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«Wir sind keine Ausserirdischen»

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Am Gottesdienst in der Freiburger Kathedrale nahmen am ersten Treffen der kontemplativen Orden der Westschweiz neben mehreren Ordensvertretern auch deren Angehörige und zahlreiche weitere Gläubige teil. Der Anlass fand zum Abschluss des «Jahres des geweihten Lebens» statt, das Papst Franziskus einberufen hatte. Er hat das Jahr kürzlich mit einer Feier im Petersdom in Rom beendet.

Nach der Feier, welcher der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod, vorstand, fuhren die Teilnehmer in Bussen in ein Kirchgemeindezentrum, wo sie verköstigt wurden. Ein kleiner Markt bot Produkte aus den Klöstern an. Dazu gehörten Kräuterliköre, Biskuits und auch Parfums. Zudem fanden Podiumsgespräche statt. Der Tag wurde mit einer Vesper abgeschlossen.

Wozu dient kontemplatives Leben in einem Kloster? Dieser Frage ging Bischof Morerod in seiner Predigt nach. Er korrigierte sich gleich selber. Diese Frage müsse durch Gott selber gestellt werden: «Wer du bist, das interessiert mich nicht. Ich will wissen, wofür du dienst.» Über der Eingangspforte der Kartause La Valsainte in den Freiburger Bergen stehe: «Soli Deo» (Nur Gott). Die Mönche und Ordensfrauen zeigten der Welt mit diesem Motto, dass ihre wichtigste Aufgabe im Lob und in der Verehrung des göttlichen Geheimnisses bestehe, so der Bischof.

Ganz Christus gehören

Ordensleute verfügten nicht über ein Plus, erklärte der Abt der Zisterzienserabtei Hauterive, Marc de Pothuau, an einem Podium im Rahmen des Treffens. Sie seien ganz einfach Mönch oder Nonne. Sie würden sich aber von allem befreien, was sie daran hindere, voll und ganz Christus zu gehören.

«Wir sind zwar anders. Wir sind aber keine Ausserirdischen», sagte Schwester Colette, die seit 38 Jahren im Kloster der Visitantinnen in Freiburg lebt. «Indem wir Christus gehören, bilden wir auch eine Gemeinschaft.»

«Wir sind nicht allein. Wir leben in unserem Kloster eine konkrete Erfahrung von Kirche», betonte Schwester Elisabeth aus dem Karmel in Pâquier bei Greyerz in ihrem Zeugnis: «Wenn wir von der Gesellschaft abgetrennt leben, heisst das nicht, dass wir von dieser abgeschnitten sind. So etwas würde nicht dem Christsein entsprechen.» Die grösste Herausforderung für eine Ordensfrau besteht gemäss der Karmelitin darin, «immer zu wachsen, sich aufrütteln zu lassen, um dorthin zu gehen, wo Gott auf mich wartet».

Zeit für Verinnerlichung

Der Abt von Hauterive gab auch einen Einblick in das Ordensleben. Dieses gemeinschaftliche Leben sei voll von Problemen, sagte er. Er könne sich zum Beispiel daran stossen, wie sein Tischnachbar die Suppe esse. Gleichzeitig sei das Kloster jedoch ein Ort des Verzeihens.

«Ohne das gemeinsame Gebet, ohne das Gespräch, ohne die ausdrückliche Bitte um Vergebung wäre das Leben nicht auszuhalten», ergänzte die Visitantin Colette. Es brauche jeweils Zeit. Das mündliche Verzeihen genüge aber nicht. Es brauche auch jenes des Herzens.

Die Kontemplation stelle nicht die einzige Möglichkeit des Gebets dar. Die Kontemplation stehe jedoch für ein umfassendes Leben im Angesicht Gottes und für ein offenes Herz den anderen gegenüber. Schwester Colette gab zudem ihren jungen Mitschwestern und den Christen, die ausserhalb der Klostermauern leben, mit: «Wagt es, Zeit zu nehmen, um innezuhalten, so dass ihr nicht an der Oberflächlichkeit eurer selbst bleibt.»

Definition

Unterschiedliche Arten von Klöstern

Klöster und Ordensgemeinschaften unterscheiden sich voneinander. So verfolgen sie andere Regeln wie jene der Heiligen Dominikus, Benedikt oder Franziskus. Sie unterscheiden sich auch im Grad ihrer Offenheit. Obschon der Begriff Kloster die «Geschlossenheit» in sich birgt, gibt es Gemeinschaften, die ausserhalb der Klostermauern leben. Jene, die sich ganz dem geistlichen Leben widmen, werden als kontemplativ bezeichnet.fca

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