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«Wir wollen den Neustart in Merlach»

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Die letzte Gesamtrevision der Ortsplanung der Gemeinde Merlach ist 19 Jahre her, obwohl das Gesetz eine Überarbeitung alle 15 Jahre verlangt. Die letzte grössere Teilrevision, die das Areal des Merlacher Fünf-Sterne-Hotels Vieux Manoir umfasst hat, ist Ende 2014 gescheitert. Ein Teil der Bevölkerung fand die Ausbaupläne des Hotels überdimensioniert. Nun will es die Gemeinde wieder wissen und legt die Gesamtrevision des Ortsplans auf (die FN berichteten). «Wir müssen die Revision von Gesetzes wegen durchführen», stellt Gemeinderat Claude Lerf im Gespräch klar.

Der für die Vorstudie zuhanden des Kantons beauftragte Ortsplaner Jörg Bönzli betont: Im Gegensatz zur sistierten Teilrevision von 2014 gehe es diesmal um eine Revision der ganzen Ortsplanung. Sie gehe weit über die Vorhaben des Hotels oder anderer Einzelprojekte hinaus und umfasse das ganze Gemeindegebiet. Im Wissen, dass es einige Knacknüsse auf dem Weg zur Revision gibt, setze die Gemeinde intensiv auf die Beteiligung der Bevölkerung. Jede und jeder kann bis am 25. Januar seine Eingaben machen. Dafür steht ein standardisiertes Formular zur Verfügung. Zudem wurde eine Planungskommission gewählt, welche die unterschiedlichen Interessen vertreten soll, so Lerf.

Der Gemeinderat hofft, dass seit dem Abbruch der Teilrevision von 2014 in dieser Frage wieder Ruhe eingekehrt ist und dass die Chancen für ein Gelingen deshalb steigen. «Wir wollen einen Neustart erreichen», betont Bönzli. Mit seinem Büro arbeitet der Gemeinderat seit rund zehn Jahren in Fragen der Ortsplanung eng zusammen.

Hotelprojekt bleibt Thema

Die Verantwortlichen machen in der aktuellen Revision mehrere planerische Pendenzen aus, allen voran: das Dossier des seit Frühling 2014 geschlossenen Hotels Vieux Manoir. Die angedachte Neuordnung des Zonenplans für einen Ausbau erhitzt seit Jahren die Gemüter. Grundsätzlich stehe noch immer eine Erweiterung der Anlage an, denn diese sei laut dem Investor noch immer nötig. Bönzli gibt zu bedenken, dass ein moderater Ausbau bereits heute möglich sei. Die Ortsplanungsrevision stehe einer Wiedereröffnung nicht im Weg. Die Gemeinde will in der Ortsplanung den groben Rahmen definieren und verpflichtet den Investor zur Einreichung eines detaillierten Detailüberbauungsplanes in einem separaten Verfahren.

Bis zur Genehmigung der Ortsplanung, welche auf 2019 vorgesehen ist, habe die Bevölkerung gleich mehrfach die Möglichkeit zur Mitsprache. «Mit der Mitwirkung der Bevölkerung hoffen wir, dass wir die Pendenzen schon früh entdecken und Lösungen bieten können», stellt Lerf klar, denn, was auch immer vorgelegt werde, es müsse mehrheitsfähig sein. «Es nützt niemandem etwas, wenn wir einfach ins Blaue planen», ist Bönzli überzeugt. «Wenn jeder seine Meinung einfliessen lassen kann, bleibt die Debatte auf einer sachlicheren Ebene», ergänzt Lerf. Das vereinfache den Ausgleich zwischen den Wünschen der Bauträger und den Vorstellungen der Bevölkerung. «Und das ist im ureigenen Interesse der Gemeinde.» Der Gemeinderat sei offen für alle möglichen Ansätze, so Lerf: «Wir haben keine vorgefasste Meinung.»

Zwar betonen beide, dass der Fokus der Revision nicht auf dem Hotel liegt, doch seine Schliessung und deren Folgen bleiben in Merlach ein Thema. Inhaltlich hingen das Revisionsprojekt und der oft geäusserte Wunsch nach einer Wiedereröffnung des Hotels indirekt zusammen, bestätigt Lerf.

Verschiedene heisse Eisen

Gerade der vorgeschriebene Freihaltebereich für die Offenlegung des Merlachbaches ist eine grössere Herausforderung, als man gemeinhin annehmen könne, so Bönzli, denn entlang des Bachbettes entstehen Bereiche, die nicht überbaut werden dürften. Auch das Projekt für die Überbauung einer Industriebrache in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Murten mit Wohnhäusern und Gewerbe braucht laut Bönzli einen Ansatz, der es erlaubt, gleichermassen die wirtschaftlichen Interessen des Investors wie auch eine moderate Ortsentwicklung zu erfüllen.

Eine weitere Knacknuss betrifft den Bootssteg am Chatoney-Park, dessen Baugesuch seit drei Jahren beim Kanton vorliegt und der aktuell in einer Seeuferschutzzone liegt. Die Planung anzupassen ist eines der Ziele der Revision. Schliesslich denkt der Gemeinderat über den Bau verschiedener Verkehrswege für Fussgänger nach. Er hoffe im Übrigen, dass mit der Mitwirkung noch weitere offene Fragen an die Oberfläche kommen, welche ihm bisher noch nicht bewusst gewesen sind, schliesst Lerf.

Die Revision der Ortsplanung von Merlach ist schon überfällig.

«Wenn jeder seine Meinung einfliessen lassen kann, bleibt die Debatte auf einer sachlicheren Ebene.»

Claude Lerf

Gemeinderat Merlach

Zahlen und Fakten

Die Bevölkerung kann mitreden

Der Gemeinderat von Merlach hat an der Gemeindeversammlung von Mitte Dezember die ersten Arbeiten für die Gesamtrevision der Ortsplanung lanciert. Zugleich begann das Mitspracheverfahren. Die Bevölkerung hat dafür ein einheitliches Formular erhalten. Die Frist für die Eingaben endet am 25.Januar.fca

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