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«Wir waren doch alles Spinner»

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Alfons Klaus ist von seinem Rallye Peking-Paris heil zurückgekehrt

Autor: Von IRMGARD LEHMANN

Seit Mitte August steht Alfons Klaus wieder in seiner Garage in Mariahilf. Er sagt, dass er nicht mehr der Gleiche sei. Stimmt auch. Ihm fehlen einige Kilos. Aber das hat er wohl nicht gemeint. «Mir ist es schwer gefallen, in Mariahilf wieder den Alltag zu leben.»Alfons Klaus nimmt das dicke Bordbuch zur Hand, schlägt eine Fotoseite auf – ein Bild mit Mäusen, vier Stück grillierbereit. Was soll das? «Ja, Mäuse hat man uns verfüttert in der Wüste Gobi», sagt er und lacht. Unter dem Namen «Spiessli» sei die Sache gelaufen. «Kein Wunder, dass ich 13 Kilos abgenommen habe.»

Warten beim Grenzübertritt

Die drei Wochen Fahrt durch die Wüste Gobi ist dem Garagisten unter die Haut gegangen – doch nicht nur ihm. In den ersten drei Wochen der Reise hat eine Pannenserie die Abenteuerfreaks auf eine harte Probe gestellt. So sehr, dass es zum Eklat kam. Die Gruppe hat den Leiter abgesetzt und kurzum einen neuen Leader ernannt.Doch der Reihe nach: Am 10. Juni sind die 60 Teilnehmer (im Oldtimer sassen Fahrer und Beifahrer) in Peking gestartet. Nach zwei Wochen China führte die Route in die Mongolei durch die Wüste Gobi. Bereits beim Grenzübertritt zeigten sich die ersten Schwierigkeiten. «Bei über 30 Grad Hitze wurden wir mehrere Stunden grundlos aufgehalten», erzählt Klaus.Und kaum in Fahrt wurden die Autonomaden von einer Pannenserie heimgesucht: beschädigte Ölwannen, mehrfache Achsenbrüche, Radverlust. Der berühmte Koch Anton Mosimann fuhr in einen Sandhügel, sein Oldtimer war nicht mehr funktionstüchtig. Ein Sandsturm überraschte die Unbedarften. «Die Nerven lagen blank», erinnert sich der Garagist. Dass auf den einheimischen Führer kein Verlass war, habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Ein einheimischer Führer, stockbesoffen, war unfähig, der Gruppe den Weg zum Nachtlager zu weisen. «Uns blieb nichts anderes übrig als uns im Sand einzurichten.»

Beifahrer sucht das Weite

«Es war wahnsinnig», sagt der 57-jährige Garagist, lehnt zurück und meint mit nachdenklichem Blick: «Ich habe nicht geglaubt, dass ich da noch ganz rauskomme.»Der Beifahrer von Klaus hatte die Nase voll und trat den Weg nach Hause an. Das Gruppenleben habe ihm arg zugesetzt. «Ja, solche Strapazen», so Klaus, «setzen Flexibilität voraus. Nichts für Einzelgänger.» Und: «Wir waren doch alles Spinner.»Aber ist man denn so unwissend losgefahren? «Wir wussten um die miesen Strassen, doch einige Autos waren ganz einfach ungenügend vorbereitet.»Von Strassen wie hierzulande könne man nur träumen, nimmt Klaus das Gespräch wieder auf. Auch von Moskau nach St. Petersburg seien die Strassenverhältnisse katastrophal. Der Oldtimer-Tross musste zwischen offenen Schächten und aufgebrochenen Strassen seinen Weg suchen. Alfons Klaus: «Sechs Lastwagenunfälle haben wir erlebt mit sieben Toten und keine Ambulanz weit und breit.» Übermüdete Chauffeure, überhöhte Geschwindigkeiten seien die Ursache.

Zeigen, was man hat

Doch Klaus weiss auch Erfreuliches zu berichten. Wie etwa von der Gunst, die kostbaren alten Kisten in Moskau auf den Roten Platz stellen zu können. Zehntausende seien herbeigeströmt. Unvergesslich bleiben auch die Naturlandschaften, die eindrücklichen Fahrten durch die karge Landschaft Sibiriens, die abwechslungsreiche Route durch die Baltischen Staaten, der Empfang bei Botschaftern und Regierungsmitgliedern.Immerhin sind Mitte August 25 Teams in Paris heil angekommen. Fünf Teams mussten wegen irreparablen Motorschäden oder aus gesundheitlichen Gründen abbrechen.Zum Schluss also alles paletti? «Ich weiss nicht, ob ich diese Reise nochmals machen würde, ich weiss aber, dass die Reise des Lebens uns gekittet hat und wir Freunde bleiben.»

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