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«Wir müssen den Auftrag neu vergeben»

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Der Düdinger Ammann Kuno Philipona sprach von einem Meilenstein, als das Bundesamt für Strassen (Astra) die Baupläne der Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil am 28. Februar öffentlich auflegte. Denn damit rückte die Lösung für die täglichen Stauprobleme am Autobahnzubringer in Düdingen ein bisschen näher (die FN berichteten). Nun hat das Projekt einen herben Rückschlag erlitten. Wie Recherchen der FN ergaben, wird das Bundesamt für Strassen (Astra) nicht mit den aktuellen Strassenplänen weiterarbeiten. Mediensprecher Olivier Floc’hic vom Astra erklärt aufAnfrage, dass Einsprachen eingegangen waren und deswegen das Projekt vom Astra so nicht weitergeführt werden könne. Es müsse ein neuer Auftrag an ein neues Ingenieurbüro vergeben werden. «In diesem Fall war es so, dass das Ingenieurbüro den vorgesehenen Kredit bereits ausgenutzt und das Projekt fertiggestellt hatte. In solchen Fällen müssen wir bei Änderungen durch Einsprachen einen neuen Auftrag vergeben», sagt er. Das führe unweigerlich zu Verzögerungen von mindestens einem Jahr. «Das neue Projekt ist nicht vor Ende 2015 fertig.» Bis jetzt sei noch nicht ein- mal der Projektauftrag ausgeschrieben worden.

Landbesitzer wehrt sich

Hauptsächlich gehe es bei der Änderung um den Standort von einem der vier Kreisel, der auf der Verbindungsstrasse geplant sei, so der Astra-Sprecher. 18 Einsprachen von Anstössern, anderen Privatpersonen sowie von der Gemeinde Düdingen waren während der öffentlichen Auflage gegen die 1,5 Kilometer lange Strasse eingegangen (FN vom9. April). Wie der Düdinger Gemeindeschreiber damals den FN erklärte, richtet sich die Einsprache der Gemeinde nicht gegen das Projekt an sich, sondern beziehe sich auf Begleitmassnahmen wie die Verkehrsregelung während der zweijährigen Bauphase, die Zwischenlager oder die Baustellensignalisation.

Ein Landbesitzer wehrte sich mit einer Einsprache gegen den Kreisel Unterbirch, der auf seinem Land hätte zu stehen kommen sollen. Die Gemeinde auch? Sie habe nicht direkt Einsprache erhoben gegen diesen Kreisel, sagt Ammann Kuno Philipona. «Wir haben uns dahin gehend geäussert, dass wir einverstanden wären, diese Einsprache zu unterstützen.» Zu Verhandlungen mit dem Bund sei es in der Folge nicht gekommen. «Wir wurden informiert, als das Bundesamt das Projekt bereits zurückgezogen hatte», so Philipona. Der Gemeinderat bedaure dies. «Es ist eine Enttäuschung».

Zu hoch gepokert?

Wäre die Entscheidung desAstra anders ausgefallen, wennnebst den 17 Einsprechern nicht auch die Gemeinde selbst Einsprache erhoben hätte? «Unter Umständen», antwortet Kuno Philipona. Trotzdem bereue der Gemeinderat sein Vorgehen nicht, denn der Besitzer des Landes, auf welchem der Kreisel zu stehen kommen sollte, wehre sich vehement dagegen. Unter diesen Umständen wisse er nicht, ob ein Weiterzug der Einsprache bis vor Bundesgericht oder die Ausarbeitung eines neuen Projektes mehr Zeit in Anspruch nehme. «Das Astra ist nun gefordert, das Projekt voranzutreiben und das Problem am Autobahnzubringer in Düdingen zu lösen», sagt der Syndic.

 Das will der Bund auch tun. «Wir halten ganz klar an der Verbindungsstrasse fest», sagt Floc’hic. Das Astra übernehme die Kosten für die Ausarbeitung des neuen Projekts. Der Verteilschlüssel für die Baukosten bleibe derselbe. So übernimmt das Astra 75 Prozent der 31 Millionen Franken, Gemeinde und Kanton beteiligen sich mit 13 respektive 12 Prozent.

Kanton bedauert Verzug

Staatsrat Maurice Ropraz hatte mit dem Astra über den Kostenschlüssel verhandelt. Entsprechend enttäuscht zeigt er sich nun über die Verzögerung, die das Projekt erfahren wird. Auch Ropraz hält den Bund an, die Realisierung von Birch–Luggiwil voranzutreiben. Denn diese Strasse entlaste nicht nur die Autobahnausfahrt Düdingen zu den Stosszeiten und bewirke, dass die Fahrzeuge nicht mehr auf dem Pannenstreifen einspuren müssten. Die Strasse sei auch wichtig für die Erschliessung der Arbeitszone Birch. Nicht zuletzt, so Baudirektor Ropraz, sei die Verbindungsstrasse eine Voraussetzung für den möglichen Bau der Düdinger Umfahrungsstrasse.

Zahlen und Fakten

Strasse wird circa 31 Millionen kosten

Die Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil soll auf 1,5 Kilometern den juraseitigen Autobahnanschluss der A12 in Düdingen via Birch mit der Kantonsstrasse nach Murten verbinden. Ein neuer Fussgänger- und ein Veloweg sollen von der Arbeitszone Birch und dem Weiler Balbertswil ins Dorfzentrum führen. Anfang Jahr war noch vorgesehen, die Strasse bis ins Jahr 2018 fertigzustellen. Dies dürfte sich jetzt bis mindestens 2019 herauszögern. Die Kosten des Projekts werden auf 31 Millionen Franken geschätzt. Das Bundesamt für Strassen übernimmt 75 Prozent (23,2 Millionen Franken), die Gemeinde 13,4 Prozent (4,2 Millionen) und der Kanton 11,6 Prozent (3,6 Millionen). Die Strasse soll nicht nur die Verkehrsprobleme am Düdinger Autobahnzubringer lösen, sondern auch die Arbeitszone Birch besser erschliessen.ak

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