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«Wir müssen flexibel sein»

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Nachdem die Rückrunde der Saison 2019/20 wegen des Lockdowns nicht aufgenommen werden konnte, wurden die Meisterschaften im regionalen Fussball am 30. April abgebrochen. Obwohl das Coronavirus nach wie vor präsent ist – zuletzt stiegen die Fallzahlen gar merklich –, nimmt der Freiburger Fussball-Verband (FFV) den Spielbetrieb an diesem Wochenende wieder auf. Im Interview mit den FN erklärt Benoît Spicher, der Präsident des FFV, was ihm im Vorfeld des Saisonauftakts Sorgen bereitet und wie es um den regionalen Fussball steht.

 

Benoît Spicher, weshalb ist es wichtig, dass am Wochenende wieder regionaler Fussball gespielt werden kann?

Weil die Lust auf Fussball gross ist. Es ist nun fast sechs Monate her, seit die letzte Saison abgebrochen werden musste. Man spürt die Vorfreude der Spieler, und die Leute haben grosse Lust, wieder Spiele zu sehen. Das hat sich schon in den Testspielen gezeigt, die oft sehr gut besucht waren.

Dennoch haben Sie den Anstieg der Fallzahlen in den letzten Wochen mit Sorge verfolgt …

Da stellen sich zwangsläufig ein paar Fragen. Für die Organisatoren einer Meisterschaft braucht es eine gewisse Flexibilität. Es wird sicherlich das eine oder andere Team in Quarantäne gehen müssen und die Anzahl der Spiele deshalb nicht immer gleich sein.

Hätte es einen Plan B gegeben, falls die Meisterschaften nicht an diesem Wochenende hätten starten können?

Nein. Mit den Informationen, die wir von den Behörden hatten, und nach den Treffen mit den Präsidenten der anderen Regionalverbände und dem Schweizerischen Fussball-Verband (SFV) war klar, dass wir starten können.

Sie sprachen mögliche Spielverschiebungen an, weil Teams in Quarantäne gehen müssen. Bereitet Ihnen das Sorgen?

Ich bin zuversichtlich. Wie bereits erwähnt: Ich sage nicht, dass wir keine Probleme haben werden, aber wir müssen Flexibilität beweisen. Das Risiko, dass ein Team in Quarantäne gehen muss, besteht. Darum pochen wir bei den Clubs auch darauf, dass die Schutz- und Hygienemassnahmen eingehalten werden, gerade was den Bereich der Garderoben und der Buvetten betrifft. Und letztlich muss sich jeder Einzelne vor Augen führen, dass, wenn er seinen Sport ausüben will, er sich auch entsprechend zu verhalten hat.

Ob eine Partie verschoben wird, liegt letzten Endes in den Händen der kantonalen Behörden. Aber wie sieht die Regelung beim Freiburger Fussball-Verband aus?

Es kommt die Regel zum Zug, die seit jeher besteht. Sind sechs Spieler mit einem ärztlichen Attest nicht einsatzbereit, wird ein Spiel verschoben.

Anfang Juli wurde ein Spieler des FC Murten positiv auf Corona getestet und sein Team in Quarantäne geschickt. Gab es noch weitere Fälle im Kanton?

Ich habe vom einen oder anderen Spieler gehört, der infiziert war, aber nicht, dass eine weitere ganze Mannschaft in Quarantäne gehen musste.

Vorletzte Woche informierte der SFV über sein Schutzkonzept. Hat der Freiburger Fussball-Verband seine Clubs darüber hinaus informiert und gab es viele Rückfragen vonseiten der Vereine?

Die Informationen vom SFV gingen direkt an die Clubs. Auch wir werden den Vereinen die Regeln diese Woche nochmals in Erinnerung rufen, wir stellen selber aber keine neuen auf. Und wir werden uns erlauben, am Samstag anlässlich der Generalversammlung nochmals auf die Schutzkonzepte hinzuweisen. Dass wir bisher von den Vereinen mit Fragen bezüglich der Regeln überhäuft worden wären, kann man aber nicht sagen.

Wird der FFV kontrollieren, ob die Schutzkonzepte eingehalten werden?

Es wird sicher Stichproben geben, und wir werden bei einzelnen Spielen vorbeigehen – auch weil der SFV von uns eine Rückmeldung erwartet –, aber die Kontrollen werden nicht grossflächig sein.

