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«Wir haben alle gewonnen»

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Reduktion der Flugbewegungen in Payerne

Autor: Von FADRINA HOFMANN

Der Entscheid des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) stützt sich auf die Überlegungen einer Kontaktgruppe, die Samuel Schmid anlässlich eines Besuchs in Estavayer-le-Lac eingesetzt hat. Ziel der Kontaktgruppe war, zur Entwicklung des Flugplatzes Payerne beizutragen. Die Kontaktgruppe besteht aus Vertretern des VBS, der Kantone Freiburg und Waadt sowie der Anrainergemeinden. Ziel war, die Bedürfnisse aller Parteien in Einklang zu bringen. Am Freitagmorgen präsentierten die Vertreter der Kontaktgruppe und der Chef der Armee, Christophe Keckeis, das Ergebnis dieser Zusammenarbeit an einer Medienkonferenz in Estavayer-le-Lac.

20 Prozent weniger Flugbewegungen

Für den Betrieb des Flugplatzes Payerne ist ein Sachplan des Militärs massgebend, welcher momentan in der Vernehmlassung ist. Pro Jahr sah dieser Plan 13 900 Flugbewegungen für Kampfjets vor. Dies fochten die Kantone Freiburg und Waadt sowie mehrere Gemeinden und Anwohner an. Nun haben die verschiedenen Parteien offenbar einen Kompromiss gefunden. Beinahe 3000 Flugbewegungen weniger sollen in Zukunft durchgeführt werden, was einer Senkung von etwa 20 Prozent entspricht.

Keine langfristige Lösung?

Christophe Keckeis erläuterte drei Gründe für die Wende am Flugplatz in Payerne. Einerseits sei die derzeitige schlechte finanzielle Situation massgeblich für den Entscheid gewesen, andererseits mangele es momentan an Personal. «Das Flugunternehmen ?Swiss? sucht in die-sem Jahr verzweifelt Piloten, was sich stark auf unseren Personalbestand auswirkt», erklärte Christophe Keckeis.Doch auch ein positives Ereignis habe zum Entscheid der Armee geführt, die Flugbewegungen zu reduzieren. «Wir können das neue Schulungsflugzeug PC-21 zwei Jahre vor dem beabsichtigten Termin einsetzen», verkündete der Chef der Armee. Dieses ersetze die lauten Kampfjets des Typs Tiger für die Pilotenausbildung.Gemäss Christophe Keckeis ist der jüngste Entscheid der Schweizer Armee «eine Lösung, die allen nützt». Allerdings bemerkte er, dass noch nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Zahl der jährlichen Flugbewegungen in Payerne langfristig wieder angehoben werde.Parallel zum Entscheid des VBS haben die mit dem Lärmschutz betrauten Dienststellen der Kantone Freiburg und Waadt eine Richtlinie für die Raumplanung erlassen. Mit der Reduktion der Flugbewegungen gewinnen die Anrainer-Gemeinden nämlich wieder raumplanerischen Spielraum. In der Richtlinie sind drei Sektoren definiert.Im ersten Sektor ist eine Einteilung in die Bauzone grundsätzlich untersagt, da die Lärmimmissionen über 63 Dezibel betragen. Im zweiten Sektor mit Immissionen von 60 bis 63 Dezibel ist eine Einzonung möglich, wenn die erforderlichen Lärmschutz-Massnahmen getroffen werden. Im dritten Sektor mit weniger als 60 Dezibel gibt es schliesslich keine Einschränkungen, solange die raumplanerischen Kriterien für eine Einzonung erfüllt sind.«Wir haben versucht, Lösungen für eine bessere Lebensqualität in der Region zu finden, die jedoch weder das Militär noch den Wirtschaftswachstum behindern», erklärte Georges Godel, Staatsrat des Kantons Freiburg. Die neuen Massnahmen für einen Lärmschutz betreffen fünf Freiburger Gemeinden (Bussy, Cugy, Les Montets, Morens, Rueyres-les-Prés) und zwei Waadtländer Gemeinden.

Gute Zusammenarbeit

Für den Waadtländer Staatsrat Jean-Claude Mermoud war einer der grossen Vorteile der Zusammenarbeit zwischen Bund, Kanton und Gemeinde die Annäherung der verschiedenen Parteien. «Nach jahrelangen Problemen zwischen den Instanzen haben wir heute endlich konkrete Kontakte», meinte er.Auch Georges Godel versicherte: «Es gab wirklich einen Willen, Verhandlungen zu führen und die verschiedenen Interessen zu berücksichtigen.» Obwohl es noch einige Knacknüsse gebe, wie zum Beispiel die Flugzeiten, so habe er die positive Erfahrung gemacht, dass sich die Armee endlich für Diskussionen geöffnet habe. Dazu sagte Christophe Keckeis: «In dieser Angelegenheit sind wir schliesslich alle Partner.»Georges Godel ging noch einen Schritt weiter und meinte: «In dieser Situation hat nicht die Armee nachgegeben, sondern wir haben alle gewonnen.»

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