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«Wir merken nicht viel»

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Die Emotionen gingen hoch, als der Bund vor vier Jahren ein Bundesasylzentrum in der Guglera in Giffers angekündigt hatte. Politiker und Bürger hatten an der Informationsveranstaltung in Giffers heftig reagiert, im Nachhinein kritisierte ein Grossteil der politischen Parteien diese Reaktionen aufs Schärfste. Der Sturm hat sich anscheinend gelegt: Seit einem Jahr ist das Ausreisezentrum in Betrieb – die Gemeinden Giffers und Rechthalten, die Freiburger Kantonspolizei und das Staatssekretariat für Migration (SEM) beurteilen die Situation allesamt als ruhig, sei es aufseiten der Bürger oder der Asylsuchenden. Zeit für eine erste Bilanz.

Konfliktpotenzial klein

«Wir merken nicht viel», antwortet Ammann Marcel Kolly auf die Frage, wie die Koexistenz der Gemeinde Rechthalten und des Bundesasylzentrums Guglera sei. Sein Amtskollege Othmar Neuhaus, Ammann von Giffers, stimmt ihm zu. Das Bundesasylzentrum Guglera liegt zwar nahe am Dorf Rechthalten, befindet sich aber auf dem Gemeindegebiet von Giffers. Beide Gemeinderäte stehen deshalb in Kontakt mit den Verantwortlichen des Zentrums.

Mit allen Partnern, unter anderem mit dem Staatssekretariat für Migration und der Freiburger Kantonspolizei, hielten die zwei Gemeinderäte regelmässige Treffen ab. Die Zusammenarbeit sei gut koordiniert. Die Gemeinden seien beispielsweise dankbar für die gemeinnützige Arbeit, welche die Guglera-Bewohner mit den Zentrumsbetreuern leisteten, sagen die Ammänner.

Beide betonen aber, dass sich der Betrieb im letzten Jahr noch in einer Pilotphase befunden habe, was bedeutet: Das Zentrum ist in Bezug auf die Anzahl der Bewohner noch nicht komplett ausgelastet. «Darum bleibt viel Raum für alle, so dass das Konfliktpotenzial klein ist», sagt Marcel ­Kolly.

Kleinere Zwischenfälle

Die ORS Service AG führt das Bundesasylzentrum im Auftrag des Bundes. Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen wie auch mit dem SEM bewerte die Freiburger Kantonspolizei als «hervorragend», schreibt Mediensprecher Bernard Vonlanthen auf Anfrage. Die Lage rund um das Zentrum sei sehr ruhig. Es habe einzelne Zwischenfälle gegeben, beispielsweise ein geringfügiger Diebstahl innerhalb der Guglera oder zwei Bewohner, die das Busticket nicht zahlen wollten. Dank der Bürgernähe der Polizei habe die lösungsorientierte Arbeit mit den Partnern funktioniert. In der Zwischenzeit habe sich daher auch die Unsicherheit in der Bevölkerung wesentlich gelegt. «Es gibt zwischendurch noch verunsicherte Bürgerinnen und Bürger. Jede Meldung wird aber von der Polizei ernst genommen und unverzüglich behandelt», sagt Bernard Vonlanthen.

50 Bewohner in Giffers

Seit Anfang März kann der Betrieb in Giffers bis zu 250  Personen aufnehmen. Trotzdem sind zurzeit nur rund 50 Asylsuchende in der Guglera, mehrheitlich Männer, wie Emmanuelle Jacquet von Sury, Mediensprecherin des SEM, auf Anfrage schreibt. Sie stammten aus Zentralasien, Nord- und Westafrika, aus den Balkanstaaten und aus osteuropäischen Ländern. Im Schnitt bleibt ein Bewohner 30 bis 60 Tage in der Guglera, sagt die Mediensprecherin. Denn sie ist ein Ausreisezentrum: Viele Personen kommen aus Dublin-Staaten und warten auf die Rückführung; bei anderen ist die Frist von 140 Tagen des abgekürzten Verfahrens überschritten, weshalb sie warten, bis der Kanton sie in ein kantonales Zentrum überweist.

Die Zentrumsleitung erhalte fast täglich positive Rückmeldungen durch die Bewohnerinnen und Bewohner. «Die Asylsuchenden schätzen besonders die Ruhe in der Guglera und die Aktivitäten im Zentrum.» Die Bewohner können an sportlichen und kulturellen Programmen teilnehmen. Das Interesse an Fussball sei besonders gross. Eine Gruppe junger Männer aus der Region habe auch schon ein Turnier mit den Bewohnern durchgeführt. Der Verein Flüchtlinge willkommen im Sensebezirk engagiere sich für weitere Aktivitäten.

Asylverfahren nicht Thema

So trifft sich der Verein Flüchtlinge willkommen im Sensebezirk einmal pro Woche mit den Asylsuchenden im Zentrum. Es sei schön, zu sehen, dass die Bewohner dieses Angebot wertschätzten, sagt Vereinsmitglied Magdalena Waeber den FN.

Die Asylsuchenden würden wenig über negative Asylbescheide oder ihre Zukunft reden. «Wenn jemand darüber sprechen möchte, haben wir natürlich ein offenes Ohr. Wir merken aber, dass sie es während der Treffen geniessen, einmal nicht an diese Dinge denken zu müssen», sagt Magdalena Waeber. Auch Ausflüge zur Kathedrale in der Stadt Freiburg oder ins Sensler Museum in Tafers hat der gemeinnützige Verein schon durchgeführt. Finanziert wird er durch Spenden von Privaten, Gemeinden und Pfarreien, dies aber nur zur Deckung der Ausgaben, die Arbeit beruhe auf freiwilliger Basis, gibt Waeber an.

Zahlen und Fakten

50 Asylsuchende sind zurzeit in der Guglera

Das Bundesasylzentrum Guglera in Giffers war für ein Jahr Teil eines Pilotprojekts des Staatssekretariats für Migration (SEM). Ebenfalls Teil des Projekts war das Zentrum im neuenburgischen Boudry mit 170 Plätzen, wo beschleunigte Asylverfahren durchgeführt werden. Von Boudry kommen die Asylsuchenden ins Zentrum in Giffers, das laut SEM eine «Warte- und Ausreisefunktion» hat. In den vergangenen Wochen wohnten im Schnitt rund 30 Menschen in der Guglera, zurzeit sind es 50 Personen. Platz hatte es in der Pilotphase für 130 Menschen, seit dem 1. März können bis zu 250 Personen aufgenommen werden. Das Zentrum soll sich kontinuierlich füllen.

jp/nas

 

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