Als die Saison 2019/20 im Frühling abgebrochen wurde, setzte der FFV die Promotionen und Relegationen aus. Für den einen oder anderen Club war dieser Entscheid hart, weil er auf Aufstiegskurs war. Wie fielen die Reaktionen der Clubs auf diesen Beschluss aus?

Es gab zwar ein paar Diskussionen, aber kein Club hat den Entscheid abgelehnt. Ich denke, dass die Leute in dieser Situation begriffen haben, dass es Wichtigeres als den Fussball gibt.

Mit dem Saisonabbruch konnten sich die Clubs die Hälfte der Matcheinnahmen ans Bein streichen. Gibt es Vereine, die deshalb in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind?

Wir haben in den vergangenen Wochen fast alle Clubs kontaktiert und mit den Präsidenten telefoniert. Es haben vielleicht ein, zwei Clubs Probleme, in der Regel sieht es aber für die Meisterschaft 2019/20 noch gut aus. Sorgen bereitet mir diesbezüglich eher die kommende Saison. Clubs mussten beispielsweise ihre Vorbereitungsturniere absagen, diese Einnahmen fehlen nun natürlich in der Kasse.

Inwiefern kann der FFV ­Vereine, die in finanzielle Nöte geraten, unterstützen?

Wir haben uns etwa dazu entschieden, die Bussen zu senken, wenn ein Club nicht genügend Schiedsrichter stellen kann, und wir unterstützen die Junioren, so weit es in unserem Rahmen möglich ist. Und es gibt das Geld vom Bund, das er für den Breitensport gesprochen hat. Die Vereine haben vor einigen Wochen die entsprechenden Unterlagen erhalten. Die Hilfe kommt also eher vonseiten des SFV und von Swiss Olympic.

Was ist Ihr Wunsch für die Fussball-Saison 2020/21?

Einfach, dass wir Fussball spielen können. Darauf haben wir alle gewartet. Und dass die Meisterschaften korrekt ablaufen können, auch wenn wir wissen, dass es etwas komplizierter werden kann.

Und wenn die Saison aufgrund der Pandemie abermals abgebrochen werden müsste?

Wir haben im Vorstand zwar über diese Möglichkeit gesprochen, aber keine konkreten Szenarien aufgestellt. Wenn dieser Fall tatsächlich eintreten sollte, werden wir neu entscheiden.

Corona-Schutzkonzept

Clubs müssen Contact-Tracing gewährleisten

Der schweizerische Fussball-Verband hat den Clubs sein Schutzkonzept unter dem Titel «Wiederaufnahme Spielbetrieb Breitenfussball» am 6. August zugestellt (siehe auch FN vom 7. August). Priorität hat dabei das Contact-Tracing. Um mögliche Ansteckungen mit dem Coronavirus zurückverfolgen zu können, muss jeder Club für alle Trainings und Spiele eine Präsenzliste der anwesenden Personen (Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Staff, Zuschauer usw.) führen. Bei jedem Verein amtiert jemand als Mister Corona, «der dafür verantwortlich ist, dass die geltenden Bestimmungen eingehalten werden», wie es im Schutzkonzept vom SFV heisst. Während der Spiele sind maximal 300 Zuschauer pro Sektor erlaubt, um das Contact-Tracing sicherzustellen – eine Anzahl, die im regionalen Fussball nur selten erreicht wird.

Das Schutzkonzept sieht weiter vor, dass die Mannschaften unter sich bleiben. Das Teilen von Garderoben und Duschen von zwei Teams ist untersagt. Auch der Pausentee ist nach wie vor gestrichen, stattdessen trinkt jeder Spieler aus seiner persönlichen Flasche.

Weiter heisst es im Schutzkonzept, dass bei einem Corona-Fall im Club oder beim Verdacht einer Ansteckung auf der Sportanlage der Hausarzt oder der zuständige Kantonsarzt informiert werden muss. Dieser entscheidet dann über das weitere Vorgehen, sprich eine allfällige Quarantäne.

fs

 

«Clubs mussten beispielsweise ihre Vorbereitungs­turniere absagen, diese Einnahmen fehlen nun natürlich in der Kasse.»

Benoît Spicher

FFV-Präsident

«Das Risiko, dass ein Team in Quarantäne gehen muss, besteht.»

Benoît Spicher

FFV-Präsident

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