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Zehn Jahre Haft für den Serien-Brandstifter der Broye

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Eine stationäre Therapie steht für das Broye-Gericht an erster Stelle. Der Serien-Brandstifter soll so wieder ein normales Leben führen können. Ob er nach zehn Jahren Haft freikommt, hängt vom Therapieerfolg ab.


Der mutmassliche Serien-Brandstifter der Broye vom Sommer 2017 muss zehn Jahre hinter Gitter. Zudem wird er sich einer stationären Therapie in einer spezialisierten Einrichtung unterziehen müssen. Das gab das Gericht des Broyebezirks am Montag bekannt. Raphaël Bourquin, stellvertretender Generalstaatsanwalt, hatte vergangene Woche in seinem Plädoyer eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren sowie eine stationäre Therapie gefordert und den Angeklagten als Gefahr für die Öffentlichkeit bezeichnet.

Gerichtspräsident Jean-Benoît Meuwly sagte bei der Urteilsverkündung, dass die Therapie bedeutsamer sei als die Haftstrafe. «Das Ziel dieses Urteils ist, dass Sie behandelt werden.» Doch scheint er Zweifel an einem schnellen Erfolg einer Therapie zu haben:

Sie sind weiterhin in der Verleugnung. Der Weg ist noch weit.

Dank der psychoedukativen Betreuung solle der Täter seine Impulsivität in den Griff bekommen, lernen, mit Beziehungskonflikten umzugehen und die Auswirkungen seiner Taten anzuerkennen, und seinen Alkoholkonsum unter Kontrolle bringen. Danach sei wieder ein normales Leben für den heute 25-Jährigen denkbar.

Zudem entschied das Gericht, eine bedingte Strafe von 15 Monaten wegen zu schnellen Fahrens zu vollstrecken. Der Angeklagte bestreitet bis heute – fünf Jahre nach dem Urteil –, der Fahrer des Autos gewesen zu sein. «Die bedingte Strafe hatte keine Wirkung auf Sie. Sie hat in Ihnen kein Verantwortungsgefühl geweckt. Denn Sie streiten die Tat immer noch ab», so der Gerichtspräsident.

«Feuer-Wahnsinn»

Das Urteil sei ein schwerer Schlag für ihren Mandaten, sagte dessen Verteidigerin Marlène Jacquey. Vor dem Gericht hatte er die Verantwortung für die Brandserie abgestritten und nur eine Tat zugegeben. Ob er Berufung einlegen wird, sei noch offen, aber denkbar. Eine stationäre Therapie habe kein fixes Enddatum, was bedeute, dass ihr Mandant über die Dauer der Haftstrafe hinaus eingesperrt bleiben könnte. Die Anwältin hatte sich in ihrem Plädoyer für eine ambulante Therapie ausgesprochen.

Für das Gericht jedoch ist bewiesen, dass der 25 Jahre alte Beschuldigte im Sommer 2017 rund ein Dutzend Brände in Avenches, Payerne, Dompierre, Saint-Aubin und Domdidier gelegt hatte. Dabei seien Personen in Gefahr gebracht worden, über 70 Tiere ums Leben gekommen, Schäden von über sechs Millionen Franken entstanden und Traumata bei den Opfern verursacht worden, sagte der Gerichtspräsident. «Das ist eine schwere Bilanz Ihres Feuer-Wahnsinns.»

Verräterische Gesundheits-App

Für die Richter waren die Beweise, welche die Polizei und die Staatsanwaltschaft vorgelegt hatten, überzeugend. Die Ermittler konnten dem Beschuldigten nämlich nachweisen, dass er nicht die Wahrheit gesagt hatte über seine Aktivitäten während der Brandnächte. Als er angeblich geschlafen oder in Payerne etwas getrunken hatte, registrierte eine Gesundheits-App auf seinem Smartphone, dass er in Bewegung war. Ergänzt mit Ortungen seines Natels, Aufnahmen von Überwachungskameras, Zeugenaussagen und abgehörten Telefonaten war für die Ermittler klar: Der Mann hatte sich zu Fuss oder per Velo zu den Tatorten begeben. Dass der Beschuldigte seine Aussagen veränderte, als die Ermittler ihn auf Ungereimtheiten hingewiesen hatten, war nicht förderlich für seine Glaubwürdigkeit.

Nicht nur während der Verhandlungen, sondern auch bei der Urteilsverkündung waren einige der geschädigten Personen anwesend. Sie hatten am ersten Verhandlungstag von Angst und einem Unsicherheitsgefühl berichtet, die bis heute anhalten. Auch vier Jahre nach der Brandserie können sie das Erlebte nicht vergessen.

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