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Witwen, Nonnen und Prostituierte

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Eine junge Ehefrau, ein Mädchen kurz vor dem Eintritt ins Kloster Magerau, eine Begine, eine Prostituierte: Die Figuren, die im neuen Stadtrundgang des Vereins «Frauen in Freiburg» eine Rolle spielen, zeigen, wie unterschiedlich der Alltag von Frauen im späten Mittelalter sein konnte. Die «Frauen in Freiburg» widmen sich mit der szenischen Führung durchs Auquartier jenen Themen, die ihnen seit 1992 am Herzen liegen: der Alltagsgeschichte, dem Leben der einfachen Leute und der Stadt Freiburg im Mittelalter.

«Zwischen Ehe und Kloster»

 Der letzte Rundgang, «40 Jahre Frauenstimmrecht», sei mit seinem zeitgeschichtlichen und eher allgemeinen Thema eine Ausnahme gewesen, sagte Anne-Françoise Praz von «Frauen in Freiburg» vor den Medien. Der neue Rundgang mit dem Titel «Zwischen Ehe und Kloster» kehre nun zurück zu alltäglichen Schicksalen von Frauen im Mittelalter. «Das Freiburger Publikum interessiert sich sehr für das Mittelalter», so die Historikerin.

Die Freiheit der Witwen

Mit den konkreten Lebensgeschichten sollen die Führungen auch dazu beitragen, falsche Vorstellungen über das Mittelalter zu korrigieren. «Aus heutiger Sicht mögen diese Frauen eingeengt und unfrei erscheinen», so Anne-Françoise Praz. Dabei konnten scheinbare Einschränkungen auch Freiheit bedeuten: Eine Nonne etwa bekam eine breite Ausbildung, wie sie ausserhalb der Klostermauern kaum denkbar war.

Ein sehr freies Leben führten im Mittelalter auch die Witwen, die weder der Vormundschaft des Vaters noch des Ehemanns unterstanden. «Das galt vor allem dann, wenn diese Frauen über ein gutes Auskommen verfügten, aber dennoch nicht zu reich waren», erklärt die Mediävistin Kathrin Utz Tremp, Präsidentin der «Frauen in Freiburg». Waren sie nämlich zu vermögend, hielt man sie besser im Auge.

Im neuen Stadtrundgang ist genau so eine vergleichsweise freie Witwe die Hauptfigur: Die Tuchhändlerin Klara von Greyerz führt das Publikum von Station zu Station und macht es mit den verschiedenen anderen Frauen vertraut. Der Rundgang endet mit der Figur der heiligen Katharina von Alexandria, einer der Pat-roninnen der Stadt Freiburg.

Notariatsregister als Quelle

Der Inhalt der Führung basiert auf den Forschungen von Kathrin Utz Tremp. Auf die Figur der Klara von Greyerz stiess sie bei der Erforschung des Waldenserprozesses von 1430, wo die Tuchhändlerin als Zeugin in Erscheinung trat. Als wichtige Quelle dienten die umfangreichen und detaillierten Notariatsregister. Die Texte für den Rundgang verfassten Kathrin Utz Tremp und Anne-Françoise Praz–wie gewohnt in einer deutschen und einer französischen Version.

Für die szenischen Führungen sind jeweils zwei Frauen im Einsatz. Insgesamt besteht das Team aus je vier Schauspielerinnen deutscher und französischer Sprache.

Premiere auf Deutsch:Sa., 4. Mai, 16.30 Uhr (Treffpunkt im Burgquartier zwischen Zähringergässchen und -brücke). Weitere Spieldaten auf Deutsch: Mi., 15.5., 12.6. und 4.9., 18 Uhr; Sa., 1.6., 8.6., 7.9. und 21.9., 16 Uhr. www.femmestour-fr.ch.

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