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«Wir wollen ein normales Leben»

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«Wir wollen ein normales Leben»

Autor: arthur zurkinden

Seit zehn Jahren ist Elmar Fasel, Tafers, als selbstständiger Landwirt tätig. «Seither habe ich die Kartoffelproduktion verdoppelt, die Milchproduktion verdreifacht, bin eine Gemeinschaft mit einem Nachbarn eingegangen und kann nur einen Lernenden anstellen, um das Einkommen halten zu können», hielt er am Mittwoch an einer Pressekonferenz des Freiburgischen Bauernverbandes (FBV) auf dem Hof der Familie Riedo in Tentlingen fest und gebrauchte dabei die Worte «zermürbend» und «frustrierend». Die Medienorientierung wird jeweils vor der eigentlichen Generalversammlung des FBV abgehalten (vgl. Kasten).

«Immer mehr Betriebe sind auf ein Nebeneinkommen angewiesen», doppelte Mary-Lyse Bapst, FBV-Vizepräsidentin, nach. Als Präsidentin der Freiburger Bäuerinnen bereitet ihr diese Entwicklung Sorge, weil vor allem Frauen einem Nebenerwerb nachgehen müssen, und dies neben ihrer Arbeit als Hausfrau und Mutter.

Chronische Überlastung

Auch Bauernpräsident Fritz Glauser wies auf die chronische Überlastung der Landwirte hin, die oft Ursache für Scheidungen, Burnout und Depressionen ist. Der FBV ist sich aber einig, dass auch die Bauern Anspruch auf ein normales Leben haben und von Zeit zu Zeit Ferien benötigen.

Mühe bereitet Mary-Lyse Bapst auch die Liberalisierung des Agrarmarktes, wenn sie bedenkt, dass die Schweizer Bauern immer mehr Auflagen erfüllen müssen, andererseits aber offenbar auch Dioxin-vergiftetes Fleisch in die Schweiz importiert worden ist.

Hoffnungsschimmer von kurzer Dauer

Nur von kurzer Dauer war die Hoffnung, dass die Lebensmittel weltweit gefragter werden und die Verkaufspreise steigen. Die Finanzkrise hat bereits zu einem Preiszerfall geführt. So ist vor allem auch im benachbarten Ausland der Milchpreis im freien Fall. Dies erzeugt einen grossen Druck auf den Milchpreis in der Schweiz, wenn im Ausland erfolgreich Schweizer Produkte verkauft werden sollen. «Ein Rappen weniger pro kg Milch bedeutet für den Kanton Freiburg einen Einkommensverlust von drei Millionen Franken», gab Daniel Blanc, Direktor der Freiburgischen Landwirtschaftskammer, zu bedenken.

Fünf Herausforderungen

Nach seinen Worten hat sich die Freiburger Landwirtschaft deshalb fünf Herausforderungen zu stellen: Bereits heute arbeiten im Kanton 500 Bauernbetriebe in den Bereichen Technik, Finanzen, Bau oder Arbeitskräfte zusammen. Dennoch plädierte er für eine vermehrte Zusammenarbeit, um u. a. die wöchentliche Arbeitszeit von 72 und mehr Stunden zu verringern.

Senkung der Produktionskosten lautet ein anderes Zauberwort. Aber das geht auch nur, wenn u. a. die gesetzlichen Vorschriften gelockert werden. So gab er zu verstehen, dass der Bau eines Kuhstalls in der Schweiz aufgrund der strengen Auflagen dreimal mehr kostet als in Deutschland, Frankreich oder Österreich.

Die Freiburger Bauern sind gemäss Daniel Blanc auch bereit, gesunde und umweltverträgliche Produkte zu erzeugen. Sie wehren sich aber gegen weitere Auflagen, denn sie möchten nicht bloss noch Landschaftsgärtner sein.

Gefragt sind vermehrte Investitionen in die erneuerbaren Energien: thermische Sonnenkollektoren, Photovoltaik- und Biogasanlagen usw. Der FBV sei bemüht, seine Mitglieder kompetent zu beraten. Zudem begrüsst der FBV eine Reform der Berufsbildung.

«Es wird immer Bauern geben»

Ganz so pessimistisch wollte aber Daniel Blanc die Pressekonferenz nicht schliessen: «Es wird immer Bauern geben, die gesunde Nahrungsmittel herstellen wollen», betonte er und rief die Schönheiten des Bauernberufs in Erinnerung. Er gab auch zu verstehen, dass die Freiburger Landwirte heute dreimal mehr Nahrungsmittel produzieren als die Freiburger Bevölkerung konsumiert.

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