. «Diese Fachleute haben ihre Arbeit gut gemacht», sagt Marchioni.

Seit die Bauarbeiten aber abgeschlossen sind und keine Vibrationen mehr die Gegend um den Palatinatweg erschüttern, habe sich kaum mehr etwas getan, sagt Marchioni. «Das ist eine–entschuldigen Sie meine Wortwahl–beschissene Situation.» Er habe sich bereits drei oder vier Mal beim Kanton gemeldet–einmal auch per eingeschriebenem Brief. Eine Antwort darauf habe er bisher aber noch nicht erhalten. «Das hätte ich nicht erwartet. Ich bin sehr enttäuscht.» Er glaube nach wie vor daran, dass der Kanton–wie vor den Bauarbeiten versprochen–schliesslich alles regeln werde. Die Art und Weise, wie man mit den Anwohnern umgehe, sei aber unhöflich. «Dies zeugt von Geringschätzung.»

«Braucht halt Zeit»

Vor Beginn der Arbeiten seien 110 Gebäude und Installationen, darunter Gebäude, Strassen oder sportliche Einrichtungen, untersucht worden, sagt Corinne Rebetez, Sprecherin der kantonalen Baudirektion, auf Anfrage. 16 Gebäude und Installationen habe ein vom Kanton beauftragtes Unternehmen bereits während der Arbeiten kontrolliert und dort teilweise auch erste Reparaturen ausgeführt.

Die abschliessende Bestandesaufnahme sei seit Dezember im Gang, sagt Corinne Rebetez. Den Vorwurf, der Kanton behandle die Anwohner nicht mit dem nötigen Respekt, lässt sie deshalb nicht gelten. «Es ist eine bedeutende Zahl an Gebäuden und Installationen betroffen, dies braucht halt Zeit.» Auch gelte es, die Bestandesaufnahmen und die Arbeiten zu planen und zu koordinieren. «Wir müssen ja an einem Ort beginnen und an einem anderen aufhören.»

Während also an manchen Orten die Bestandesaufnahme noch ausstehe, seien die Dossiers an anderen Orten schon abgeschlossen. Deshalb sei es auch unmöglich, einen genauen Zeitplan für alle Anwohner festzulegen. Wann diese mit der Reparatur ihrer Schäden rechnen können, sei für das Tiefbauamt folglich auch sehr schwierig einzuschätzen, so Rebetez.

Klar sei jedoch: «Alle Schäden, die durch die Bauarbeiten entstanden sind, werden repariert.» Ob der Kanton dafür ein Unternehmen mandatiere oder den Anwohnern die Kosten für die Arbeiten zurückerstatte, gelte es im Einzelnen abzuklären. Dafür vorgesehen sei im Budget eine Summe von 100 000 Franken. «Dies entspricht aber nicht der vorgesehenen Kosten für die Reparaturen, sondern lediglich der Versicherungsfranchise», präzisiert Rebetez. Eine Einschätzung der Schadenssumme bei einer solchen Baustelle sei sehr schwierig. Deshalb habe der Kanton eine Versicherung für solche Schäden abgeschlossen.

Lärm: «Weniger schlimm als erwartet»

W enn der Verkehr über die Poyabrücke in Freiburg braust, stört dies Dominik Egloff nicht. «Ich höre den Verkehrslärm kaum», sagt der Präsident des Quartiervereins Palatinat-Grandfey. Er wohnt am Palatinatweg 1. Etwas anders sei die Situation für die Leute, deren Häuser zur Saane hin gerichtet seien. «Früher war dort nichts als grüne Natur. Nun gibt es die Brücke und den Verkehrslärm. Dies ist – vor allem für langjährige Anwohner – gewöhnungsbedürftig», sagt Egloff, betont aber: «Der Lärm ist weniger schlimm, als viele erwartet hatten.» Dennoch bestehe die Angst, dass mit den Jahren die Qualität des Belags ab- und der Lärm zunehme. Deshalb wolle der Quartierverein den Kanton bitten, Lärmmessungen durchzuführen. «Solche Messungen sind vorgesehen – wie auch auf allen anderen Strassen», sagt Corinne Rebetez, Sprecherin der kantonalen Baudirektion, auf Anfrage dazu. rb

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