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«Wir hatten immer alles unter Kontrolle»

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Autor: Nicole Jegerlehner

In gut zwei Jahren werden die ersten Autos über die Poyabrücke, durch den Tunnel und den unterirdischen Kreisel beim St. Leonhard fahren, wenn sie vom Freiburger Schönberg zur Autobahnauffahrt in Granges-Paccot wollen. Dannzumal wird bekannt sein, wie viel das Poya-Projekt wirklich kostet. Zurzeit geht die kantonale Baudirektion von einer Gesamtsumme von 211 Millionen Franken aus. Das sind 31,6 Millionen Franken oder 17,6 Prozent mehr, als ursprünglich budgetiert.

125,5 Millionen Franken

Für die Mehrkosten kommt der Kanton auf: Die Bundessubventionen von 85,5 Millionen Franken sind fix. Auch wenn das Bauwerk am Schluss mehr kostet, schiesst der Bund nicht mehr Geld ein. Damit zahlen die Freiburgerinnen und Freiburger 125,5 Millionen Franken an das Projekt.

Das Stimmvolk hatte im Jahr 2006 Ja gesagt zu einem Gesamtkredit von 62,5 Millionen Franken. Dazu kamen unterdessen noch die 28,7 Millionen Franken für den unterirdischen Kreisel bei der Kreuzung St. Leonhard. Dann wurde der Bau der Unterführung unter dem SBB-Damm hindurch wegen geologischer Schwierigkeiten teurer als gedacht – was Mehrkosten von 8,5 Millionen Franken mit sich brachte (die FN berichteten).

Zudem wurden nun Kostenvoranschläge für Lärmschutz und für Suizid-Schutzmassnahmen aktualisiert – was wieder vier Millionen Franken mehr macht. Weiter rechnet der Kanton fünf Millionen Franken für Unvorhergesehenes und 4,5 Millionen für die künftige Teuerung ein. Und so kommt die Baudirektion auf die 211 Millionen Franken Gesamtkosten.

Staatsrat Maurice Ropraz (FDP) findet, die Kostenüberschreitung liege mit 17,6 Prozent im Rahmen: «Bei der Erarbeitung des Projekts musste es rasch gehen, damit die Bundessubventionen flossen.» Darum sei bei der Volksabstimmung nur ein Vorprojekt vorgelegen. «Da sind Abweichungen von 20 Prozent normal.»

Aus den Fehlern lernen

Die Baudirektion lerne aber aus den Fehlern: «Künftig möchten wir Baukredite für grosse Projekte in drei Etappen vorlegen.» So stimme das Volk erst ab, wenn die Unternehmen ihre Offerten eingereicht haben «und wir die effektiven Kosten kennen». Bei der Umfahrungsstrasse Düdingen möchte Ropraz so vorgehen.

Kantonsingenieur André Magnin betont, die jetzige Kostenüberschreitung sei nicht mit jener der Umfahrungsstrasse von Bulle zu vergleichen. «Beim Poya-Projekt sind die Kosten relativ moderat gestiegen – und wir hatten immer alles unter Kontrolle.»

Die schwierigen Gegebenheiten beim SBB-Bahndamm seien trotz geologischer Untersuchungen nicht voraussehbar gewesen. «Die Sondierungen haben die beste Baumethode aufgezeigt, aber nicht den Zustand des gesamten Erdreichs.» Um diesen zu kennen, hätte es laut Magnin weitere Sondierungen gebraucht. «Das hätte noch mehr gekostet.»

Ropraz ist «nicht zufrieden mit der Situation». Er verspricht, nun alles dafür zu tun, «um unter der Kostenlimite von 211 Millionen zu bleiben».

Die Unterführung unter dem SBB-Damm beim St. Leonhard wurde 8,5 Millionen Franken teurer als gedacht.Bild Aldo Ellena/a

Reaktionen:«Schmerzgrenze 200 Millionen»

Markus Ith, Präsident der FDP-Fraktion, sagt: «Bei so langfristigen Bauprojekten gibt es immer Unvorhergesehenes, und auch die Teuerung bringt Mehrkosten.» Solche Zusatzkosten seien erklärbar und lägen nicht an einer schlechten Führung der Baustelle.

Die Geologie

Darin stimmt Benoît Rey, Fraktionspräsident des Mitte-links-Bündnisses, Ith zu. Dass aber Mehrkosten für bereits vorgesehene Posten entstehen und vor allem aufgrund von geologischen Gegebenheiten, mag er nicht akzeptieren. «Hört der Kanton nicht auf die Geologen?»

Die Umfahrungsstrasse

Pierre Mauron, Fraktionspräsident der SP, befürchtet, dass noch mehr Zusatzkosten auftauchen werden. Seine Fraktion werde im Grossen Rat alle nötigen Fragen stellen. «Ich hoffe sehr, dass sich die Geschichte der Umfahrungsstrasse Bulle nicht wiederholt.»

«Unsere Schmerzgrenze lag bei 200 Millionen Franken Gesamtkosten», sagt Emanuel Waeber. Der Fraktionspräsident der SVP betrachtet eine Kostenüberschreitung um die zehn Prozent als verkraftbar. «Aber 17,6 Prozent sind zu viel, wir werden reagieren.» Jean-Pierre Siggen, Fraktionspräsident der CVP-BDP, konnte gestern keine Stellung nehmen.njb

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