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«Wir sind wie eine grosse Familie»

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Die eine oder andere Träne werden die Mitglieder der Sängerfreunde Berg an ihren beiden letzten Konzerten wohl vergiessen. Schliesslich sind sie in den letzten fast vier Jahrzehnten zu einer eingeschworenen Truppe zusammengewachsen und gehen nun – nach 39 Jahren – im Guten auseinander. «Wir sind wie eine grosse Familie», bestätigt Hubert Perler. Er und Raphael Aebischer sind die einzigen Gründungsmitglieder, die noch aktiv sind. Zusammen mit Dirigent Bruno Schaller und Vereinspräsident Robert Overney blicken sie im Gespräch mit den FN zurück.

Motto hat Bestand

Am 4. September 1979 haben zehn Männer den Chor im früheren Restaurant Linde im Weiler Berg bei Schmitten gegründet. Die meisten Mitglieder kamen aus den Reihen der damals aktiven Wohnbaugenossenschaft: Man traf sich zu geselligen Anlässen, wo auch gesungen wurde – daraus entstand die Idee, das regelmässig zu tun. Das Motto auf der Gründungsurkunde hatte all die Jahre Bestand: «Es leite uns die Lust, schöne Lieder zu singen, die Frohmut zu kameradschaftlichem und geselligem Beisammensein.»

Fast von Anfang an dabei, nämlich seit 38 Jahren, ist Dirigent Bruno Schaller aus Alterswil. Er hat die Chormitglieder musikalisch gefördert und gefordert. «Das war damals meine Bedingung», erzählt er im Gespräch mit den FN. «Wenn ich einen Chor übernehme, dann nicht, um gemütlich ein wenig zusammen zu singen, sondern um musikalisch etwas zu erreichen.» Es sei deshalb sein Ehrgeiz gewesen, «auf ein mittleres bis hohes Niveau» zu kommen.

Gut gebucht

Längst sind die Sängerfreunde kein Schmittner Chor mehr; die 17 aktiven Sänger kommen aus ganz Deutschfreiburg. Christoph Jeckelmann, der jüngste, ist 29 Jahre alt, Hubert Perler als ältester ist 78-jährig. Der vierstimmige A-cappella-Männerchor hat sich im Laufe der Jahre ein Repertoire mit rund 250 Liedern erarbeitet, das viele Musiksparten und Sprachen abdeckt. Ein Evergreen ist «Freundschaft»; dieses Lied sang der Chor in den Anfängen und trägt es auch heute noch vor.

Eine Besonderheit bei den Sängerfreunden: Sie singen all ihre weltlichen Lieder auswendig. Anfangs probte der Chor einmal im Monat, dann alle zwei Wochen und nun schon einige Jahre einmal in der Woche am Dienstag. Das wurde auch deshalb notwendig, weil er immer mehr Anfragen bekam: Die Sängerfreunde wurden für Hochzeiten, Geburtstagsfeste und Firmenanlässe gebucht. Pfarreien haben sie eingeladen aufzutreten, und gut alle zwei Jahre hat der Chor ein grosses Konzert einstudiert. «Wir haben in praktisch allen Kirchen in Deutschfreiburg gesungen», sagt Bruno Schaller. Nicht umsonst hat der Chor auch für den Abschied die Kirche als Auftrittsort ausgesucht. «Wir mögen die Ruhe, die spezielle Atmosphäre und die Akustik.»

Kameraden und Freunde

Höhepunkte gab es einige in den 39 Jahren, sagen die Chormitglieder übereinstimmend. Für Bruno Schaller waren es unter anderem das grosse Konzert zum 30-Jahr-Jubiläum oder die vier Teilnahmen an internationalen Chortreffen in Wien (1990), in Salzburg (1996), in Prag (2003) und im italienischen Montecatini Terme (2011).

«Vor allem aber hat mir die Kameradschaft gefallen und die Freundschaften, die daraus entstanden sind.» Dem stimmen die anderen zu. Hubert Perler erinnert sich auch gerne an die vereinsinternen Anlässe wie die traditionelle Weihnachtsfeier, an der auch die Partnerinnen der Sänger teilnehmen. «Das stand nie zur Diskussion», sagt Raphael Aebi­scher auf die Frage, ob der Verein nie über eine Öffnung des Chors nachgedacht habe. «Wir haben nichts gegen Frauen. Aber singen wollten wir alleine.»

Überhaupt wird bei den Sängerfreunden viel gelacht. Die Mitglieder scherzen miteinander, und fragt man sie nach Erinnerungen aus dem Vereinsleben, kommen eine Anekdote nach der anderen: Etwa, wie sie in Wien in Mantel und Handschuhen aufgetreten sind, weil es in der Kirche so bitterkalt war.

Die Entscheidungsfrage

Und das soll nun alles enden? Die Suche nach neuen Mitgliedern sei in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, sagt dazu Präsident Robert Overney. Alle Chöre kämpfen mit Nachwuchsproblemen, vor allem die Männerchöre.

Konkreter Auslöser für die Auflösung war die Ankündigung von Bruno Schaller, auf Ende 2018 aus gesundheitlichen Gründen den Dirigentenstab abgeben zu wollen, weil ihm der Aufwand zu gross wurde. «Wir haben an der Generalversammlung die Frage aller Fragen gestellt», so der Präsident. «Sollen wir einen neuen Dirigenten suchen und einen Neustart machen oder nicht.» Aus den Reihen von einigen langjährigen Mitgliedern seien dann mehrere ähnliche Voten gekommen: «Wenn dieser Dirigent aufhört, dann höre ich auch auf.»

Auf dem Höhepunkt aufhören

Der Chor spannt zum Abschied einen musikalischen Bogen zum Nachwuchs: Er hat das Kinder-Jodlerchörli Sense und die Sängerinnen Maruschka und Natascha eingeladen, an den beiden letzten Auftritten mitzuwirken. Für die Abschiedskonzerte an den kommenden Wochenenden wollen die Sängerfreunde noch einmal alles geben und – wie Bruno Schaller es ausdrückt – zur Höchstform auflaufen. «Wir wollen den Leuten etwas bieten und mit einer guten Erfahrung aufhören.» Nach diesen Konzerten tritt der Chor noch einmal in einem Gottesdienst in Wünnewil auf, wird wie jedes Jahr seine interne Weihnachtsfeier durch­führen und schliesst die Ära Sängerfreunde Berg dann nächstes Jahr mit einem Ausflug und der Auflösungsversammlung ab.

Kirche, Plasselb: So., 9. Dezember, 17 Uhr. Kirche, Schmitten: So., 16. Dezember, 17 Uhr.

«Wir haben nichts gegen Frauen. Aber singen wollten wir alleine.»

Raphael Aebischer

Gründungsmitglied der Sängerfreunde Berg

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