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«Wir warten auf den Neubau im Stadtzentrum»

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«Wir warten auf den Neubau im Stadtzentrum»

40 Jahre deutschsprachiges Theater in Freiburg

Hat das Theater in Zeiten medialer Überfütterung noch Bestand? Franz Baeriswyl ist davon überzeugt, sonst hätte er sich nicht 35 Jahre für das «Theater in Freiburg» eingesetzt.

Von IRMGARD LEHMANN

35 Jahre an der Stange bleiben. Von Pontius zu Pilatus reisen. Theaterstücke ansehen. Kontakte aufnehmen. Sitzungen einberufen. Entscheiden und ewig besorgt sein, ob das Budget auch reichen wird. Was hält Franz Baeriswyl – seit 12 Jahren Präsident von «Theater in Freiburg» – in dem Masse auf Trab? «Theater ist eine Leidenschaft», meint er.

In jungen Jahren wurde sie bei ihm geweckt. Mit Begeisterung erzählt der Uniprofessor über seine Seminarzeit in Freiburg als Deutschlehrer Kanis Zurkinden die «Jünglinge vom Land» in das kulturelle Geschehen der Stadt einführte.

Ob er sich noch zu erinnern vermag? Baeriswyl zögert keinen Augenblick. « von Thornton Wilder war eine derart poetische Aufführung, dass ich sie nie vergessen werde.»

Doch an der Murtengasse hat man nicht nur konsumiert, sondern selber auch agiert. Für Theateraufführungen durften auch die Damen des städtischen Lehrerinnenseminars beigezogen werden. «Ich habe meine Frau beim Theaterspielen kennen gelernt», schmunzelt der 55-Jährige.

Theater zur Selbstfindung

Theatergeschichten, die helfen Identität zu finden? «Jedes Theaterstück bietet uns Möglichkeiten, wie man «Welt» auch noch denken könnte», schreibt der Präsident im Vorwort zum neuen Theaterprogramm. Auf der Bühne erhalte die Sprache eine sicht-und hörbare Gestalt. «Diese kann uns gefallen oder missfallen, aber immer begebe ich mich als Zuschauer in eine Interaktion mit dieser Sprache.»

Ein Theaterstück als natürliche Synthese von Beobachtung und Reflexion, das mich immer wieder zum Nachdenken anregt?

Theater mit kleinem Budget

«Theater in Freiburg» hat seit 1963 jedes Jahr sechs Aufführungen nach Freiburg gebracht. Mit einer durchschnittlichen Belegung von 450 Personen, was Franz Baeriswyl offensichtlich freut. Trotzdem ist jedes Jahr neuer Elan gefragt. Denn Theateraufführungen werden immer teurer, währenddem Subventionen stagnieren.

«Theater in Freiburg» operiert mit einem Budget von 130 000 Franken (100 000 für Gagen, 20 000 für Bühnenarbeit, 10 000 für Werbung). Und doch. Die Theaterwelt ist eine bescheidene Welt, wenn man bedenkt, dass das «theater Halle» mit einer Truppe von rund 40 Leuten für die Aufführung «Der zerbrochene Krug» (Do., 20. Nov.) lediglich 19 000 Franken kassiert – inklusive Übernachtungskosten. «Ich staune immer wieder», so Baeriswyl, «wie Musiker und Dirigenten horrende Gagen kassieren, Theater-Schauspieler aber kaum dazu gehören.»

Theater der Zukunft

Nebst dem Präsidenten ziehen Idealisten wie Anton Büchler, Albert und Pia Portmann-Tinguely, Karl Fäh, Anne Wassmer und Kanis Zurkinden die Fäden.

«Wir versuchen bewusst die Preise tief zu halten, um auch den jungen Leuten den Zutritt zu ermöglichen.» Tatsächlich. Wo ist noch ein Thaterplatz (Abonnementsplatz) für 23 Franken zu haben?

Und wie sieht das Theaterschaffen der Zukunft aus? Baeriswyl: «Wir warten alle auf den Neubau inmitten der Stadt.» Entlastung erhofft sich der Vorstand von einem professionellen Theaterdisponenten. Die Organisation einer Theatersaison sei nicht zu unterschätzen, hält Baeriswyl fest. Die Aula just in dem Moment frei zu bekommen, wenn die Truppe auf Tournee ist und trotzdem Abwechslung ins Angebot zu bringen, sei stets ein Seiltanz. «Es tut uns immer weh, wenn wir einsehen müssen, dass in der Aula dieses oder jenes Stück nicht aufführbar ist.»

Trozt allem. Franz Baeriswyl wird weitermachen. Denn der «Kontakt mit den Theaterleuten und den Bühnenbildnern würden ihm bestimmt fehlen».

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