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«Wohlwollende, aber konsequente Führung»

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«Wohlwollende, aber konsequente Führung»

Gespräch mit dem abtretenden Leiter-Ehepaar der Schule Uttewil, Bösingen

«Von Kopf bis Fuss» lautet das Motto der Ausstellung mit Schülerinnen-Arbeiten der Schule für Ausbildung, Lebens- und Freizeitgestaltung in Uttewil, Bösingen. Der Anlass bekommt dadurch einen besonderen Akzent, dass das Schulleiter-Ehepaar Susanne und Martin Baumann-Poncet zur Vernissage Personen eingeladen hat, denen sie in den vergangenen zehn Jahren begegnen durften.

Das Schulleiter-Ehepaar Baumann-Poncet wird die Schule Uttewil auf Ende des laufenden Schuljahres verlassen. Die FN haben die Gelegenheit wahrgenommen, sich mit ihm über seine Erfahrungen in den vergangenen zehn Jahren zu unterhalten.

Wiederum haben Sie mit ihren Schülerinnen für das Wochenende eine Ausstellung mit den Jahresarbeiten vorbereitet. Für Sie als Schulleiterehepaar wird es die letzte Ausstellung sein. Welche Bedeutung hatten diese Ausstellungen für die jeweiligen Kurse?

Die Ausstellung ist jeweils ein Höhepunkt im Laufe des Schuljahres. Bewusst organisieren wir sie nicht am Ende des Jahres. Sie ist für die Schülerinnen ein besonderes Erlebnis, das neue Energien freisetzt. Diese Energien und Impulse versuchen wir zu nutzen für das letzte Quartal und die bevorstehenden Prüfungen.

Sie haben während zehn Jahren die Verantwortung für die Schule in Uttewil getragen. Haben sich in dieser Zeit die Themen der Ausstellungen verändert? Lassen sich an den Ausstellungen auch Veränderungen an der Schule Uttewil ablesen?

In den ersten zwei Jahren bildeten die Arbeiten aus dem Handwerk- und Hauswirtschaftsunterricht jeweils den Hauptbestandteil der Ausstellung. Wir haben dann angefangen, die Ausstellung unter ein bestimmtes Thema zu stellen. Dadurch sind alle Lehrpersonen herausgefordert und sie bearbeiten das Thema in ihrem jeweiligen Fach mit den Schülerinnen. Jetzt kommt der ganze Fächerkatalog der Schule in den Ausstellungen zum Ausdruck. Mit dem diesjährigen Motto «Von Kopf bis Fuss» haben wir ein topaktuelles Thema gewählt. Es geht um das Wohlbefinden des Menschen – das körperliche wie auch das seelische.

Mit welchen Zielsetzungen haben sie vor zehn Jahren die Aufgabe der Schulleitung angetreten? Konnten Sie ihre Ideale verwirklichen? Gab es auch Rückschläge?

Als wir vor zehn Jahren die Leitung der Schule übernahmen, vollzog sich ein Generationenwechsel. Wir traten unsere Aufgabe mit dem Willen an, die bislang vor allem Richtung Bern orientierte Schule zum Sensebezirk und zum Kanton Freiburg hin zu öffnen. Wir haben das Gefühl, dass uns dies sowohl auf politischem (Beziehungen zum Staatsrat), kirchlichem (Beziehungen zur Kantonalkirche) und gesellschaftlichem Gebiet (Teilnahme am Geschehen der Gemeinde Bösingen) ein Stück weit gelungen ist. Eine andere Öffnung geschah durch die Gestaltung des Kursprogramms, das teils in Zusammenarbeit mit dem Deutschfreiburger Heimatkundeverein organisiert wird.

Eine grosse Veränderung erfuhr die Schule dadurch, dass die Bäuerinnenausbildung weniger gefragt ist. Bis vor einigen Jahren konnten wir jeweils noch einen eigenen Winterkurs für zukünftige Bäuerinnen durchführen. Jetzt geschieht diese Ausbildung in Zusammenarbeit mit Grangeneuve. Wohin die Bäuerinnenausbildung führt, wird die Zukunft weisen. Das Berufsbild der Hauswirtschafterin zeigt hier neue Perspektiven auf.

