Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Zartbitter und kräftig

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Ueli Strasser

DüdingenEmma Louise alias «Scout» Niblett braucht nicht viel Equipment, um das zahlreich aufmarschierte Publikum in ihren Bann zu ziehen. Aus den Monitoren knistert die verzerrte E-Gitarre, mit welcher sie ihre Geschichten begleitet und den Zuhörern direkt unter die Haut geht. Die Akkorde erinnern trotz des eher feinen Vortrags an die frühen Neunzigerjahre, als Nirvana den Verzerrer in Popsongs wieder salonfähig machte, und die Stimme tönt trotz gelegentlicher Hustenattacken glasklar und ergreifend.

Für zwei Songs wechselt die scheue Britin ans Schlagzeug und macht klar, wes Geistes Kind ihre Lieder sind: «We’re all gonna die, we don’t know when, we don’t know how». Und das, ohne auch nur ansatzweise so kaputt zu wirken wie ihre Grunge-Vorbilder – positive Creep.

Kraftvoll und direkt im fünften Gang starten Portugal.The Man ihre explosive Bühnenshow: Auf eine kraftvolle Version von «And I» vom 2008er-Album «Censored Colors» lassen sie mit «People Say» gleich den Überheuler der aktuellen Platte «Majestic Majesty» folgen. Wäre es möglich, die freigelegte Energie der Musiker ins Netz zurückzuspeisen, könnte man damit spielend die Soundanlage betreiben.

Teilweise scheint die kleine Bühne des Bad Bonn die Kraft und den Bewegungsdrang des Quartetts kaum mehr aufnehmen zu können. Frontmann John Gourley spielt seine Gitarre gerne mit dem Rücken zum Publikum, und auch sonst beschränkt sich der Kontakt zum Publikum auf zerdrückte «Thank yous».

Keine Anbiederung

Seit der Gründung 2004 hat die Band vier Alben veröffentlicht, wobei besonders bei den ersten LPs einzelne Songs mehr Ideen und Hooks enthalten als Robbie Williams gesamter Karrieren-Output. Stilistisch ist keine Schublade gross genug: Von Progressivem Rock über Soul bis zu elektronischen Momenten oder gar Reggae hat Portugal.The Man alles im Angebot, was Popmusik hergibt. Auf «Majesty» ist es ihnen in erstmals gelungen, die Kreativität in wahrhaft griffige Formen zu fassen und das Hitpotenzial des Materials kundenfreundlich zu verpacken, ohne sich auch nur entfernt der Langeweile des Mainstreams anzubiedern oder ansatzweise wie eine massentaugliche Band zu tönen.

Das Zusammenspiel der virtuosen Instrumentalisten erfordert auf der Bühne kaum Kommunikation, die Rhythmuswechsel laufen in blindem Verständnis, und dennoch bietet der Auftritt Raum für ausgiebige Jam-Sequenzen, während derer vor allem Gourley sich nach Leibeskräften austoben darf. Mit so viel Potenzial sollte es eigentlich möglich sein, die gescheiterte Kandidatin fürs Präsidentenamt, Sarah Palin, in naher Zeit als bekannteste Vertreter des Staates Alaska abzulösen.

Meistgelesen

Mehr zum Thema