Wohnungen für junge psychisch kranke Menschen

Nach dem Prinzip «Housing first» stellt die Stiftung St. Louis zwölf Wohnungen für junge Menschen mit psychischen Problemen zur Verfügung.

«Mon Toit» – meine Wohnung: So heisst das neue Projekt der Freiburger Stiftung St. Louis, die im sozialpädagogischen und im sozioprofessionellen Bereich tätig ist. Dabei stellt sie ab dem 1. Juli Menschen mit psychischen Problemen zwischen 18 und 30 Jahren eine Wohnung zur Verfügung und hilft ihnen, Fuss zu fassen. Das Angebot sei niederschwellig, betont Thierry Bourquenoud, Direktor der Stiftung St. Louis, auf Anfrage. «Es können Menschen sein, die sich in einer psychiatrischen Klinik aufhalten, oder Menschen, die auf der Strasse leben. Die Aufnahme ist nicht an grosse Bedingungen geknüpft.» Anders als in vielen herkömmlichen Einrichtungen, die nicht immer geeignet seien, Menschen aufzunehmen, welche hohe Anforderungen an die Toleranz stellten und dadurch oftmals isoliert seien.

Insgesamt stellt die Stiftung zwölf Wohnungen an verschiedenen Orten zur Verfügung. «Das Ziel ist es, dass sich die Menschen zuerst einmal stabilisieren können und dass sie einen Lebensrhythmus finden, regelmässig essen, sich pflegen», erklärt Bourquenoud. «Danach kann die Suche nach einer Arbeit, einer Ausbildung, einer Wiedereingliederungsmassnahme aufgenommen werden.» Vier Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in total 2,3 Vollzeitstellen stehen den aufgenommenen Personen bei – rund um die Uhr an sieben Tagen.  

Das Projekt wurde vom Amt für Gesundheit als prioritär eingestuft und wird über die Sozialhilfe und die IV finanziert. Das Defizit übernimmt der Kanton.