Wo eine Olympiasiegerin Skifahren lernte

La Berra ist ein kleines Familienskigebiet oberhalb von La Roche und besticht durch ein fantastisches Panorama. Und es ist gut möglich, auf der Skipiste einer Olympiasiegerin zu begegnen.

«Ich hatte in den vergangenen Wochen sehr viele Anfragen von Journalisten», sagte Bruno Sturny, Direktor der Bergbahnen La Berra. Alle wollten etwas wissen über Mathilde Gremaud. Die Freestyle-Skifahrerin holte an den Olympischen Spielen in Peking im Februar Gold im Slopestyle und Bronze in Big Air. Damit ist die 22-Jährige aus La Roche die erste Freiburger Sportlerin überhaupt, die olympisches Gold gewann. Er erzählt:

Mathilde Gremaud hat mit dem Skifahren in La Berra begonnen und ist auch heute noch manchmal auf den Pisten anzutreffen.

Charmantes Familienskigebiet

Das kleine Skigebiet oberhalb von La Roche verfügt über 20 Pistenkilometer. Durch die Nähe zu Bulle und Freiburg, das in knapp 30 Autominuten zu erreichen ist, begann der Skisport hier schon in den 1920er-Jahren. Heute ist der familienfreundliche Ort im Winter mit der 2013 neu gebauten Kombibahn mit Sesseln und Gondeln sowie vier Skiliften erschlossen. 

Neben dem Skifahren ist La Berra auch ideal zum Schneeschuhwandern. Es verfügt über 18 Kilometer markierte Schneeschuhpfade. Wer will, kann sogar bis in die Skigebiete Charmey und Schwarzsee wandern. Bei leistungsorientierten Skitourenläufern beliebt sind die nächtlichen Touren von der Talstation Le Brand hinauf auf La Berra.

Direktor Sturny versucht auch stets, das Angebot zu erweitern. Im letzten Jahr wurde am Fusse des La-Berra-Gipfels ein Eisweg errichtet. Der neue Eisweg befindet sich beim Restaurant Chalets de la Berra. Die Benutzung ist kostenlos. Schlittschuhe können in der Talstation Le Brand gemietet werden. Die Talstation wird an Wochenenden durch die Freiburger TPF-Busse ab La Roche erschlossen. Ausserdem verkehrt an betriebsintensiven Tagen auch ein Shuttle-Bus. 

Wo im Winter eine Skipiste verläuft, da führt im Sommer ein Bikeweg hinunter. 2018 wurden in La Berra die einzigen beiden Downhill-Pisten im Kanton Freiburg gebaut. 

Einzigartiges Panorama

Eines der Highlights aber ist das eindrückliche Panorama. Spektakulär ist die Aussicht vom 1719 Meter hohen La-Berra-Gipfel. Vom Greyerzersee mit der Ogoz-Insel erstreckt sich bei klaren Verhältnissen die Sicht über den Neuenburger-, Bieler- und Murtensee bis zum Jura hin. Von den Freiburger Voralpen wandert der Blick weiter bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Berner Alpen.

Im nächsten Sommer soll, so Sturny, der Verbindungsweg von der Bergstation La Berra zum Restaurant Chalet de la Berra hindernisfrei ausgebaut werden. Im Sommer ist La Berra ein beliebtes Wandergebiet. Vom Gipfelrestaurant Buvette de La Berra lassen sich in panoramareichen Spaziergängen etwa das Bergrestaurant La Gîte d’Allières respektive die hübsche Buvette du Gros Cousimbert erreichen. Auch auf Themenwegen, dem Spielplatz und mit dem Studium der Panoramatafeln kann in La Berra und Umgebung schnell in den Ferienmodus gewechselt werden.

Neue Schlittelbahn geplant

Bald soll in La Berra auch eine neue Schlittelpiste entstehen. «Schlitteln ist sehr beliebt und ich erhalte immer wieder Anfragen. Deshalb wollen wir jetzt ein attraktives Angebot schaffen», sagt Sturny. Von der Bergstation in La Berra soll man bis hinunter zum Parkplatz bei der Talstation in Le Brand fahren können. Dafür wird eine alte, «wilde» Skipiste, die sich die Natur in der Zwischenzeit wieder zurückerobert hat, zur Schlittelpiste hergerichtet. Wenn alles nach Plan läuft, kann die neue Schlittelpiste in der nächsten Wintersaison eingeweiht werden.

Nach Auskunft von Sturny verzeichnet La Berra rund 90’000 Besucher pro Jahr. Die kleine Destination hat ihren Fokus klar gesetzt, wie Bruno Sturny sagt:

Wir wollen eine kleine Familienstation bleiben.