Einschneidend für die Schule war auch der Rückzug der gesamtschweizerischen reformierten Kirche. Aus Spargründen sorgen sich die Kantonalkirchen vor allem um ihre eigenen Projekte. Doch auch hier hat sich eine Tür geöffnet. Die reformierte Kirche des Kantons Freiburg hat ihr Engagement für die Schule verstärkt.

Wir können unsern Nachfolgern eine Schule mit einem klaren Konzept übergeben. In den letzten Jahren hat die Schule einen Lehrplan für das 10. Schuljahr ausgearbeitet. Als eine der ersten Schulen ist Uttewil auch dabei, sich zertifizieren zu lassen. Bis zum Herbst sollte sie das ISO-Zertifikat erlangen.

Was will die Schule den jungen Frauen im Jahreskurs mitgeben? An welchen Bedürfnissen richten Sie das Angebot der Schule aus?

Wir bereiten die Schülerinnen auf die Berufsbildung vor. Nach dem 10. Schuljahr in Uttewil sollten die jungen Frauen so weit sein, dass sie sowohl an ihrer Lehrstelle wie auch in der Berufsschule bestehen können.

Doch das Schulische ist nur die eine Seite. Es ist immer erfreulich mitzuerleben, wie sich die Schülerinnen im Verlauf eines Jahres entfalten. Sie erarbeiten sich soziale Kompetenz. Sie werden konfliktfähiger und wagen, ihre Bedürfnisse anzumelden. Die Schülerinnen kommen als Töchter zu uns und verlassen die Schule als junge Frauen.

Ist eine Internatsschule, wie sie in Uttewil geführt wird, noch zeitgemäss? Besteht das Bedürfnis nach einer solchen Einrichtung?

Wie schon erwähnt, geschieht nur einTeil unserer Erziehungsarbeit über die Schule. Der andere geschieht im Internat. In einem Internat geschieht viel gegenseitige Erziehungsarbeit. Es ist nicht möglich, schwierigen Situationen auszuweichen. Konflikte müssen im Gespräch geregelt werden, sonst verliert das Zusammenleben an Qualität.

Das Internat bietet den jungen Frauen aber auch die Möglichkeit, sich vom Elternhaus «abzunabeln». Es scheint, dass dabei beide Seiten profitieren. Im Internat lernen die Schülerinnen das Zuhause von einer andern Seite kennen.

Was können Sie den jungen Frauen als Leiterehepaar persönlich mit auf den Lebensweg geben?

Besonders wichtig ist uns, dass unsere Schülerinnen den Schritt in die Eigenverantwortung wagen. In zahlreichen schwierigen Situationen mussten wir viel Grossmut beweisen. Immer in der Hoffnung, dass es gut kommen wird, versuchten wir, nie etwas zu überstürzen. «Wohlwollende Haltung bei konsequenter Führung» war unsere Devise.

Susanne Baumann: Viele Schülerinnen kenne ich besser als die eigenen Kinder. Sie kamen mit persönlichsten Anliegen zu mir. Man exponiert sich dabei aber auch menschlich sehr stark und wird dadurch verletzlich. Glücklicherweise wurde diese Situation nicht ausgenützt.

Weshalb haben Sie sich nach zehn Jahren entschieden, eine neue Herausforderung zu suchen?

Susanne Baumann: Ich wusste, dass ich hier nicht pensioniert werden will, und bin jetzt in einem Alter, wo ich noch etwas Neues in Angriff nehmen kann.

Ich verlasse die Schule zu einem Zeitpunkt, wo es ihr gut geht. Es kommt dazu, dass die eigenen Kinder nun in einem Alter sind wie die Schülerinnen. Ich möchte meine Energie nun auch für die eigenen Kinder aufwenden und sie ins Erwachsenenalter begleiten.

Martin Baumann: Zehn Jahre sind eine schöne Zeit. Wenn ich eine neue Herausforderung suche, dann muss ich sie jetzt packen. In den vergangenen zehn Jahren habe ich mir an der Schule viele Kompetenzen erarbeitet, die ich in meinem angestammten Beruf als Lehrer nicht hatte. Ich werde versuchen, sie weiterzuvermitteln.

Welche Erinnerungen werden Sie aus Uttewil auf Ihren weitern Weg mitnehmen?

Martin Baumann: Uttewil ist ein Ort, der mir sehr viel gegeben hat. Sowohl mit den Schülerinnen wie auch mit dem Kursprogramm erlebte ich Höhen und Tiefs.

Susanne Baumann: Ich habe in

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