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Zaubernüsse aus einem 250-jährigen Ofen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Henry Werder schiebt Carameltorten in den Ofen, 54 Stück aufs Mal. Hier im Ofenhaus hinter Werders Haus in Wileroltigen sind die Dimensionen ungewohnt gross. All die eckigen Bleche im runden Ofen anzuordnen, gleicht einem komplizierten Puzzle. «So geht es nicht», murmelt Werder. Mit einer aussergewöhnlich langen Bäckerschaufel zieht er das letzte Blech wieder heraus und schiebt es andersrum hinein. Jetzt passt es, der Ofen ist voll, und der gelernte Bäcker-Konditor kann die Torten für einige Minuten ihrem Schicksal überlassen, bevor er nachsieht, wie sie sich entwickeln.

Der Ofen, in dem das süsse Gebäck langsam verlockende Farben annimmt, ist rund 250 Jahre alt; das Häuschen, in dem es steht, noch älter. Werder hat den Ofen vor drei Jahren von Grund auf renovieren lassen, weil dieser zusammenzustürzen drohte. Ein Steinmetz erneuerte den historischen Ofen mit viel Sorgfalt – eine heikle Aufgabe, weil zu Beginn niemand wusste, wie ein derart alter Ofen aufgebaut ist. Sogar Archäologen eilten herbei, um sich die Konstruktion anzusehen; der Denkmalschutz zahlte einen Beitrag an die Renovation. Bis zu 400 Kilogramm schwer waren die Sandsteinbrocken, die für den neuen Ofen verwendet wurden.

Erst bleich, dann schwarz

Anders als an vielen Orten in der Region gibt es in Wileroltigen kein grosses Ofenhaus für das ganzen Dorf, dafür ein Dutzend kleinere, die zu Privathäusern gehören. «Das Haus haben wir nicht wegen des Ofenhauses gewählt», sagt Silvia Werder. Doch schon bald nach dem Einzug vor 37 Jahren konnte sich ihr Ehemann, der Bäcker, nicht mehr zurückhalten: Nachdem die früheren Besitzer das damals völlig verlotterte Ofenhaus nur als Abstellkammer und den Ofen überhaupt nicht genutzt hatten, nahm ihn Henry Werder wieder in Betrieb. Weil sich die Temperatur nicht präzise messen lässt, waren die ersten Brote, die er damals aus dem Ofen zog, viel zu bleich, beim zweiten Versuch wurden sie kohlenschwarz. «Wir haben mit der Zeit alles selber herausgefunden», sagt Werder. In seiner Stimme liegt eine Spur Stolz.

Pensionierte backen mit

Dem uralten Ofen ist es zu verdanken, dass Henry Werder die Wileroltiger Backtage ins Leben rief. Henry und Silvia Werder, beide bald 70 Jahre alt, führen den Backwarenverkauf diesen Freitag und Samstag zum 20. Mal durch. Dabei können sie auf viele pensionierte Berufskollegen von Henry Werder zählen, die es geniessen, wieder einmal im grossen Stil zu backen: Nebst 500 Kilogramm Mehl werden täglich weitere Zutaten wie Haselnüsse, Aprikosen und kesselweise Milch angeliefert. «Mein Mann macht immer einen generalstabsmässigen Einsatzplan für die Woche vor den Backtagen», spottet Silvia Werder. Der Ofen müsse sechs Stunden vorgeheizt werden, verteidigt sich Henry Werder. Um fünf Uhr in der Früh steht er zum ersten Mal im Ofenhaus, später läuft er mit unzähligen Blechen ein und aus. So sind seit Anfang dieser Woche bereits viele Carameltorten entstanden, 2000 Merängge-Schalen und 450 Früchtebrote. Bis zum Fest kommt weiteres Gebäck hinzu. Kein Wunder, dass in einem uralten Ofen auch Mysteriöses entsteht: Es sind verzauberte Schoggi-Nüsse. «Nach einem Geheimrezept von Harry Potter», versichert Henry Werder.

Verkaufsstelle: Unterdorf 9, Wileroltigen. Fr., 4. Feb., 8-20 Uhr; Sa., 5. Feb., 8-12 Uhr.

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