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«Wir prüfen alle Pflege-Alternativen»

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Heute Abend beraten die Stiftungs- und Verwaltungsräte der Stiftung St. Wolfgang über die künftige Strategie der Organisation. Bis jetzt gibt es in vier von fünf Trägergemeinden ein Pflegeheim, nur in Ueberstorf noch nicht. Bis letzten Herbst sah die Strategie der Stiftung St. Wolfgang vor, dass diese Gemeinde als Standort für die nächste Pflegeeinrichtung berücksichtigt wird.

Bei der Überarbeitung der Strategie hat der Verwaltungsrat diesen Passus dahingehend geändert, dass darin nun kein spezifischer Standort für einen weiteren Standort festgehalten wird. Sehr zum Verdruss der Ueberstorfer Delegation: Die Vertreter der Gemeinde baten die Stiftungs- und Verwaltungsräte daraufhin eindringlich, Ueberstorf nicht aussen vor zu lassen (die FN berichteten). Der Entscheid über die Strategie wurde im November zwar vertagt. Doch die Gemeinde Ueberstorf legte noch an derselben Sitzung einen Konsens-Vorschlag vor: In der Strategie soll festgehalten werden, dass bei der Planung einer nächsten Pflegeeinrichtung zumindest der Standort Ueberstorf geprüft werden soll.

Im Auge behalten

«Wir halten an unserem Anliegen fest», sagt der Ueberstorfer Gemeinderat Bruno Riedo. «Uns ist es wichtig, dass wir nicht abgeschoben werden und dass in der Planung für einen allfälligen Standort Ueberstorf nicht gar nichts mehr passiert.» Er sei sich bewusst, dass es heute schwierig sei, angesichts der sich wandelnden Alterspolitik in die Zukunft zu blicken. «Die Pflegeheime werden sich weiterentwickeln. Bei der Planung von neuen Institutionen werden die Kosten eine grosse Rolle spielen», so Bruno Riedo.

«Alle Alternativen müssen geprüft werden, um den Bedürfnissen der Betagten im Stiftungsgebiet gerecht zu werden.»

Ursula Krattinger-Jutzet

Verwaltungsratspräsidentin Stiftung St. Wolfgang

 

Er sei überzeugt, dass es andere Möglichkeiten als die traditionellen Heime geben müsse. Auf jeden Fall brauche es neue Einrichtungen, da die Überalterung der Bevölkerung zunehme. «Wir von der Gemeinde wollen dazu beitragen, etwas für unsere Einwohner in Zusammenarbeit mit der Stiftung zu realisieren.»

Mehr Spielraum

Verwaltungsratspräsidentin Ursula Krattinger-Jutzet sagt auf Anfrage, dass der Verwaltungsrat mit dem modifizierten Vorschlag von Ueberstorf einverstanden sei. Die im November vorgebrachten Argumente des Verwaltungsrats, die Strategie in Bezug auf künftige Projekte offener zu formulieren, gälten auch heute noch: Der Kanton bestimme, wie viele Pflegebetten der Bezirk erhalte, und alle Sensler Gemeinden würden dann gemeinsam entscheiden, wo allenfalls ein nächstes Pflegeheim entstehe. So sei es unsicher, ob die dem Bezirk zugeteilten Betten überhaupt der Stiftung zugesprochen würden.

«Alle Alternativen wie Anbau, Umbau oder Neubau müssen geprüft werden, um den Bedürfnissen der Betagten im Stiftungsgebiet gerecht zu werden», so Ursula Krattinger-Jutzet. Derzeit habe die Stiftung eine Warteliste von zehn bis zwölf dringenden Fällen, und alle Heime seien in den den letzten Monaten zu 99  Prozent belegt gewesen. «Die Geschäftsleitung erhält oft Anrufe von verzweifelten Angehörigen, die dringend auf der Suche nach einem Heimplatz für einen pflegebedürftigen Menschen sind.»

Die SP-Grossrätin geht davon aus, dass der Kanton dem Sensebezirk trotz mittelfristigem Bettenbedarf (siehe Kasten) in den nächsten Jahren nur eine bestimmte Anzahl Betten zuspricht. «Wir haben in den letzten Jahren relativ viele Pflegebetten bekommen und konnten so den früheren Mangel an Heimplätzen aufholen. Es gibt aber andere Bezirke, die auch noch einen Nachholbedarf haben.» Der Zuspruch des Kantons richtet sich auch nach seinen finanziellen Möglichkeiten.

