Generalrat Marly will eine Volksbefragung
Ammann Francis Maillard hatte vorgängig das Agglomerationsgesetz und auch die Vor- und Nachteile für Marly ausführlich dargestellt. Er sagte, dass wegen Grossprojekten wie den Theatern oder einem Schwimmbad die Steuern in Marly sowieso stiegen, egal ob Marly im Rahmen eines Gemeindeverbandes oder der Agglomeration zahlen müsse. «Wir werden weiterhin zusammenarbeiten müssen, ob wir nun in der Agglomeration drin sind oder nicht.»
In der Vernehmlassung zu den drei Perimetern sprach sich Marly für die grosse Lösung aus, weil man schon zusammenarbeite, weil die Balance zwischen Zentrum und Peripherie so besser sei und weil die Agglomeration damit zweisprachig würde. Im Weiteren wies der Gemeinderat den Staatsrat darauf hin, dass er gerne eine Konsultativabstimmung durchführen wolle. Dazu will Marly wissen, welche Aufgaben die anderen Gemeinden für die Agglomeration sehen.
In einer animierten und zum Teil gehässigen Diskussion wurden sowohl Argumente für als auch gegen die Agglomeration vorgebracht. «Wer einen Fuss drinnen hat und einen draussen, riskiert eines Tages auf den Hintern zu fallen», sagte Colette Rodi (SP). René Chapperon (Marly-Voix) gab zu bedenken, dass bei der kleinsten Variante Freiburg und Villars-sur-Glâne zusammen die absolute Mehrheit hätten und schon deshalb der weiteste Perimeter vorzuziehen sei.
Edgar Schorderet (CVP) schlug vor, dass sich vor einer Abstimmung alle Parteien zusammensetzen und gemeinsam die Vorteile und Nachteile herausarbeiten sollten.
Juliette Biland fragte, weshalb zweimal abgestimmt werden sollte. «Der Gemeinderat hat ja schon Stellung bezogen, weshalb will er jetzt noch eine Rechtfertigung vom Volk?» Alfons Balmer entgegnete, dass man die Abstimmung nicht zu fürchten brauche, wenn man so viele gute Argumente habe.
Der Gemeinderat habe noch nicht entschieden, sagte Ammann Francis Maillard auf die Frage der FN, wie die Frage auf dem Stimmzettel heissen werde. Er persönlich würde gerne fragen, ob man mit den bisherigen Gemeindeverbänden, mit der Agglomeration oder mit einer Fusion weitermachen wolle.
Gemeinderat Michel Hayoz informierte über die Stellungnahme des Gemeinderates zur FOS. Marly hätte eher die Aufgabe einer deutschsprachigen Regionalschule als einer zweisprachigen Tagesschule gesehen. «Eine solche Schule kann nicht mit den Gemeindeschulen verglichen werden. Obwohl das Konzept sehr verlockend aussieht, wäre die neue FOS eine Eliteschule, da sie nicht allen offen steht. Deshalb sollte sie nach Ansicht Marlys und anderer Gemeinden privat geführt werden.»
Gemeinderat Auguste Magnin gab einen Überblick über die Lotharschäden in Marly. Von den 162 Hektaren Wald wurden 10,9 Hektaren gefällt. Das entspricht neun Jahren normaler Bewirtschaftung. An vier Orten sind mehr als 80 Prozent der Bäume gefällt worden.