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«Wir wollen nicht explodieren»

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Autor: Pascale Hofmeier

Stühle waren in der Aula der Schulanlage in Bösingen Mangelware. An die Informationsveranstaltung zur Ortsplanung waren am Samstagmorgen gegen 100 Leute gekommen. Obwohl noch nicht im Detail feststeht, wo in der Gemeinde neues Bauland eingezont wird, liegt die Ortsplanung derzeit bis zum 29. November öffentlich auf. «Der Hauptgrund, dass wir die Pläne und das revidierte Baureglement bereits jetzt auflegen, ist die Anpassung an das neue Baugesetz des Kantons», sagte Gemeinderat Jürg Hodel, zuständig für das Bauwesen und die Raumplanung (vgl. Kasten).

Neue Richtplangebiete

Mit der neuen Ortsplanung werden die beiden neuen Richtplangebiete Mösli und Banacker festgelegt. In diesen definierten Gebieten kann die Gemeinde in den kommenden Jahren Bauland einzonen. Sobald die genauen Gebiete für das Bauland festgelegt sind, wird die Bauzone erneut öffentlich aufgelegt. «Wir dürfen in den nächsten 15 Jahren maximal 39000 Quadratmeter einzonen», sagte Hodel. Mehr wolle der Kanton nicht zugestehen, mehr sei auch nicht die Absicht der Gemeinde. Denn: «Wir wollen nicht explodieren.» Ein Wachstum von einem Prozent sei das erklärte Ziel. Laut Hodel entspricht das rund 30 neuen Einwohnern pro Jahr.

Zuerst will die Gemeinde das Gebiet Mösli entwickeln. «Das Mösli war immer unser Favorit, das kann sich aber auch ändern», sagte Hodel. Es sei für die Gemeinde finanziell nicht möglich, zwei Gebiete gleichzeitig zu erschliessen. Das Mösli ist aufgrund der Nähe zum Bahnhof Laupen zudem besser an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Wie viel Bauland schlussendlich im einen oder anderen Gebiet eingezont werden kann, wird von den Grundbesitzern abhängen. «Es gibt an beiden Orten Besitzer, die ihr Land angeboten haben, und auch andere», sagte der Gemeinderat.

Emotionen wurden frei

Das Thema Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde und neues Bauland war denn auch sehr emotional besetzt. Etliche der Zuhörerinnen und Zuhörer äusserten sich kritisch. Ein Bürger wandte ein, dass durch neues Bauland Landwirtschaftsland verloren gehe. «Wenn wir uns entwickeln wollen, ist dies fast nur auf Kulturland möglich. Das kann man verantworten», antwortete Hodel. Ein junger Mann wollte indes wissen, warum Bösingen denn überhaupt wachsen müsse. «Wir sind doch ein Dorf», sagte er. «Derzeit sinkt die Einwohnerzahl leicht, weil wir den Familien kein Land mehr anbieten können», beantwortete Gemeinderat Hodel die Frage.

Quartierpläne aufheben

Der dritte zentrale Aspekt der neuen Ortsplanung ist, dass die bestehenden Quartier- und Detailbebauungspläne aufgehoben werden sollen. Viele der Pläne sind überflüssig geworden, weil die Quartiere bereits fertig gestellt sind, zum Beispiel das Cholholz oder die Gebiete in der oberen Tuftera. «Es macht keinen Sinn, diese beizubehalten, wenn die Gebiete bereits bebaut sind», sagte Ortsplaner Daniel Baeriswyl von der Firma Urbaplan. Er hat die Planung zusammen mit der Gemeinde erarbeitet. Zudem müssten die bestehenden Quartierpläne alle an das neue Gesetz angepasst werden.

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