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Yokis unbekannte Seite als Kunstsammler

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Der letzten November verstorbene Freiburger Künstler Emile «Yoki» Aebischer war über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt als Maler und Glasmaler. In Freiburg engagierte er sich auch als Mitbegründer des Vitromusée in Romont, in der Kommission des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg und als langjähriger Präsident der Freunde des Museums. Weniger bekannt ist, dass Yoki zeit seines Lebens auch ein leidenschaftlicher Kunstsammler war, mit einem besonderen Interesse für die Skulptur des Mittelalters.

Dem Museum verbunden

Jetzt hat Yokis Sammlung mittelalterlicher Skulpturen eine neue Heimat gefunden: Die Familie des Künstlers hat die acht Werke aus dem 14. bis frühen 16. Jahrhundert dem Museum für Kunst und Geschichte geschenkt. Etwa zwei Jahre lang sind sie hier als Kollektiv in einem eigenen Raum zu sehen. Danach werden die Skulpturen mit Freiburger Bezug in die Dauerausstellung des Museums integriert. Die übrigen Skulpturen sollen als Leihgaben in anderen Institutionen der Schweiz oder des Auslands dem Publikum gezeigt werden.

Am Freitag hat das Museum die Sammlung den Medien vorgestellt. Mit Staatsrätin Isabelle Chassot und Patrick Aebischer, dem Präsidenten der ETH Lausanne, trafen dabei zwei aufeinander, die sonst vor allem miteinander zu tun haben, wenn es um Bildungsfragen geht. Dieses Mal war es ein Treffen im Zeichen der Kultur: Kulturdirektorin Isabelle Chassot bedankte sich im Namen des Staatsrates bei Patrick Aebischer, Yokis Sohn. Die Skulpturen seien im Museum für Kunst und Geschichte gut aufgehoben, umso mehr, als Yoki dem Museum immer eng verbunden gewesen sei, so Chassot. Nicht nur als Kommissionsmitglied und Präsident der Freunde habe Yoki hier gewirkt. Er habe auch bei der Vorbereitung von Ausstellungen mitgearbeitet, habe Skulpturen aus seiner Sammlung für Ausstellungen zur Verfügung gestellt und 1978 und 1992 zwei grosse Einzelausstellungen bestritten.

Vom Munde abgespart

Die Schenkung der Sammlung seines Vaters an das Museum sei das einzig Richtige gewesen, sagte Patrick Aebischer. Den Ausschlag für den Entscheid habe die Figur des heiligen Sebastian gegeben. Yoki hatte die Skulptur aus dem frühen 16. Jahrhundert in Belfaux entdeckt und sich sagen lassen, sie stamme aus der Sebastiankapelle in Misery. «Mein Vater hat immer gesagt, diese Skulptur müsse nach seinem Tod einen Platz im Museum für Kunst und Geschichte finden», so Patrick Aebischer. Es habe darum nahegelegen, die ganze Sammlung dem Museum zu schenken.

Es freue ihn besonders, dass das Publikum nun die Gelegenheit bekomme, eine weniger bekannte Seite Yokis kennenzulernen. Seine Sammelleidenschaft habe sein Vater schon früh entdeckt und mit 26 Jahren seine erste Skulptur erworben. Es war das Jahr 1948, der junge Künstler Emile Aebischer lebte in Paris und kaufte für 450 Franken eine Madonna mit Kind aus dem späten 15. Jahrhundert. «Für meinen Vater war das damals sehr viel Geld», sagte Patrick Aebischer. «Er erzählte uns, dass er dafür drei Monate lang am Essen gespart habe.»

Kunsthistorisch wichtig

Die Sammlung Yokis habe nicht nur eine persönliche, sondern auch eine kunsthistorische Bedeutung, sagte Konservator Stephan Gasser. Zu den bedeutenden Stücken zähle etwa eine Pietà aus Raron VS aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die Yoki bei einem Freiburger Antiquar gekauft hatte. Die Darstellung von Maria mit dem Leichnam Christi sei für diese Gegend und diese Zeit typisch. Die Skulptur von Yoki sei eine von vier heute noch bekannten Figuren dieses Typs aus Raron.

Der heilige Sebastian (vorne im Bild) weist viele typische Merkmale der Freiburger Skulptur des frühen 16. Jahrhunderts auf.

Zur Person

Vielseitiger und engagierter Künstler

Emile Aebischer, genannt Yoki, wurde 1922 als Sohn eines Sattler-Tapezierers in Romont geboren. Er war Patissier und Bauzeichner, bevor er sich der Kunst zuwandte. Die Künste der Malerei, der Glasmalerei, des Mosaiks und der Skulptur erlernte er unter anderem in Zürich und in Paris. 1952 arbeitete er an der Restaurierung einer Kirche in Liverpool mit und verliebte sich dort in die junge Irin Joan O’Boyle. Die beiden heirateten und zogen in die Freiburger Altstadt, wo 1954 Sohn Patrick zur Welt kam. Nebst seiner vielseitigen und viel beachteten künstlerischen Tätigkeit engagierte sich Yoki immer stark im Freiburger Kulturleben, unter anderem für das Museum für Kunst und Geschichte. Zuletzt lebte er im Heim Manoir in Givisiez, wo er am 12. November 2012 im Alter von 90 Jahren verstarb.cs

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