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Wo sich die Freiburger Elite früher vergnügte

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Am Wochenende fanden die europäischen Denkmaltage statt. Unter dem Motto «Freizeit» konnte das interessierte Publikum diverse historische Gebäude besichtigen – so auch den Ballsaal der Grande Société von Freiburg.

Samstag ist Markttag an der Freiburger Reichengasse. Herbstlich beladene Marktstände säumen die Strasse, eine bunte Menschenmenge in bester Einkaufslaune deckt sich mit frischen Köstlichkeiten ein. Etwas verborgen hinter den Marktständen steht die Tür zum Haus an der Reichengasse 68 weit offen. Es sind Denkmaltage, und die Grande Société, Besitzerin des Hauses, zeigt dem Publikum ihren Ballsaal.

Die Freizeitaktivitäten der feinen Gesellschaft

Der «Cercle de la Grande Société» ist aus der männlichen Elite des Freiburger Patrizieradels hervorgegangen und wurde 1802 gegründet. Im Jahr 1821 erwarb der 99 Mitglieder zählende Cercle das Haus an der Reichengasse 68. Das Haus vereint drei mittelalterliche Bauten und wurde 1734-35 für Marie-Madeleine de Castella de Berlens errichtet. «Auf den Plänen können wir erkennen, dass das Haus aus drei schmalen Bauten besteht», erklärte Laurence Cesa vom Amt für Kulturgüter am Samstag und wies auf die die dicken Mauerbögen hin, welche den Ballsaal von einem schmaleren Nebenraum trennen. «Auch wenn man das Haus von aussen betrachtet, kann man erahnen, dass es sich ursprünglich um mehr als ein Gebäude handelte», bemerkte Laurence Cesa.

In ihrem neu erstandenen Haus gab sich die Freiburger Elite den Freuden der feinen Gesellschaft hin. Man spielte Bridge oder tauschte sich im Rauchsalon aus. Zwar veranstaltete die Gesellschaft ihre Bälle bis 1846 noch im Haus des Generals von der Weid an der Reichengasse 14. Als dieser aber aus dem Dienst in Neapel zurückkehrte, musste sich die Grande Société nach anderen Räumlichkeiten umsehen und liess den Architekten Johann Jakob Weibel einen Ballsaal für die Reichengasse 68 konzipieren. Der Saal musste von Weibel an die bestehende Architektur angepasst werden. So gibt es auf zwei Seiten des Saales eine Galerie, auf den beiden anderen Seite wurde die Galerien durch ein Trompe-l’Œil-Dekor vorgetäuscht.

Trotz der schwierigen baulichen Gegebenheiten gelang es der Grande Société, den Ballsaal sehr schnell zu erstellen. Die Pläne des Saals wurden am 1. Mai 1850 verschickt, bereits im Dezember wurden die Malereien im Neorokoko-Stil angebracht. Der Tessiner Maler Abbondio Berra verzierte die Decke des Saales mit einem feingliedrigen Groteskendekor, und die Gipser Antoine Giavina und Louis Maspero verkleideten die Wände mit Gipsmarmor. Am 9. Januar 1851 wurde der grosse Kronleuchter, der heute noch den Saal beleuchtet, aufgehängt. Vermutlich wurde bereits am Dreikönigstag zu einem ersten Ball geladen.

Für Hochzeiten und Feiern

An seinem 100-Jahr-Jubiläum im Jahr 1902 liess der Cercle de la Grande Société den Saal auffrischen und die Malereien im unteren Bereich des Saals und an den Galerien beseitigen. Weitere rund hundert Jahre später wurde dieser Schritt rückgängig gemacht. Der falsche Marmor im unteren Bereich und die vorgetäuschten Logen auf der Galerie wurden wieder hergestellt. 150 Jahre nach seiner Einweihung erstrahlte der Ballsaal so wieder in seinem alten Glanz und in einem Stil, der im ganzen Kanton seinesgleichen sucht.

Das Haus an der Reichengasse wird vom Cercle de la Grande Société heute noch genutzt. Der geschichtsträchtige Saal kann gemietet werden.

Denkmaltage

Über 45’000 Besuchende in der Schweiz 

Über 45’000 Menschen haben in der Schweiz an den 29. Europäischen Tagen des Denkmals teilgenommen. Ihnen standen 350 kostenlose Veranstaltungen offen. Im Fokus standen laut Mitteilung der Organisatoren historische Freizeitaktivitäten – der Brückenschlag zwischen dem baukulturellen Erbe und dessen alltäglicher Nutzung. In Freiburg waren auch der Musikpavillon auf dem Pythonplatz, das Schwimmbad Motta und das Rathaus zu entdecken. Die Denkmaltage finden jeweils in 50 europäischen Ländern statt. chs

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