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Wo Coco Chanel und Jo Siffert ruhen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

«Ich bin nicht tötelig oder so», sagte Hanspeter Buholzer einmal in einem Interview, angesprochen auf ein Hobby, das ihn seit seiner Jugend begleitet: das Fotografieren von Gräbern. Allerdings fotografiert der gebürtige Basler, der seit bald 30 Jahren im Emmental lebt, nicht irgendwelche Gräber. «Wenn ich auf einen Friedhof gehe, muss dort schon ein Prominenter begraben liegen.» Der 58-Jährige hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, die letzten Ruhestätten bekannter Persönlichkeiten im Bild festzuhalten.

Viele Entdeckungen

Über die Jahre ist so eine umfangreiche Sammlung an Fotografien aus dem In- und Ausland zusammengekommen. Eine Auswahl in der Schweiz aufgenommener Grab-Fotos hat Buholzer Ende 2009 unter dem Titel «Immortalis» in Buchform veröffentlicht. Daraus wiederum hat das Gutenberg-Museum Freiburg jetzt eine Ausstellung gemacht. Wie im Buch finden sich zu jeder Fotografie eine kurze Biografie und ein Bild des Verstorbenen.

Insgesamt ist «Immortalis» eine eigenwillige kulturhistorische Dokumentation, die viele Entdeckungen ermöglicht. So erfährt man, was überhaupt alles für Prominente auf Schweizer Friedhöfen ruhen, von Coco Chanel über Charlie Chaplin bis zu Vladimir Nabokov. Man entdeckt die Lebensläufe dieser Persönlichkeiten, gleichermassen von hinten aufgerollt. So erinnert Hanspeter Buholzer zum Beispiel an grosse Schweizer Trauerfeiern wie jene von August Bebel 1913 in Zürich oder von Jo Siffert 1971 in Freiburg, die beide um die 50 000 Menschen anzogen. Oder er erzählt die Geschichte des opulenten Grabmals von Herzog Karl II. von Braunschweig in Genf, welcher der Stadt Genf dafür sein gesamtes Vermögen vererbte.

Individueller Grabschmuck

Auch in anderen Fällen sagt der Grabschmuck einiges über die Verstorbenen aus. Da finden sich schlichte Steinkreuze wie bei den Schauspielern Audrey Hepburn und David Niven. Es gibt kleine Gärtchen wie bei Reformator Jean Calvin oder Schriftsteller Georg Büchner. Und es gibt sehr individuellen Grabschmuck, zum Beispiel einen aus Stein gehauenen Fussball bei Josef «Seppe» Hügi oder Motive aus nordischen Sagen beim Schriftsteller Jorge Luis Borges.

Das Buch und die Ausstellung werfen schliesslich auch Fragen darüber auf, wer denn nun eigentlich prominent ist – und wer es über den Tod hinaus bleibt. Was braucht es, damit ein Mensch «unsterblich» wird und uns auch Jahre und Jahrzehnte nach seinem Tod noch interessiert? Hanspeter Buholzer sagt, er habe das für seine Arbeit nach seinen ganz eigenen Kriterien entschieden. Und auch die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung werden ihre eigene Antwort auf die Frage finden.

Gutenberg-Museum, Liebfrauenplatz 16, Freiburg. Bis zum 14. November. Mi., Fr. und Sa. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr, So. 10 bis 17 Uhr.

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