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Wo einst verstaubte Möbel lagerten, ist nun der Kulturtreff von Kerzers

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Daran, dass im Kerzerser Gerbestock dereinst Konzerte und Ausstellungen stattfinden, dachte Anfang der Neunzigerjahre noch niemand: Bis 1993 war der runde Gewölbekeller mit seinen dicken Mauern eine unscheinbare Abstellkammer. Ein Antiquariat, das im ganzen Haus seine Möbel einstellte, füllte auch den Keller damit.

1993 ist Pierre-Alain Sydler ins Haus eingezogen und hat es umgebaut. Die Möbel kamen aus dem Keller, der eingebaute Boden wurde herausgerissen. «Erst dann haben wir festgestellt, wie gross der Keller eigentlich ist», erzählt Sydler. Den leeren Keller hat der Verein «Junge Kultur Kerzers» danach als Jugendraum genutzt. Die Kerzerserin Esther Grossenbacher organisierte zudem Ausstellungen und ab und zu ein Konzert.

Kultureller Gast aus Murten

Die Anlässe wurden regelmässiger, Flyer verteilt und ab 1999 zügelte das Kellertheater Murten für vier Jahre in den Gerbestock, bis es schliesslich nach der Expo ins Murtner KiB umziehen konnte. Um die kulturellen Anlässe weiterzuführen, musste ein Verein gegründet werden. «Wir hatten Schulden. Und als Private kamen wir nicht zum nötigen Geld», erzählt Grossenbacher. Im Jahr 2002 wurde der Verein Kulturkeller Gerbestock gegründet, 30 Personen waren bei der Gründungsversammlung dabei. Zehn Jahre später zählt der Verein rund 150 Mitglieder. Grossenbacher präsidiert den Verein seit der Gründung, Sydler ist Kassier und Sekretär.

Schulden hat der Gerbestock keine mehr, aber das Geld ist immer noch knapp. Der Verein finanziert seine Anlässe mit den Eintritten, die Künstler erhalten eine bescheidene Gage. «Trotzdem kommen sie immer wieder», sagt Grossenbacher und lacht. Sie leide schon ab und zu darunter, dass die Vereinsrechnung unter dem Strich gerade aufgehe, gibt sie zu. Sydler sieht es lockerer: «So lange die Künstler wieder kommen, stört es mich nicht.» Er sieht es sogar positiv: «Mit unserem Finanzierungsmodell sind wir unabhängig. Bei 20 Besuchern kommen wir raus. Kommen weniger, ist der Verlust relativ bescheiden.»

Keine linke Kultur

Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, einmal pro Jahr eine Theaterpremiere zu zeigen. Neben Theater finden Jazz- und Klassikkonzerte statt, zudem stehen Ausstellungen, Kindertheater und private Anlässe auf dem Programm. Esther Grossenbacher und Pierre-Alain Sydler, die unterdessen ein Paar sind, haben das Gefühl, dass sie den Gerbestock-Besuchern ein ausgewogenes Programm bieten. Obschon die beiden für die SP im Kerzerser Gemeinde- und im Freiburger Grossen Rat politisierten, hätten sie keine linke Kultur gemacht – «obschon die Berner Kabarett-Gruppe ‹Linggi Schnure› ein paar Mal aufgetreten ist», wie Sydler schmunzelnd sagt. Und sowieso, im Verein ist auch die FDP vertreten: Die ehemalige Kerzerser Gemeindepräsidentin Käthi Hürlimann sitzt im Vorstand.

Die beiden Gründungsmitglieder Pierre-Alain Sydler und Esther Grossenbacher.Bild Aldo Ellena

Jubiläum

Hausmusiker Woodtli feiert beim Zehnten mit

Mit dem Kerzerser Kulturkeller Gerbestock eng verbunden ist der Name Daniel Woodtli. Der Berner Jazztrompeter, Flügelhornist, Solist und Komponist ist als Mitglied von Patent Ochsner bekannt, zudem unterrichtet er am Berner Konservatorium. Bei der morgigen 10-Jahre-Jubiläumsfeier im Kulturkeller Gerbestock darf Woodtli nicht fehlen. Er flankiert am Flügelhorn die Duo-Formation Michael Zisman (Bandoneon) und Sebastien Fulgido (Gitarre). Sie spielen Tango und andere Stilrichtungen. Laut Programmankündigung soll der Konzertabend «hochkarätig, exklusiv, feurig und anmutend» werden. hs

Kulturkeller Gerbestock, Gerbegasse 14, Kerzers. Fr., 4. Mai, 20 Uhr. Reservation unter Tel. 0317505353.

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