Zahlen und Fakten

375 Betten für die Langzeitpflege

Der Staatsrat legt jeweils anfangs des Jahres fest, wie viele Pflegeheimbetten in jedem Bezirk anerkannt werden und welche Heime damit auch Anspruch auf finanzielle Beiträge haben. Im Sensebezirk gibt es acht Pflegeheime mit insgesamt 375 vom Kanton anerkannten Pflegebetten für Langzeitaufenthalte. Es sind dies 90 Betten im Pflegeheim (PH) Maggenberg in Tafers, 46 Betten im PH St. Martin in Tafers, 45 im PH Bachmatte in Oberschrot, 34 im PH Ärgera in Giffers und 160 Betten in der Stiftung St. Wolfgang mit Heimen in Düdingen, Schmitten, Flamatt und Bösingen. Zudem anerkennt der Kanton in diesem Jahr im Bezirk zehn Betten für Kurzaufenthalte und 15 Betten im Tagesheim St. Wolfgang in Düdingen, welches von der gleichnamigen Stiftung betrieben wird.

im

Sensebezirk

Bedarf an Pflegeplätzen nimmt zu

Braucht der Sensebezirk überhaupt weitere Pflegeheimbetten? «Momentan weisen unsere Heime eine sehr gute Auslastung auf», antwortet Manfred Raemy auf diese Frage. Als Oberamtmann präsidiert er die Kommission, welche über die Verteilung der vom Kanton bewilligten Heimbetten im Bezirk entscheidet. Der Sensebezirk stellt derzeit 375 Betten zur Verfügung (siehe Kasten).

Im Juni findet die nächste Sitzung dieser Kommission statt. Die Gemeinden diskutieren dann, wie gross der Bedarf an Pflegebetten in Zukunft ist, und reichen diesen beim Kanton ein. Der Kanton seinerseits prüft diese Anträge, indem er sich auf eine statistische Erhebung des Bundes über die Altersstruktur beruft. «Gemäss diesem Bedarfsplan brauchen wir in absehbarer Zukunft weitere Pflegeeinrichtungen. Heute sind von den rund 44 000 Einwohnern im Sensebezirk weniger als ein Prozent in Pflegeheimen untergebracht», sagt Manfred Raemy. Im Jahr 2030 brauche es – rein statistisch – rund 500 Langzeitpflegebetten. «Doch heute ist noch unklar, ob dieser Bedarf in Form von Pflegeheimen, wie wir sie heute kennen, gedeckt wird.» Ein neues Heim müsse eine bestimmte Minimalgrösse von rund 50 Betten aufweisen, um betriebswirtschaftlich einigermassen über die Runden zu kommen.

Als Ergänzung zu konventionellen Pflegeheimen könnten gut auch andere Strukturen einen Teil der Betreuung übernehmen, so der Oberamtmann. «Es braucht geeignete Wohnstrukturen in Dorfzentren, zum Beispiel kleine Wohnungen, deren Bewohner externe Dienstleistungen in der Pflege, im Hausdienst oder in der Verköstigung beziehen können.» In vielen Gemeinden gebe es bereits solche Angebote, weitere müssten folgen. «Die Frage ist, ob es allein die Gemeinden sind, die solche Strukturen schaffen müssen, oder ob es auch Private sein können.» Er könnte sich gut vorstellen, dass als neues Geschäftsmodell eine Unternehmung entsteht, die diese Dienste anbietet. «Wichtig ist, dass alle das gleiche Ziel haben, nämlich den Wunsch von vielen älteren Menschen zu erfüllen, so lange wie möglich selbstständig wohnen zu können.» Gerade nach einer Krankheit oder einem Unfall sei oft unklar, ob der Eintritt ins Pflegeheim unabdingbar sei oder ob es nur eine längere Erholungsphase brauche. «Das neue kantonale Altersgesetz sieht vor, dass die Gemeinden Akut- und Übergangspflege anbieten. Das Problem ist nur, dass die Finanzierung nicht geregelt ist», so Manfred Raemy. Die Gemeinden hätten kein grosses Interesse, in bestehenden Heimen Betten für diese Fälle freizulassen, wenn nicht klar sei, wer diese finanziert, falls sie leer bleiben.

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