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«Wo die Jodler sich treffen, gibt es auch eine richtige Fanmeile»

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Autor: Marc Kipfer

Paul Herren, am Freitag beginnt in Luzern das Eidgenössische Jodlerfest. Sind die Westschweizer Jodler bereit?

Ja, und unsere Ambitionen sind hoch, denn eine gute Note beim Eidgenössischen ist für viele das Tüpfchen auf dem i.

Ist Jodeln also in erster Linie mit Leistung verbunden?

Für das Eidgenössische üben die Jodlerklubs, Kleinformationen und Solojodler monatelang pickelhart und streben in ihren Wettvorträgen die Bestnote 1 an. Aber natürlich spielt die Geselligkeit eine ebenso grosse Rolle. Man trifft sich mit anderen Jodlern und hat Kontakt mit der Bevölkerung.

Welches Publikum spricht das Eidgenössische Jodlerfest an?

Ein überraschend breites. Vor sechs Jahren konnte man das in Freiburg auf eindrückliche Weise erleben. Die Strassen waren voll mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und aller Generationen. Das Eidgenössische war ein friedliches Volksfest, von dem viele Freiburger heute noch schwärmen.

Wird die Konkurrenz mit dem EM-Finale am Sonntag nicht zu gross sein?

Das Fest startet ja schon am Donnerstag mit dem Wettbewerb für die Nachwuchsjodler. Am Sonntag findet dann der Festumzug statt, ein richtiger Publikumsmagnet. Es werden 12 000 Aktive am Fest sein und insgesamt bestimmt 80 000 Leute. Die Jodler werden also selber eine Fanmeile haben.

In welcher Funktion sind Sie an diesem Grossanlass tätig?

Als Verbandspräsident der Westschweizer Jodler sitze ich automatisch auch im Zentralvorstand. Wenn das Fest aber erst einmal losgeht, bin ich vor allem ein Mitglied des Jodlerklubs Maiglöggli Kerzers.

Sind Sie ein guter Jodler?

Ich jodle gar nicht. Mir geht es so wie den meisten Sängern in den Jodlerklubs. Die singen eine Bass- oder Tenorstimme, können aber eigentlich gar nicht jodeln.

Wer übernimmt dann die Jodelparts?

Dafür gibt es in jedem Klub Solisten, die fürs Jodeln eine Begabung haben. Das war schon immer so. Jodlerklubs waren früher Männerchöre mit Solisten. Heute jodeln in vielen Klubs auch Frauen, gerade weil die hohe Stimmlage ihnen entgegenkommt. Es gibt aber auch Männer, die jodeln können wie eine Nachtigall.

Gibt es im Kanton Freiburg genügend Jodler-Nachwuchs?

Das hängt von der Region und den anderen Freizeitangeboten ab. Die Kinderjodelchörli sind gut besetzt, nach dem Stimmbruch wird das Interesse etwas dünner. Gerade im Sensebezirk gibt es aber viele junge Jodler. Andere Klubs könnten da fast neidisch werden. Und auch in der Romandie wird vielerorts gejodelt, meist zweisprachig.

Mit «Ewigi Liebi» hat der Jodlerklub Wiesenberg jüngst für Aufsehen gesorgt. Nützt oder schadet das den Jodlern?

Mich stört dieser Popularitätsschub nicht, solange dadurch das Ursprüngliche im Jodeln nicht verdrängt wird.

Finden Sie auch Gefallen an moderneren Musikstilen?

Da bin ich sehr tolerant. Wenn die jüngste Tochter zuhause Hip-Hop von Greis hört, kann ich damit zwar nicht viel anfangen, aber sie muss hinterher auch meine Musik ertragen.

Eidgenössisches Jodlerfest in Luzern, 27. bis 29. Juni 2008. Info unter: www.jodlerfestluzern.ch

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