Ausstellung im Gutenbergmuseum
Autor: Von IRMGARD LEHMANN
Der Holzschnitt – auch Xylografie genannt – ist eine grafische Drucktechnik, bei der ein reliefartiger hölzerner Druckstock verwendet wird. Zur Herstellung des Druckstocks werden von einem glatt gehobelten Holzbrett mit Schneidemessern die nicht gedruckten Teile entfernt. Die belassenen Teile werden danach eingefärbt und abgedruckt. Hochdruckverfahren heisst die Technik.«Für jede Farbe wird ein Druckstock verwendet», erklärt der Künstler Martin Thönen. «Jeder schneidet ins Holz, doch bei jedem kommt was anderes heraus.»Die Maserierung des Holzes wird heute bewusst eingesetzt. Die Sichtbarmachung der Struktur ist somit eine ästhetische Konstante. Die Ausstelluzng «Xylon» im Gutenbergmuseum zeugt davon. Aber auch das Gegenteil darf sein: glatte Flächen, klare Linien und ein satter Farbauftrag. Der Holzschnitt ist ein Vervielfältigungsmedium. Hinter dem Verfahren steht die 600-jährige Geschichte des Hochdrucks.
Verkaufsausstellung
33 Unikate sind im Gutenbergmuseum bis Ende September ausgestellt. Die Preise für die Holzschnitte bewegen sich zwischen 160 und 900 Franken. Vier der zwölf Künstlerinnen und Künstler sind Freiburger: Jacques Cesa, André Clerc, Vital Simonet und Martin Thönen. Einige der zwölf leben von der Kunst – so auch Martin Thönen aus Schmitten: «Seit 40 Jahren habe ich nie etwas anderes gemacht», sagt er mit einem schelmischen Lächeln.Die Holzschneiderinnen und Holzschneider der Schweiz gründeten 1953 die Vereinigung Xylon. Die Sektion Schweiz zählt heute 36 Frauen und Männer.