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Wirtschaftsbeben im Seebezirk

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Wirtschaftsbeben im Seebezirk

Amgen, Saia und Micarna sorgten 2005 für Schlagzeilen

Ein Amerikaner, der auf sich warten lässt; ein Schweizer, der sich gegen Japan und für China entscheidet – und zwei Nachbarn in Courtepin, die sich gefunden haben: grosse Konzerne haben dieses Jahr im Seebezirk die Gemüter bewegt.

Von PATRICK HIRSCHI

Wer Anfang 2005 gedacht hatte, dass der Rummel um Galmiz bald wieder vorbei sein wird, sah sich getäuscht. Zwar hiess es im Rahmen des Umzonungsverfahrens der 55 Hektaren im Grossen Moos stets, dass sich der amerikanische Pharmakonzern, damals nur unter dem Synonym «Redwood» bekannt, im Januar für oder gegen die Schweiz und nur wenig später für den definitiven Standort seiner geplanten Produktionsanlage entscheiden werde.

Doch in den ersten drei Monaten des Jahres waren es vor allem die Gegner der Ansiedlung, die von sich reden machten. Das Aktionskomitee «Galmiz – Ja zur Raumplanung» hatte für Anfang April zu einer Kundgebung im Grossen Moos eingeladen. Rund 2000 Teilnehmer forderten den Staatsrat auf, die Umzonung in Galmiz rückgängig zu machen und empfahlen «Redwood», sich einen anderen Standort zu suchen – der Raumplanung zuliebe.
Nur wenige Tage vor der Kundgebung wurde auch endlich das Geheimnis gelüftet, wer sich hinter «Redwood» verbirgt. Wie viele bereits vermutet hatten, handelt es sich um den kalifornischen Gentechkonzern «Amgen», der für dieses Projekt 1200 Arbeitsplätze in Aussicht stellt. Amgens Europachef gab jedoch bei dieser Gelegenheit bekannt, dass noch gar nicht sicher sei, ob das Unternehmen überhaupt eine neue Produktionsstätte bauen will – und wenn, dann werde der Standortentscheid frühestens Ende Jahr fallen.

Doch auch jetzt, in der letzten Woche des alten Jahres, ist nichts Neues bekannt geworden. Einige Medien mutmassen zwar, Amgen habe sich insgeheim bereits für Irland und gegen die Schweiz entschieden. Derweil halten die Gegner an ihren Forderungen fest. Ein Entscheid soll nun im Januar 2006 fallen – oder auch nicht.

«Weisser Ritter» aus China vertrieb den japanischen Samurai

Vergleichsweise kurz und heftig ging hingegen das Ringen um den Murtner Schrittmotorenhersteller Saia-Burgess über die Bühne. Ende Juni kursierten erstmals Gerüchte, wonach der japanische Elektrokonzern Sumida an einer Übernahme der Saia interessiert sei. Am 28. Oktober stimmten die Saia-Aktionäre einer Übernahme durch den «Weissen Ritter», dem chinesischen Unternehmen Johnson Electronic, zu.

In den vier Monaten dazwischen ist viel passiert. Zuerst kam das «unfreundliche» Übernahmeangebot der Sumida, welches die Saia-Leitung zur Ablehnung empfahl. Kurz darauf wurde bekannt, dass sich Konzernleitung und Verwaltungsrat lukrative Abgangsverträge zugesichert hatten, falls die Saia dennoch verkauft würde. Die Übernahmekommission wertete dies als unzulässige Abwehrmassnahme.

Ende August machte die Saia-Führung eine Kehrtwende. Weil absehbar war, dass der Alleingang nicht mehr möglich war, wandte sich das Murtner Unternehmen an die Johnson Electronic in Hongkong. Im Gegensatz zur Sumida-Offerte wurde das «freundliche» Übernahmeangebot der Chinesen von den Saia-Verantwortlichen begrüsst. Somit waren die Tage der Saia als schweizerisches Unternehmen gezählt.

Da mit Hans Caspar von der Crone ein Verwaltungsratsmitglied der Saia als Präsident der Übernahmekommission wirkte, blieb die Angelegenheit auch weiterhin brisant. Von der Crone trat schliesslich Mitte Oktober aus der Übernahmekommission zurück, nachdem sein Doppelmandat heftig kritisiert wurde.

Seit Anfang Dezember ist Daniel Hirschi nicht mehr Konzernchef der Saia. Er musste ebenso wie Kommunikationschefin Valeria Poretti-Rezzonico zurücktreten – obwohl er kurz zuvor in einem Interview noch gesagt hatte, dass er von Johnson die mündliche Zusage habe, weiterhin CEO der Saia zu bleiben.

Fusion von Optigal und Micarna

Etwas weniger Wirbel verursachte Anfang Oktober die Ankündigung, dass die beiden Migrostöchter in Courtepin, das Fleischunternehmen Micarna und der Geflügelbetrieb Optigal, auf den 1. Januar 2006 hin fusionieren werden. Durch die Integration in die Micarna verschwindet der Name «Optigal».

Zwar zeigten sich Gewerkschaften wie die Unia besorgt und befürchteten einen Stellenabbau. Doch von Seiten der Micarna, die durch diesen Zusammenschluss bald 2000 Beschäftigte zählen wird, wurde umgehend betont, dass das Unternehmen den Dialog mit den Sozialpartnern suchen werde. Entlassungen seien keine vorgesehen, beteuerte der damalige Unternehmensleiter Willi Enderli, gegenüber den FN.

Anlass für die Fusion war der plötzliche Tod von Optigal-Direktor Beat Schwander im August. Gleichzeitig bahnte sich auch bei der Micarna ein Wechsel an. Im November übernahm Albert Baumann das Zepter von Enderli, der im Januar 2006 pensioniert wird.

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