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«Wir sind da, uns gibt es!»

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«Wir sind da, uns gibt es!»

Trägerverein Jugend- und Kulturtreff Region Murten gegründet

Den Jugendtreff «Grande Ferme» in Löwenberg wird es zwar nicht geben, wie der Gemeinderat von Murten kürzlich beschlossen hat. Die Befürworter liessen sich davon aber nicht entmutigen und haben am Mittwochabend trotzdem einen Trägerverein gegründet.

Von CORINNE AEBERHARD

Einen Tag habe man gebraucht, um sich nach dem Negativ-Entscheid des Gemeinderates zu fassen. Dann haben sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe «Grande Ferme» entschlossen, die bereits angekündigte Gründungsversammlung des Trägervereins Jugend- und Kulturtreff Region Murten trotzdem durchzuführen.

So fanden sich am Mittwochabend ein Dutzend Interessierte in der «Walliserkanne» in Murten ein, um den «Akt zu vollziehen», wie Kurt Marti von der Arbeitsgruppe kurz vor der Unterzeichnung der Statuten es nannte.
Er wird den Verein präsidieren. Weiter in den Vorstand gewählt wurden der 19-jährige Daniel Biermann (Vizepräsident) und Alexandra Kuster (Sekretärin). Vakant bleibt vorläufig das Amt des Kassiers, da der dafür vorgesehene Vertreter der Pfadi kurzfristig abgesagt hat. Beisitzer sind die 18-jährige Samantha Kramer sowie Doris Wildi. Bei zwei weiteren Kandidaten muss erst noch ihre definitive Zusage abgeklärt werden.
Mit einer kleinen Änderung wurden auch die Statuten genehmigt und der Mitgliederbeitrag ist mit 50 Franken (Einzelpersonen) und 200 Franken (Gruppen und Institutionen) festgelegt.

In weniger als einer Stunde war der Verein gegründet, was den Anwesenden trotz der Absage an das Projekt «Grande Ferme» sehr wichtig erschien.

Jugendliche wenden sich ab

Man müsse etwas machen für die Jungen, sagte eines der Vereinsmitglieder. Und wenn man jetzt nichts unternehme, dann würden die Jugendlichen immer mehr in andere Städte ausweichen. Das habe Auswirkungen auf das lokale Gewerbe, war man sich einig, da das Geld anderswo ausgegeben werde. Natürlich könne man mit einem Projekt wie der «Grande Ferme» nicht alles zum Guten wenden, aber es hätte gemäss Marti «einen Schub gegeben».

Daniel Biermann störte sich daran, dass man immer bemängelt habe, die «Grande Ferme» liege zu weit ausserhalb. «Die Jugendlichen sind heute mobil», sagte er und erwähnte, dass sie vielfach am Wochenende nach Basel, ins Tessin oder nach Frankreich in den Ausgang gehen.

Kritisch, aber gesprächsbereit

Mit der Gründung des Vereins wolle man zeigen: «Wir sind da, uns gibt es!», betonte Kurt Marti. Obwohl er den Entscheid des Gemeinderates als «politisch nicht nachvollziehbar» bezeichnete, signalisierte er Gesprächsbereitschaft. Der Verein wolle zusammen mit dem Gemeinderat nach neuen Lösungen suchen.

«Die Fakten belegen, dass es ein echtes Bedürfnis für einen Jugendtreff gibt», sagte er und wies noch einmal auf die von der Gemeinde in Auftrag gegebene Studie hin, die das belege (siehe auch FN vom 30. Januar).

Der Entscheid des Gemeinderates sei widersprüchlich. Marti zitierte dabei aus einem Schreiben, in welchem der Gemeinderat festhält, dass er sich des «dringlichen Handlungsbedarfs bewusst ist». Mit dieser Äusserung habe der Gemeinderat sich zudem eine «grosse Verantwortung auferlegt zu handeln».

Unermüdlich auf
Missstände hinweisen

Der neu gegründete Trägerverein will nun dafür sorgen, dass das Vorhaben nicht einschläft und wie befürchtet schubladisiert wird. Konkret will man vermehrt öffentlich wirksam auf Gewalt, Vandalismus und andere Vorkommnisse in Murten aufmerksam machen. Zudem will man aktiv in Gesprächen Mitgliederwerbung betreiben.

Obwohl für die Gründungsversammlung die Generalräte, die Gemeinderäte von Murten und Umgebung sowie Vereine angeschrieben wurden, fanden diese nur sehr spärlich den Weg an den Anlass, was für Marti enttäuschend war.
Trotzdem forderte er die Anwesenden auf vorwärts zu schauen. «Es ist wichtig, dass wir etwas machen.» Vielleicht sei mit der Gründung der erste Schritt getan für ein Projekt, das realisiert werden kann. Es sei klar, dass das «Tivoli-Problem» nach wie vor nicht gelöst sei und dass es etwas für die älteren Jugendlichen geben müsse.

Diese Aussage unterstrich die Wortmeldung eines Vaters, der sich um die Zukunft seiner Kinder sorgte. Er erinnerte daran, dass es vor 30 Jahren in Murten einen gut funktionierenden Jugendverein gegeben habe und man damals mit wenig Geld ein Lokal betreiben konnte. Seiner Meinung nach sollte das auch heute wieder möglich sein. Er zeigte sich überzeugt, dass dadurch die Jugendlichen vor Drogenkonsum geschützt werden könnten, weil sie dann nicht in die Grossstädte in den Ausgang gingen. Dies wiederum würde der Stadt weniger soziale Kosten bescheren.

Weniger als 20 000 Franken

Was die Mitglieder der Arbeitsgruppe in den zwei Jahren vor der Gründung des Vereins bereits geleistet haben, war ebenfalls Thema an der Versammlung. Dabei wurde verschiedentlich darauf aufmerksam gemacht, dass für das geplante Projekt von der Gemeinde Steuergelder ausgegeben worden seien. Die anwesende Gemeinderätin Ursula Schneider Schüttel präzisierte, dass der Betrag unter 20 000 Franken liege und das Geld für die Abklärung des Nutzungskonzepts und der Grobkosten sowie für die durchgeführte Studie eingesetzt worden war.

Hingegen haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe unentgeltlich gearbeitet. Diese habe aber vom Gemeinderat auch nie einen offiziellen Auftrag erhalten, stellte die Gemeinderätin klar.

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