Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Wir müssen künftig stets mit der Trockenheit rechnen»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Den Hitzesommer 2015 werden die Freiburger Alphirten wohl nicht so schnell vergessen: Nach Wochen der hohen Temperaturen und der Trockenheit floss plötzlich vielerorts kein Wasser mehr, die Quellen waren versiegt und die Versorgung der Tiere stand auf dem Spiel. «Es war damals schon im Mai ausserordentlich heiss», erinnert sich Oskar Lötscher, Vize-Präsident des Freiburgischen alpwirtschaftlichen Vereins, im Gespräch mit den FN. «Dadurch setzte die Schneeschmelze zu früh ein. Mitte Juli wurde die Lage dann prekär.»

Helikopter im Einsatz

Um das Schlimmste zu verhindern, flogen zuerst Helikopter einer privaten Firma und schliesslich jene der Armee während 64 Flugstunden rund 140 Mal auf 18 Alpen, um den Wassernotstand zu beheben. Kostenpunkt: rund 38 000 Franken für die Flüge der Privatfirma. Die Armee berechnete nichts. 10 000 Franken der Flugkosten übernahm der Kanton, den Rest teilten die Alp­hirten solidarisch untereinander auf.

Heute besser vorbereitet

«Wir sind heute besser vorbereitet für solche Notlagen», versichert Oskar Lötscher den FN. Dies in erster Linie deshalb, weil die Bauern heute über mehr Zahlen verfügten, um den eigenen Wasserbedarf zu berechnen und dadurch vorzusorgen. «Die Bauern sind für Notlagen sensibilisiert worden», so Lötscher. Das Amt für Landwirtschaft versorgte die Bauern 2016 am Winterkurs des alpwirtschaftlichen Vereins mit den Rechengrundlagen (siehe Kasten). «Ich hoffe, dass der eine oder andere Alphirt seine Reserven nun aufgestockt hat», sagt Lötscher. «Der Sommer 2015 war bestimmt kein Einzelfall. Wir müssen in Zukunft stets mit der Trockenheit rechnen», mahnt er. Die Null-Grad-Grenze sei in den letzten Jahren merklich angestiegen. Auch in diesem Jahr sei ein Hitzesommer wie im Jahr 2015 durchaus vorstellbar. Denn die Voraussetzungen seien bisher ziemlich ähnlich: Wieder sei es bereits früh heiss geworden, wieder habe die Schneeschmelze früh begonnen.

Projekte aufgegleist

Der Hitzesommer 2015 hat im Schwarzseetal auch eine Grundsatzdiskussion um eine sichere Wasserversorgung auf den Alpen angestossen. Deshalb sei es nicht nur bei der Sensibilisierung der Alphirten geblieben, sagt Marcel Thalmann vom Kantonalen Amt für Landwirtschaft. «Es ist viel getan worden seit dem Sommer 2015», sagt er den FN. In den letzten Jahren seien verschiedene Projekte zur besseren Wasserversorgung in den Freiburger Alpen aufgegleist worden. Das grösste Projekt betrifft den Breccaschlund. Dort spannen vier Alpgenossenschaften und sieben private Eigentümer zusammen, um eine bessere Wasserversorgung für 15 Alpen und insgesamt rund 1100 Tiere zu bewerkstelligen. Für das Projekt zeichnet die Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee verantwortlich. Wie die Genossenschaft kürzlich mitteilte, soll das Projekt im Herbst 2018 umgesetzt werden (die FN berichteten).

Ähnliche Projekte sind auch für das Jauntal und für das Euschelstal in Planung. Letzteres soll noch diesen Herbst in Angriff genommen werden.

Trotz all der Bestrebungen, die Wasserversorgung auf den Freiburger Alpen zu verbessern, bleibt laut Marcel Thalmann dennoch immer eine gewisse Unsicherheit. «Ob wir einen Extremsommer wie den von 2015 dereinst wirklich problemlos überstehen können, ist nicht sicher», sagt er den FN. Denn irgendwann stosse auch die beste Versorgung an ihre Grenzen.

Zahlen und Fakten

Eine Kuh trinkt bis zu 123 Liter am Tag

Am Winterkurs 2016 des alp­wirtschaftlichen Vereins hat das Amt für Landwirtschaft den Alphirten eine ganze Reihe von Zahlen vorgelegt. Diese sollen es den Bauern ermöglichen, den eigenen Wasserverbrauch besser zu berechnen. Folgende Zahlen wurden für den Breccaschlund erhoben und geben einen Eindruck vom enormen Wasserbedarf der Alpen: So trinkt eine Milchkuh dort bei einer Temperatur von 15 Grad durchschnittlich rund 105 Liter Wasser am Tag. Bei 28 Grad sind es bereits 123 Liter täglich. Die 15 Alpen der Brecca verbrauchen zusammen täglich durchschnittlich rund 50 000 Liter Wasser. Dies sowohl für die Versorgung der Tiere als auch für jene der Menschen. Das sind rund 34 Liter Wasser in der Minute.

lr

Meistgelesen

Mehr zum Thema