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«Wir haben den Blick auf das Ganze»

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Der eine Verein verlor immer mehr Mitglieder, der andere war unzufrieden mit seinem Namen. Nun fusionierten die beiden gleich zu einem neuen Verein: Am Samstag haben sich der Deutschfreiburger Heimatkundeverein und die Deutschfreiburger Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen (siehe Kasten «Gründungsversammlung»).

Während sich die Deutschfreiburger Arbeitsgemeinschaft (DFAG) auf Themen rund um Kultur und Sprache konzentriert hatte, beschäftigte sich der Heimatkundeverein mit Fragen der Tradition, des Brauchtums und der Natur. «Zusammen haben wir nun den Blick auf das Ganze», sagt Franz-Sepp Stulz. Er war während zwei Jahren Präsident des Heimatkundevereins und präsidiert nun den neuen Verein.

Viele Doppelmitglieder

Der Vorstand des neuen Vereins umfasst zwölf Mitglieder. Sieben davon waren bereits im Vorstand des Heimatkundevereins engagiert, zwei im DFAG-Vorstand. Martin Tschopp, bisher Präsident der DFAG, zieht sich zurück. Aus beruflichen und familiären Gründen, wie er den FN sagt. «Ich war in vielen Vereinen engagiert, nun ist es an der Zeit, loszulassen.»

Er bleibt aber Mitglied im neuen Verein; wie viele andere DFAG-Mitglieder gehörte er bereits zuvor beiden Vereinen an. Die DFAG hatte zum Schluss noch rund 300 Mitglieder: Es waren immer weniger geworden. Der Heimatkundeverein hingegen konnte seinen Mitgliederstamm stetig ausbauen und zählte letztes Jahr 2400 Mitglieder.

Trotz der ungleichen Grösse der Vereine: Im neuen Verbund sollen die Anliegen der beiden Ur-Gremien gleichwertig gewichtet werden. «Wir wollen die Synergien nutzen», sagt Franz-Sepp Stulz. Auch werden die Veranstaltungen beider Vereine weitergeführt, und die traditionellen Publikationen werden weiterhin verlegt. Und auch die Preise bleiben erhalten: Der neue Verein wird im Turnus den Landschaftspreis, den Kulturpreis und den Preis zur Förderung der Zweisprachigkeit verleihen.

Neu wird Theater in Freiburg ein eigenständiger Verein (siehe Kasten «Ablösung»). Dieser wird Mitglied des neuen Vereins und wird weiterhin unterstützt; dies ist auch in den Statuten festgeschrieben.

«Themen neu beleben»

Martin Tschopp erhofft sich vom neuen Verein, «dass nun eine andere Kraft ins Spiel kommt, ein neuer Drive». Der Verein müsse sich schnell positionieren und den Partnern in der Politik zeigen, dass er an den Deutschfreiburger Themen dran bleibe. «Die Neugründung ist eine Chance für einen Neustart», sagt Tschopp. «Wir können uns neu positionieren und unsere Themen neu beleben.»

Gründungsversammlung

Der neue Name des Vereins gab Anlass zu Diskussionen

Mit oder ohne Bindestrich? Mit einem «und» dazwischen? Oder vielleicht ganz modern ohne Leerschlag? Bei der Gründungsversammlung des neuen deutschfreiburgischen Kulturvereins, der aus der Fusion der beiden bestehenden Vereine Deutsch­freiburger Arbeitsgemeinschaft DFAG und Heimatkundeverein (siehe Kästen unten) hervorgegangen ist, gab am Samstag vor allem der neue Name zu reden. Einige der 76 anwesenden Mitglieder bevorzugten den ursprünglich von der Fusionsgruppe vorgeschlagenen Namen «Kultur-Natur Deutschfreiburg». Andere hingegen störten sich am Bindestrich und zogen den Namen «Kultur und Natur Deutschfreiburg» vor. Für den ehemaligen DFAG-Präsidenten Martin Tschopp, der den ersten Teil der Versammlung leitete, war etwas Improvisationsgeschick gefragt: An der Wandtafel des Auditoriums der Universität Freiburg sammelte er Namensvorschläge. Nach einigen Diskussionen und einem mehrstufigen Abstimmungsverfahren stimmten 54 von 76 Anwesenden gegen den Namen der Fusionsgruppe und für die schlichteste Variante: «Kultur Natur Deutschfreiburg». Mit diesem neuen Namen geht es für den Verein nun in die Zukunft.

