Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Wirren um die Wirtschaftsförderung

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascal Jäggi

Florence Cauhépé, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Wirtschaftsförderung bei der Agglomeration Freiburg, verlässt ihren Posten auf Ende März. Sie hat einen Job bei Präsenz Schweiz angenommen. Am Donnerstag hat der Agglomerationsvorstand Cauhépé von ihren Pflichten entbunden. Die ehemalige Delegierte des Wirtschaftsnetzes Freiburg und Region (WNFR) hat insgesamt nur ein gutes Jahr auf ihrem neuen Posten gearbeitet. Sie bemängelt, dass unklar gewesen sei, welche Aufgaben sie zu erfüllen hatte.

Die Wirtschaftsförderung verfügt in der Agglo für das Jahr 2011 gerade mal über ein Budget von 161 428 Franken. Die Stadt Freiburg übernimmt einen Viertel davon. Cauhépé war die einzige Angestellte in diesem Bereich mit einem Arbeitsaufwand von 80 Prozent. Im vergangenen Jahr hat sie laut dem Tätigkeitsbericht Aufgaben in sechs verschiedenen Bereichen erfüllt. Darunter fallen etwa der Aufbau des Internetauftritts (der von der Agglo noch nicht aufgeschaltet worden ist) oder ein Treffen mit einer Delegation aus dem chinesischen Changsha.

Das Budget des WNFR belief sich auf 350 000 Franken. Drei Personen teilten sich damals 190 Stellenprozente. Ein beträchtlicher Unterschied. Wird die Wirtschaftsförderung im Rahmen der Agglo zu wenig ernst genommen?

Mit Kanton arbeiten

Eine Umfrage bei den Agglomerationsräten zeigt, dass eine eigene Wirtschaftsförderung durchaus erwünscht ist. Über die konkreten Aufgaben bestehen allerdings unterschiedliche Ansichten.

Antoinette de Weck (FDP, Freiburg) pocht auf mehr Zusammenarbeit mit dem Kanton. «Eine Wirtschaftsförderung in der Agglo macht nur Sinn, wenn wir sie als Aussenstelle der kantonalen Wirtschaftsförderung sehen», sagt sie. Etwas völlig Eigenes zu versuchen, mache wenig Sinn, findet de Weck. Auch das WNFR sei aus diesen Gründen nicht ideal gewesen. «Ganz alleine hat man einfach zu wenig Gewicht», schliesst sie, ohne Florence Cauhépé einen Vorwurf zu machen.

Grosse Ziele setzen

Weniger gut kommt Cauhépé bei Christoph Allenspach (SP, Freiburg) weg. «Jetzt können wir mit einer echten Wirtschaftsförderung beginnen», meint er. In den letzten zehn Jahren habe er davon nichts gemerkt. «Die Wirtschaftsförderung muss sich doch um grosse Aufgaben kümmern, Arbeitsplätze in die Region holen. Nur für das Kleingewerbe arbeiten bringt nichts», kritisiert der Präsident der Stadtfreiburger SP. Er erinnert an die Freiburger Industriebrachen oder die Industriezone Givisiez-Corminboeuf, die noch viel Potenzial aufwiesen. «Beim Zeughaus hat der Kanton seine Wünsche durchgesetzt. Da hätte die Agglo mehr machen müssen», betont Allenspach.

Seiner Meinung nach braucht es eine Person mit ökonomischen und raumplanerischen Fähigkeiten an der Spitze, dann könne die Wirtschaftsförderung durchaus mit den bisherigen Mitteln funktionieren.

«Unglückliche Institution»

Rainer Weibel (Grüne, Freiburg) stellt sich die Frage, ob die Agglomeration im Allgemeinen funktioniert. «Am besten wäre jetzt eine Fusion und eine Neuverteilung der Aufgaben», stellt er klar. Den Vorstand bezeichnet er als «unglückliche Institution». Eine eigene Wirtschaftsförderung brauche es auf jeden Fall, glaubt auch Weibel. «Die Gemeinden müssen aber auch die entsprechenden Mittel sprechen», fügt er an.

Ohne Informationen

Eric Romanens (FDP, Marly) bedauert den Abgang von Florence Cauhépé. «Er überrascht mich aber nicht», sagt er klar. Er kenne Cauhépé als effizient und umtriebig. In der Agglo habe sie ihre Stärken aber offensichtlich nicht ausspielen können. Auch er kritisiert die Agglo generell. «Wir erhalten keine Informationen. Die Wirtschaftsförderung ist nie ein Thema», hält Romanens fest. Das Wirtschaftsnetz habe deutlich besser funktioniert. Die Gemeinderäte seien regelmässig informiert worden und die Wirtschaftsförderung sei präsenter gewesen.

Meistgelesen

Mehr zum Thema