Der neue 13-köpfige Vorstand und der Präsident, Franz-Sepp Stulz aus Tafers, wurden einstimmig und diskussionslos gewählt. «Ich freue mich, mit diesem neuen Verein in Richtung Zukunft zu kutschieren», sagte der 66-Jährige am Samstag. «Wir werden versuchen, die Anliegen beider Vereine auch in Zukunft optimal umzusetzen und all Eure Erwartungen zu erfüllen».

lr

 

Ablösung

Theater in Freiburg ist eigenständiger Verein geworden

Seit 1963 hat die Deutschfreiburgische Arbeitsgemeinschaft DFAG einen Theaterausschuss, der sich seit 1977 Theater in Freiburg nennt. Der Ausschuss war autonom in der Gestaltung und Finanzierung eines Theaterprogramms und hat jährlich sechs deutschsprachige Aufführungen und ein Märchenspiel angeboten. Finanziell unterstützt wird er von der Agglomeration Freiburg und der Loterie Romande. Das Jahresbudget beträgt rund 180 000 Franken. In der Folge der Auflösung der DFAG hat Theater in Freiburg nun einen eigenen Verein gegründet. Der Verein besteht aus den neun bisherigen Ausschuss-Mitgliedern; sie bilden den Vorstand. Weitere Mitglieder hat der Verein nicht. «Der Aufwand wäre zu gross», sagt Präsident Franz Baeriswyl.

njb

 

Chronologie

Die Deutschfreiburger Arbeitsgemeinschaft

Der Flamatter Arzt Peter Boschung gründete die Deutschfreiburger Arbeitsgemeinschaft (DFAG) im Januar 1959. Grund war die Unterrepräsentation der Deutschsprachigen und des Deutschen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens im Kanton Freiburg. 1962 verabschiedete die Mitgliederversammlung eine Petition an den Staatsrat, in der sie die Gleichstellung der deutschen Amtssprache und den Ausbau des kantonalen Sprachenrechts forderte. Der Theaterausschuss der DFAG organisierte zu Beginn Dichterlesungen, Kabarettveranstaltungen und Theateraufführungen, welche das deutschsprachige Kulturleben der Stadt und Universität Freiburg prägten. Später konzentrierte sich der Theaterausschuss darauf, professionelles deutschsprachiges Sprechtheater mit Truppen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich zu organisieren. Der Ausschuss «Theater in Freiburg» wird nun zum eigenen Verein (siehe Kasten oben). Zehn Mal hat die DFAG bisher den Kulturpreis vergeben. 1974 befasste sich die Arbeitsgemeinschaft eingehend mit der Sprachenfrage in der SchuleZweisprachigkeit auseinander und unterstützte Initiativen für zweisprachigen Unterricht und Immersion. 1999 schuf sie den Preis für die Förderung der Zweisprachigkeit. Der Verein setzte sich dafür ein, dass die Zweisprachigkeit in der Kantonsverfassung besser geregelt wurde. 2012 wurden die Bahnhöfe Freiburg und Murten mit zweisprachigen Schildern eingeschrieben – ein Erfolg für die DFAG.

njb

 

Chronologie

Der Deutschfreiburger Heimatkundeverein

Der Deutschfreiburger Heimatkundeverein wurde 1926 gegründet; er hiess damals «Verein für Heimatkunde des Sensebezirks und der benachbarten interessierten Landschaften». Den heutigen Namen erhielt der Verein 1983. Eines der zentralen Anliegen des Vereins war von Beginn weg die Schaffung eines Heimatmuseums. Das heutige Sensler Museum in Tafers wurde 1975 gegründet. Der Heimatkundeverein unterstützt das Museum noch heute jährlich mit einem Beitrag von 1 Franken pro Mitglied. 1927 erschien der erste Band der «Deutschfreiburger Beiträge zur Heimatkunde»Obermaggenberg für 100 Franken; das Engagement für das bauliche Erbe Deutschfreiburgs ist ein weiterer Schwerpunkt. In den ersten Jahrzehnten setzte sich der Heimatkundeverein für die Neubelebung des Volkslieds ein, engagierte sich für die Einsiedelei Räsch und den Spazierweg durch das Galterental, hielt jährliche Werktage für Natur und Heimat ab, leistete einen Beitrag an den Riggisalp-Skilift, unterstützte die alte Kirche Jaun, protestierte gegen die Wochenendhäuschen an der Sense und gegen das Aufstellen von Freilandreklamen und setzte sich gegen einen Schiessplatz im Muscherenschlund ein. Ab den 1980er-Jahren setzte sich der Verein für ein Einsprache- und Beschwerderecht der kantonalen Natur- und Heimatschutzorganisationen im kantonalen Planungs- und Baurecht ein. 2004 verlieh der Heimatkundeverein erstmals den Landschaftspreis, mit welchem in unregelmässigen Abständen Personen oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich für die Landschaft Deutschfreiburgs besonders verdient gemacht haben.

njb

 

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